FC Viktoria nach Sieg obenaufTrainer Dotchev will in Mannheim nachlegen

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Pavel Dotchev 23

Viktorias Coach Pavel Dotchev feierte gegen Zwickau seinen 100. Erfolg als Cheftrainer.

  • Der bulgarische Coach feierte gegen Zwickau seinen 100. Sieg als Cheftrainer.
  • Aufsteiger Viktoria hat nun fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.
  • Torjäger Albert Bunjaku erzielte seinen 17. Saisontreffer.
  • André Dej und Lars Dietz fallen in Mannheim verletzt aus.

Köln – Dass Pavel Dotchev ein ziemlich erfahrener Mann ist mit seinen inzwischen 54 Lebensjahren, dürfte unbestritten sein. Spätestens seit Dienstag kann sich der Trainer des FC Viktoria Köln nun auch noch damit rühmen, ein äußerst routinierter Coach zu sein. Der im bulgarischen Sofia geborene Ex-Profi hatte gegen den FSV Zwickau seinen 100. Sieg als verantwortlicher Übungsleiter einer Fußball-Mannschaft eingefahren.

Weitaus bedeutsamer als das Jubiläum waren jedoch die Entscheidungen, die Dotchev an jenem Abend getroffen hatte – zumindest für den FC Viktoria: Der Deutsch-Bulgare hatte gleich zwei gute Eingebungen und somit den verdienten 3:0 (0:0)-Erfolg seiner Mannschaft im Abstiegsduell gegen die kernigen Sachsen ein Stück weit mit geebnet. Intuition Nummer eins: Kölns Trainer hatte nach gut einer Stunde Simon Handle für den blassen Steven Lewerenz eingetauscht; der Flügelflitzer verlieh der Höhenberger Offensive Geschwindigkeit und bereitete den letzten Treffer des Abends durch Fabian Holthaus obendrein vor.

Bunjakus 17. Saisontreffer

Der zweite Gedanke des Drittliga-Rekord-Coaches war ebenfalls ein richtiger: Dotchev ließ Sturm-Veteran Albert Bunjaku auf dem Feld, der 36-jährige Angreifer schenkte ihm dafür Saisontreffer Nummer 17 und legte Kapitän Mike Wunderlich dessen Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 noch per Hacke auf. Der Trainer war am Ende des Abends also zufrieden, mit sich und seinen Entschlüssen: „Zu Albert hatte ich zwischendurch Kontakt“, verrät der Fußballlehrer lächelnd. „Er hat mir signalisiert, dass er noch Luft hat. Und Simon ist die langen Wege in die Tiefe gegangen. Dieses Mal hat mein Plan funktioniert.“

Bunjaku1

Albert Bunjaku erzielte gegen Zwickau bereits seinen 17. Saisontreffer.  

Bis dieser Entwurf aufging, hatten Pavel Dotchev und sein Team einen ziemlich zähen Abend erlebt: Zwar hatte der Aufsteiger das Spiel eine Stunde lang mehr oder weniger kontrolliert, gerade im ersten Abschnitt bei hochsommerlichen Temperaturen aber immer wieder den Fuß vom Gaspedal genommen und sich in der Konsequenz auch kaum Möglichkeiten erarbeitet.

Polster von fünf Punkten

Erst nach der Führung des ewigen Bunjaku, der Zwickaus Keeper Brinkies mit einem Kopfball-Lupfer überwunden hatte (63.), lief es rund für die Gastgeber: Zwickau offenbarte konditionelle Defizite, überließ der Viktoria Räume im Überfluss und wurde im letzten Drittel klassisch auseinander genommen. „Unser Ziel war es, den Gegner laufen zu lassen“, beschrieb der starke Mike Wunderlich den Matchplan. „Wir wussten, dass sie hinten raus Probleme bekommen werden.“

Mit einem Polster von fünf Punkten auf den ersten Abstiegsplatz, aber ohne den gelbgesperrten André Dej und den verletzten Lars Dietz (Gehirnerschütterung), gastieren die Rechtsrheinischen am Samstag (14 Uhr, Carl-Benz-Stadion) beim Tabellenzweiten Waldhof Mannheim. Trotz dieser erfreulichen Momentaufnahme ist Sportvorstand Franz Wunderlich weit davon entfernt, in Bequemlichkeit zu verfallen: „Es sind noch neun Spiele, fünf Punkte Vorsprung bedeuten also überhaupt nichts.“ Auch diese Einschätzung zeugt von Lebenserfahrung – Wunderlich ist ja auch schon 56 Jahre alt.

FC Viktoria: Weis - Gottschling (68. Koronkiewicz), Hajrović, Lanius, Carls (68. Holthaus) - Dej, Saghiri (83. Willers) - Lewerenz (61. Handle), Wunderlich (83. Klefisch), Holzweiler - Bunjaku. - Tore: 1:0 Bunjaku (63.), 2:0 Wunderlich (81.), 3:0 Holthaus (90.).

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