Nagelsmann plant Kimmichs Rückkehr ins Mittelfeld für defensivere Stabilität zur WM-Vorbereitung 2026. Rechtsverteidiger-Alternativen fehlen bisher.
DFB-Team vor der WMKimmich kehrt ins Mittelfeld zurück – Nagelsmann setzt auf Erfahrung

Seinen Weggang aus Leipzig bezeichnet er im Nachhinein als „einen Tick zu früh“
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Joshua Kimmich kehrt in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr ins Mittelfeld zurück. Der Kapitän der DFB-Elf wird sowohl in der WM-Saison als auch bei der Endrunde 2026 in den USA, Mexiko und Kanada wieder die zentrale defensive Mittelfeldrolle vor der Abwehr übernehmen.
Sechser-Pärchen als Herzstück
Das kündigte Bundestrainer Julian Nagelsmann beim Internationalen Trainer-Kongress in Leipzig an. „Stand jetzt kehrt er auf die Sechs zurück, weil er einfach einer von zwei, drei Spielern ist, der in seinem Club da immer spielen wird“, sagte der 38-Jährige. Schon wegen der kurzen Zeit bis zur WM könnten sie auch nicht „gamblen“ - sprich zocken.
Wir müssen schauen, dass wir Spieler haben, die auf dieser Position im Rhythmus sind
Mangels Alternativen hatte er bisher eigentlich auf Kimmich als rechten Verteidiger gesetzt. Dennoch betonte er bereits, dass diese Entscheidung nicht endgültig feststehe. „Aber generell haben wir auf der Sechs in meinen Augen in Deutschland viel weniger Probleme als rechts hinten. Es gibt keinen besseren Rechtsverteidiger als Joshua Kimmich in Deutschland.“
„Nicht nur Edeltechniker auf dem Acker“
Das zentrale Pärchen auf der Sechserposition bezeichnete Nagelsmann in Leipzig als „das Herzstück einer jeden Mannschaft“. Und dieses solle sich frühzeitig finden. „Wir haben uns jetzt ausgemalt, wie es funktioniert.“ Sollten die nun angedachten Rechtsverteidiger-Kandidaten „auf ganzer Linie versagen“, könne es noch mal anders kommen.
Dabei betonte Nagelsmann deutlich, dass er dafür taktische Anpassungen machen und die Defensive stärker ausrichten will. Auch in den „großen Jahre waren ja jetzt nicht immer zehn Edeltechniker auf dem Acker“, sagte er und sprach sich für ein bisschen „altmodisches Denken“ aus. Es gehe darum, über eine gute defensive Stabilität einen gepflegten Ball zu spielen und nicht umgekehrt.
Für Nagelsmann und seine Mannschaft stehen im September die nächsten Länderspiele an. In der WM-Qualifikation trifft das Team am 4. September in Bratislava auf die Slowakei, bevor es drei Tage später in Köln gegen Nordirland antritt. (dpa)