Judith Dobner über Frauen in FührungspositionenWarum reden wir eigentlich noch darüber?

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Judith Dobner, CEO der Counterpart Group

Judith Dobner, CEO der Counterpart Group

Über Frauen in Führungspositionen und wie der Mittelstand vorlegt – ein Kommentar von Judith Dobner, CEO der Counterpart Group

Seit 112 Jahren gibt es den Internationalen Frauentag, vor 74 Jahren schaffte es die Gleichstellung ins Grundgesetz, 16 Jahre lang regierte eine Frau das Land. Der Kampf um Gleichberechtigung ist scheinbar ein alter Hut.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Im Mittelstand merkt man es nicht so stark. In den Führungsetagen dort sitzen weit mehr Frauen als in Konzernen. Auch durch Unternehmensnachfolge geht manch ein Familienbetrieb in weibliche Hand über. Ich selbst arbeite seit Jahrzehnten als Frau im Management einer mittelständischen Full- Service-Agentur. Alles gut und wichtig, doch die Lage im KMU-Bereich ist längst nicht ausgeglichen. Veränderung ist eben ein Prozess.

Genau dafür rückt der Internationale Frauentag das Thema immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Wir wollen und brauchen keinen zweiten Muttertag, sondern ernsthafte Diskussionen und den aufrichtigen Wunsch nach Wandel.

Am besten ist also jeder Tag ein Stück weit Weltfrauentag. Gendergerechte Sprache kann da helfen, auch wenn es Kraft kostet, sich an sie zu gewöhnen. In der vergangenen Woche konnte ich mich mit großartigen Frauen austauschen – über Diskriminierung im Alltag, was es braucht, um echte Gleichberechtigung zu schaffen, und wie wichtig gute Rollenvorbilder sind. Ein solches Vorbild möchte ich sein. Als Frau in Führung liegt es mir am Herzen, weibliche Talente zu fördern. Dabei kämpfe ich leider noch viel zu oft gegen Klischees. Ich sehe, dass viele Frauen an sich zweifeln oder denken, aufgrund der Familienplanung wäre Karriere eh nicht drin.

Die Counterpart Group tritt jeden Tag den Gegenbeweis an. Aktuell liegt der Frauenanteil ganz ohne Quote bei 59 Prozent. Die Teamleitungsebene ist seit Jahren weiblich, in der Geschäftsführung ist das Verhältnis 50:50. Es gibt kein Gender Pay Gap. Und flexible Arbeitszeitmodelle zur besseren Vereinbarung von Beruf und Familie stehen jedem offen, auch Männern.

Das ist für uns selbstverständlich. Und übrigens für immer mehr unserer mittelständischen Kund:innen. Das sehen wir deutlich. Wer in Sachen Gleichstellung noch nicht ganz so weit ist, den unterstützen wir als Agentur gerne und begleiten ihn kommunikativ durch den gesamten Prozess.

Denn seien wir mal ehrlich: Was wirklich zählt, sind Leidenschaft und Know-how. Und genau das leben wir Tag für Tag. Wir legen Wert darauf, miteinander und mit unseren Kund:innen inhaltlich und zwischenmenschlich auf Augenhöhe zu arbeiten – eben als echte Sparringspartner:innen für die Menschen und Unternehmen in der Region.

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