Brot im Kita-Toaster verklemmtFeuerwehreinsatz in der Drachenhöhle

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Vor der Kita in Niederbachem ist eine Baustelle. Die Feuerwehr wäre trotzdem zurechtgekommen.

Wachtberg – Ein steckengeblieber Toast hat am Freitagmorgen in der Niederbachemer Kita „Drachenhöhle“ für reichlich Qualm gesorgt und die Feuerwehr auf den Plan gerufen. „Wir saßen alle gerade in einem anderen Raum beim Frühstück, als der Alarm losging“, berichtete Mareike Harzen, die stellvertretende Leiterin der Kita. „Weil wir nicht wussten, was los war, haben wir genau das gemacht, was wir schon so oft geübt haben. Es können ja nicht alle durcheinander laufen.“

Tatsächlich sind die Kinder ganz artig und ruhig in den Hof gegangen und hatten sich dort zum ersten Durchzählen versammelt. Danach ging es nach hinten raus zur Grundschule – so wie sie das kurz vor den Sommerferien noch mit der Feuerwehr geübt hatten.

Dabei sahen sie auch Andre Hahnenberg wieder, den Leiter der Wachtberger Feuerwehr. Der war wegen der Vorgeschichte auch „ganz entspannt“, als um 9.16 Uhr der Alarm einging: „Viele denken, Oh Gott... in Schule und Kita. Aber es gibt dort vorbeugende Maßnahmen, Übungen. Mindestens ein Mal im Jahr ist die Feuerwehr dabei.“

Trotzdem beeilte sich der Feuerwehrchef und war mit als Erster in der Mehlemer Straße an der Kita. Die Löschgruppe Niederbachem kam mit sechs Leuten und zwei Fahrzeugen an. „Es ist Urlaub und Werktag, aber das sind so viele wie vorgeschrieben.“ Zu anderen Zeiten hat Niederbachem auch leicht doppelt so viele Kräfte zu bieten.

Der Führungsdienst, der B-Dienst vor Ort – „Die Berkumer konnten durchziehen, also während der Anfahrt abbrechen.“ Denn in der Kita gab es tatsächlich für die Feuerwehr nicht viel zu tun. „Der Raum war ganz leicht verraucht. Der Toaster hatte sich offenbar selbst abgeschaltet, aber eine Scheibe Toast war darin verklemmt und angekokelt“, berichtete Hahnenberg.

Entsprechend reagierte der Brandmelder. Der wird zunächst nur laut. Den eigentlichen Alarm für die Feuerwehr muss jemand vom Personal auslösen, aber das hat keine Priorität. „Das ist so organisiert“, sagt Hahnenberg: „Erst räumen, dass die Bude leer ist. Das Gebäude kann ruhig abbrennen. Wenn durchgezählt ist und alle in Sicherheit sind, werden wir alarmiert.“

Die Arbeit der Feuerwehr bestand dann letztlich am Freitagmorgen daraus, ein Fenster zu öffnen. „Das war’s dann schon“, sagt der Feuerwehrchef. „Wir haben noch kontrolliert, ob es nicht doch etwas anderes war, das den Rauchmelder ausgelöst haben könnte, weil der Toast vielleicht nur hätte vergessen worden sein könnte beim Räumen.“ Quer lüften reichte also. Nicht einmal ein Gerät benötigte die Feuerwehr dafür.

Eine Stunde nach Alarmeingang „waren wir da weg“, berichtete Hahnenberg – jedoch nicht ohne sich bei den Kindern für ihr besonnenes Verhalten zu danken und ein entsprechendes Lob auszusprechen. „Wir haben die Fahrzeuge rüber zum Bürgersteig geholt, so dass sie gucken konnten. Als dann keiner mehr Fragen hatte, auch nicht die Erzieher, sind wir abgerückt.“

Die Baustelle vor der Kita, wo derzeit am Straßenpflaster gearbeitet wird wäre nach Einschätzung von Hahnenberg auch bei einem größeren Einsatz kein Problem: „Wir hätten zwar nicht die Aufstellfläche gehabt wie üblich, aber zwei Schläuche mehr hätten das ausgeglichen.“

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