Auf der großen BühneSängerin aus Wachtberg-Pech tritt bei „The Voice“ auf

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

Spielt Klavier und singt: Anny Ogrezeanu aus Villip 

Wachtberg – Sie traut sich was: In der zwölften Staffel der Talentshow „The Voice of Germany“ steht die 21-jährige Anny Ogrezeanu aus Wachtberg-Villip auf der Bühne und singt einen Titel von Whitney Houston. Heute Abend ist sie auf Pro 7 zu sehen.

Wie sind Sie darauf gekommen, sich bei „The Voice“ zu bewerben? Oh, ich habe mich schon insgesamt sechsmal beworben. Das erste Mal bei ,The Voice Kids’ als ich 13 Jahre alt war. Es hat damals nicht gereicht, in die Show zu kommen, dann habe ich es in jedem Jahr wieder probiert. Neues Jahr, neue Chance. Ich mag diesen Spirit, man trifft andere motivierte Sänger, man trifft Vocal Coaches, – eine schöne Erfahrung, die mir immer sehr gefallen hat. Wie läuft die Bewerbung? Man bewirbt sich online, schickt ein Video ein und es gibt einen Fragebogen, in dem man sich vorstellt. Man möchte ja auch als Person kennengelernt werden. Es gibt viele Fragen zum musikalischen Werdegang. Wie sieht der bei Ihnen aus? Ich habe mit sieben Jahren angefangen, Klavier zu spielen. Meine Schwester hat mich mitgerissen. Irgendwann hab ich angefangen, dazu zu singen. Meine Mutter sagte damals, ich sollte mir doch mal Whitney Houston anhören ... ... keine schlechte Idee. Das hat mir sehr gefallen, ich hab nur noch gesungen und gesungen. Es ist ein Traum, Gesang zum Beruf zu machen, aber bisher ist es über den Umfang eines geliebten Hobbys nicht hinausgekommen. Ich hoffe, dass sich das jetzt ändert, dadurch, dass meine Blind Audition im Fernsehen zu sehen ist. Was machen Sie üblicherweise, wenn Sie nicht gerade im Fernsehen zu sehen sind? Dann bin ich im Ahrtal als Fluthelferin aktiv, und das seit vergangenem Jahr. Durchgehend? Ja, praktisch in Vollzeit. Wir sind Helfer aus ganz Deutschland und mittlerweile eine Familie geworden. Wir nennen uns ,Team Ballern“ und sind bis Altenahr hinauf aktiv. Wir gehen dorthin, wo jemand Hilfe braucht. Wie haben Sie von ,The Voice’ erfahren, dass Sie dabei sind? Ich habe einen Anruf bekommen. Mehr als 100 Bewerber sind in die Blind Auditions eingeladen worden, ein paar von ihnen sind von den Moderatoren auch besucht worden. Bei uns war ein Filmteam im Ahrtal dabei und hat uns auf Baustellen begleitet. Das Video ist auch schon online. Mir ist es wichtig, dass die Menschen aufmerksam gemacht werden auf das Ahrtal. Auf die Helfersuche für die Weinlese zum Beispiel? Ja, das auch. Aber wir sind immer noch bei den Aufgaben des vergangenen Jahres, beim Stemmen, Schippen. Wir arbeiten auch an Gärten, legen Rasen, aber es ist gerade zu trocken. Es gibt tatsächlich Parallelen zwischen der Arbeit im Ahrtal und ,The Voice’: Man ist gemeinsam in einer Sache drin, alle teilen eine Leidenschaft, und das ist etwas, das ich unheimlich gerne in meinem Leben habe, ob im Tal oder beim Musikmachen. Man hat so viele total begeisterte Leute. Bei ,The Voice’ hatten wir einen Proberaum. Man kam rein, hat ein Lied angestimmt, und es kamen direkt zehn wunderschöne Harmonien zurück. Es war wie ein Superchor. Wir haben uns auch gegenseitig unsere Songs für die Blind Auditions vorgesungen und uns aufgebaut. Da gab es keinen Neid.Es ist insgesamt eine sehr familiäre Atmosphäre. Welchen Titel haben Sie denn vorbereitet für den ersten Auftritt? Das darf ich sogar sagen: ,I will always love you“ von Whitney Houston, einen für mich persönlich sehr wichtigen Song. Das ist schon eine Herausforderung ... Auf jeden Fall, aber ich dachte mir, wenn nicht jetzt, wann dann?

Das könnte Sie auch interessieren:

Wie war es dann, auf dieser Bühne zu stehen? Das war gigantisch! Das Studio selbst kommt einem nicht so groß vor, aber wenn man dann mutterseelenallein auf der Bühne steht schon. Die Bühne ist sehr groß für eine Person. Wenn man dann anfängt zu singen, füllt es aber schon den Raum. Sie haben auch ein sehr gutes Soundsystem. Man hat Platz, um sich zu entfalten. Hat sich denn von den Coaches jemand umgedreht? Das darf ich nicht verraten. Aber das sieht man ja am Donnerstag. Welchen Coach fanden Sie schon im Vorhinein ganz cool? In den Jahren, in denen ich die Show geschaut habe, waren Rea Garvey und Mark Forster schon dabei. Sie hatten so ein dynamisches Spiel miteinander. Ich habe das Gefühl, die verstehen sich ganz gut und necken sich gerne. Das fand ich lustig, ich arbeite gerne mit lockeren Menschen zusammen. Das schätze ich auch bei uns auf den Baustellen. Wer hat Sie begleitet? Es war ein kleiner Kreis, dem ich verraten durfte, dass ich dabei bin. Meine Schwester, meine Mutter Ancuta, einige aus dem Ahrtal waren dabei. Das nimmt einem den Stress, bevor man auf die Bühne geht. Man kann sich versichern, dass da Leute im Publikum sind, die hundertprozentig hinter Dir stehen und nur für Dich dorthin gereist sind. Das ist schon echt süß.

Sendetermine: heute, Donnerstag, 20.15 Uhr, Pro 7, und Freitag im SAT.1-Livestream auf Joyn.

KStA abonnieren