Im Dezember hat die Ovag ihre Fahrpläne geändert. Seitdem herrscht auf der Linie 334 Chaos. Für viele Schüler ist das ein Grauen.
Lange Wartezeit für SchülerSeit Fahrplanwechsel – Busverkehr zwischen Lindlar und Breun weiter chaotisch

Linienplan an der Haltestelle Lindlar-Breun am Rande der L284 in Lindlar.
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Seit dem Fahrplanwechsel der Ovag im Dezember haben Einwohner aus Breun Probleme, mit dem Bus nach Lindlar und zurück zu kommen. Denn nur noch wenige Busse der Linie 334 fahren durch. Oft müssen die Fahrgäste in Hartegasse umsteigen und von dort mit dem Taxibus weiterfahren – der kommt allerdings nur nach Vorbestellung mindestens eine Stunde vor der Abfahrt.
Besonders betroffen sind Jugendliche aus Breun, die in Lindlar eine weiterführende Schule besuchen. Haben sie länger Schule, müssen sie bis zu 100 Minuten warten, ehe ein Bus kommt. Und so springen oft die Eltern ein und fahren ihren Nachwuchs mit dem Auto. In den vergangenen Tagen hat sich das Problem verschärft.
Schüler sind von dem Chaos besonders betroffen
„Es wird immer schlimmer“, klagte Michael Pfeifer, ein Vater aus Breun, am Montagmittag. „Wir warten auf unsere Kinder, doch die kommen nicht. Die stehen immer noch am Gymnasium in Lindlar“, so der Vater. Der Bus habe nicht wie sonst oben gehalten, sondern unten an der Schule und sei dann wieder gefahren. Schüler aus Breun sind besonders betroffen „Wie kommen die Kinder jetzt nach Hause?“, so Pfeifer. Die nächste Möglichkeit sei erst wieder in über einer Stunde.
Realschülern, die sich über den Fahrweg gewundert haben, sei erzählt worden, dass der Bus gar nicht bis zur Breun fahre. Dies war wohl als Scherz gemeint, da beim dritten Mal nachfragen, die Fahrt nach Breun doch bejaht worden sei. „Für uns ist das nicht lustig“, so Pfeifer. Am Mittwoch sei das Gleiche passiert, schildert der Vater zwei Tage später. Wieder seien Kinder stehen gelassen worden. Der Bus habe zwar am Gymnasium gehalten, aber die Kinder an der Realschule nicht mitgenommen.
„Wieder sind Eltern unterwegs, um ihre Kinder zu holen“, sagt Pfeifer. In dem Bus seien wohl zwei Personen gewesen, eine zum Fahren und eine zum Navigieren gewesen. Aber leider hätten beide offenbar weder die Strecke noch die Reihenfolge der Haltestellen gekannt. „Können wir überhaupt noch davon ausgehen das unsere Kinder sicher transportiert werden? Wie ist hier die weitere Vorgehensweise? Warum reagiert die Ovag nicht auf die schon mehrfach angesprochenen Probleme?“, ärgert sich der Vater aus Breun.
Bei dem Gummersbacher Busunternehmen sieht man das Problem nicht als besonders dringlich an. „Die Beschwerde wird durch unseren Kundendialog bearbeitet“, heißt es. Jede Beschwerde werde geprüft und nach dem „First-In-First-Out“-Prinzip behandelt, ersteingegangene Beschwerde würden als erstes bearbeitet. Nur Fälle von besonderer Wichtigkeit würden vorgezogen, die Priorisierung werde von erfahrenen Mitarbeitenden durchgeführt.
„Die fachliche Antwort des Kundendialogs erfolgt zu 95 Prozent innerhalb von 72 Stunden (Wochenende und Feiertage ausgenommen). Je nach Recherche- und Rücksprachebedarf kann dies jedoch auch länger dauern“, so die Ovag. Gerne hätte die BLZ von der Ovag erfahren, warum offenbar mehrfach Schüler stehen gelassen wurden. Anfragen der Presse zu Einzelfällen will die Ovag aber nur noch dann beantworten, „wenn ein besonders hohes öffentliches Interesse an einem Sachverhalt vorliegt. Diese liegt unserer Wahrnehmung nach im konkreten Fall nicht vor“, teilt Danijel Tadic, Leiter Marketing und Vertrieb bei der Ovag, mit.
„Dass die Busse vorbeifahren und die Fahrgäste nicht mitnehmen, ist natürlich kein Zustand; sagt Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. „Wir haben bisher keine Begründung dafür gehört. Uns als Gemeindeverwaltung lassen die Probleme, die es wohl insbesondere auf der Linie 334 gibt, beileibe nicht kalt, wir haben uns als Gesprächspartner bei Ovag, Kreis und Bürgerbusverein angeboten und werden uns bei den anstehenden Gesprächen für Verbesserungen einsetzen, auch wenn wir keinen unmittelbaren Einfluss auf die Linienplanung haben.“


