Kosten reduzierenLindlarer Klima- und Umweltausschuss diskutiert über Energiemanagement

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Vogelperspektive auf das Rathaus in Lindlar

Einsparpotenzial beim Energieverbrauch gibt es auch im Lindlarer Rathaus.

Nach dem Haupt- und Finanzausschuss beschließt hiermit ein weiter Ausschuss, dass die Sanierung öffentlicher Gebäude gefördert werden muss.

Dass die Gemeinde sich um Fördergelder für die Einführung eines Energiemanagements bemühen will, das hatte der Haupt- und Finanzausschuss (HFA) mehrheitlich beschlossen. Nun beschäftigte sich auch der Ausschuss für Klima- und Umweltschutz mit dem Thema und fasste ebenfalls diesen Beschluss, diesmal einstimmig bei einer Enthaltung.

Energiekosten der Kommune betragen rund eine Million

Satte 40 Minuten beschäftigten sich die Politiker mit dem Thema. Dabei lieferte ihnen Gerd Müller mit seiner Präsentation eine Vorlage. Er erläuterte ausführlicher, was bei der Sitzung des HFA in den Grundzügen schon mitgeteilt worden war. In den öffentlichen Gebäuden würden im Schnitt Energiekosten von rund 45 Euro pro Jahr und Einwohner entstehen. Bei 23.000 Einwohner entspreche das rund einer Million Euro pro Jahr.

Allein mit einfachen Maßnahmen, die ohne Investitionen durchgeführt werden könnten, sei es möglich, zehn bis 20 Prozent der Energiekosten einzusparen. Bei entsprechenden Sanierungsmaßnahmen sei die Einsparung deutlich höher. Die Einrichtung eines Energiemanagements rechne sich, sagte Müller. Dazu komme vor allem aber auch der Umweltaspekt durch die Einsparung von CO2.

Das betonten auch die Vertreter der Parteien. Die Finanzen seien angesichts des Haushaltes sicher ein Argument, entscheidend sei aber der Beitrag zum Umweltschutz, sagte Armin Brückmann für die CDU. 20 Prozent einzusparen, sei ökonomisch und ökologisch sinnvoll, unterstrich Karl Tym für die SPD. Er teilte auch mit, dass die SPD-Fraktion beim Energiemanagement keine einhellige Meinung habe. Für die Grünen sagte Ingo Harnischmacher die volle Unterstützung bei der Einrichtung eines Umweltmanagements zu. Es sei dazu nicht nur eine Stelle, sondern auch die Investition in Technik erforderlich.

Künftiger Energiemanager soll vorerst für 36 Monate eingesetzt werden

Bei Gesamtkosten von 450.000 Euro seien rund 20 Prozent für die Technik erhalten, sagte Müller. Er stellte vor, wie ein künftiger Energiemanager in die Arbeit der Verwaltung eingebunden werde und welche Aufgaben er übernehmen soll. Die Maßnahme ist auf 36 Monaten begrenzt, kann aber um weitere 24 Monate verlängert werden. Die Förderquote beträgt 70 Prozent, der Eigenanteil für die Gemeinde damit 30 Prozent oder umgerechnet gut 135.000 Euro.

Die FDP sei ebenfalls mit dabei und unterstützte den Antrag der Verwaltung. Das Energiemanagement sei erforderlich, um CO2 einzusparen, betonte Thomas Abelen. Bei zwei Enthaltungen votierte der Ausschuss einstimmig dafür, die Förderung eines Energiemanagements zu beantragen.


Energiemanagement

Für das Energiemanagement würde die Gemeinde für drei Jahre eine Fördersumme von 450.376 Euro erhalten. Die Kosten für einen Energieberater werden mit 250.000 Euro kalkuliert, eine externe Beratung mit 45.000 Euro, die Sachkosten für Messtechnik, Software und Ausstattung mit 106 000 Euro. Für die Analyse der Gebäude sollen knapp 40.000 Euro zur Verfügung stehen. Reise- und Fortbildungskosten sind mit rund 8800 Euro veranschlagt.

Die Gemeinde muss einen Eigenanteil von 30 Prozent und damit 135.113 Euro oder gut 45.000 Euro pro Jahr aufbringen.

Die Verwaltung rechnet mit Einsparungen bereits ohne Investitionen in Sanierungen mit bis zu 20 Prozent. Das wären nach Schätzungen bis zu 200.000 Euro pro Jahr. Der Energiemanager soll einen ausführlichen Energiebericht erstellen, der das Einsparpotenzial der gemeindeeigenen Immobilien aufzeigt.

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