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Seit 2015 eine BaustelleNRW-Verkehrsminister Oliver Krischer besucht Wipperbrücke in Ohl

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NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (m.) hat die Baustelle an der Wipperbrücke in Ohl besucht

NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (m.) hat die Baustelle an der Wipperbrücke in Ohl besucht.

Seit 2015 ist die Wipperbrücke eine Baustelle. Nun war NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer vor Ort, um sich über die Lage zu informieren.

Seit acht Jahren gibt es die Baustelle an der Wipperbrücke in Ohl kurz vor Marienheide bereits. Seit acht Jahren wird der Verkehr mittels Ampelanlage einspurig über die marode Brücke geleitet. Jetzt kam NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer vorbei, um sich über die Arbeiten an dieser Brücke und den Brücken in NRW insgesamt zu informieren.

Hintergrund ist nicht die für Montag geplante Freigabe der Behelfsbrücke für den Verkehr, sondern die aktuell veröffentlichten Ergebnisse der Bauwerksprüfung durch Straßen NRW. Der Minister kam mit großem Medienecho zu einem Informationstermin, zu dem auch Dr. Petra Beckefeld, technische Direktorin des Landesbetriebes Straßen NRW, beordert worden war.

Seit 2015 ist bekannt, dass die Wipperbrücke marode ist

Sie erläuterte die Langwierigkeit der Verfahren anhand des Beispiels Wipperbrücke, von der seit 2015 bekannt ist, dass sie nicht mehr die erforderliche Tragfähigkeit ausweist. 7000 Fahrzeuge pro Tag wurden an dieser Stelle auf der Bundesstraße 256 gezählt, davon fünf Prozent Schwerlastverkehr. Die Brücke sei für diese Belastung nicht konstruiert worden und habe wie die allermeisten Brücken nach 50 Jahren ihre Lebenszeit überschritten.

Eine Sanierung sei nicht infrage gekommen, sondern nur ein kompletter Neubau. Bis dahin werde der Verkehr per Ampelsteuerung einspurig über die Wipperbrücke geführt. Das wird auch bei der direkt daneben errichten Behelfsbrücke der Fall sein. Sie wurde aus einer Stahlkonstruktion in sogenannter D-Bauweise, mit dreieckigen Elementen, zusammengeschraubt.

296 von 6400 Brücken in NRW müssen saniert oder neu gebaut werden

Auf Nachfrage des Ministers erläuterte Mohamed Abodahab, Abteilungsleiter Bau, Regionalniederlassung Rhein-Berg, das Projekt und seine Besonderheiten. Um die neue Brücke zu errichten, mussten die Wipper und der vorhandene denkmalgeschützte Obergraben verrohrt und dann alles mit entsprechendem Material wieder aufgefüllt werden. Nach der Baumaßnahme müsse alles wieder renaturiert werden.

Dazu seien Absprechen mit zahlreichen Ämtern und Behörden erforderlich, ergänzte Dr. Beckefeld, die auch den ganzen Aufwand der Ausschreibungen und der Abstimmungen beschrieb. Die Bauzeit sei nicht der Grund, warum es teilweise bis zu 15 Jahre dauere, eine neue Brücke zu errichten, sondern die ganzen Ausschreibungen und Genehmigungen.

Von den mehr als 6400 Brücken des Landes müssen 296 neu gebaut oder saniert werden. 48 Projekte, für die rund 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden, sollen in diesem Jahr begonnen werden, sagte Dr. Petra Beckefeld, technische Direktorin des Landesbetriebes Straßen NRW. Am kommenden Montag beginnt Straßen NRW mit dem Abriss der aus dem Jahr 1956 stammenden Brücke in Ohl.