Hilfe für Porzer FamilienIn der Flohkiste wird Integration gelebt

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In der Finkenberger Flohkiste werden die Kleinsten auf die Kita vorbereitet.

Köln-Porz – Acht bis zehn Kinder tummeln sich jeden Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 11.15 Uhr in der Finkenberger „Flohkiste“. Zum „Treffpunkt“, der Einrichtung des Familienbildungswerks Köln-Porz, kommen Kinder ab zwei Jahren, die noch keinen Kitaplatz haben.

Auch die Eltern profitieren vom Konzept der Flohkiste, denn Kontakte ergeben sich hier quasi von selbst und eine harte Trennung vom Kind bleibt aus. Beiden Seiten wird so viel Zeit eingeräumt wie nötig, um sich ohne Tränen voneinander verabschieden zu können. Dass sich die Spielgruppe durch Förder- gelder – unter anderem auch von „wir helfen“ – finanziert und kostenlos angeboten wird, macht sie besonders sozialverträglich.

Hilfe für Finkenberger Kinder und deren Eltern

„Früher gab es einen Tag in der Flohkiste, seit einem Jahr sind es zwei“, sagt Anne Müller vom dreiköpfigen Leitungsteam des Familienbildungswerks Porz. „Vor allem in Pandemie-Zeiten können Eltern und Kinder die zusätzliche Auszeit schließlich gut gebrauchen.“ Mit ihren Kolleginnen Heike Müller und Heike Jäger betreut Anne Müller die „Treffpunkt“-Standorte Brück und Finkenberg. Monika Even und Larissa Müller sind für die Erziehungsarbeit in der Flohkiste verantwortlich.

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Anne Müller im Finkenberger Büro des Familienbildungswerks Treffpunkt Köln Porz.

In der Betreuung sind die Erzieherinnen immer zu zweit, auch der Tagesablauf ähnelt dem Kindergartenalltag. Spiel- und Bastelzeiten werden durch Begrüßungsrunde und Frühstückszeit strukturiert. Letztere hält Sozialarbeiterin Anne Müller für besonders bedeutsam, sie sei ein Kern ihrer Arbeit. „Unserer Erfahrung nach lernen viele Kinder erst hier, am Tisch zu sitzen und zu essen. Vor allem bietet das Frühstück aber die Chance, sich auszutauschen.“

So können Sie helfen

„wir helfen: damit alle Kinder bei uns eine Zukunft haben“

Mit unser neuen Aktion „wir helfen: damit alle Kinder bei uns eine Zukunft haben“ bitten wir um Spenden für Projekte in Köln und Umgebung, die Kindern und Jugendlichen eine gute körperliche und geistige Entwicklung ermöglichen. Die gesamte Spendensumme wird weitergegeben, die Verwaltungskosten trägt der Verlag M. DuMont Schauberg.

Die Spendenkonten lauten: „wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“ Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55 Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25

Mehr Informationen und Möglichkeiten zum Spenden unter www.wirhelfen-koeln.de.

Spielend Sprache lernen

Besonders für Kinder mit Migrationshintergrund sei die Spielgruppe ein wichtiges Instrument, die deutsche Sprache zu erlernen, sagt Anne Müller. Die Kinder wüchsen spielerisch in die Sprache hinein und nähmen sie mit nach Hause, wovon auch die Eltern in puncto Spracherwerb profitieren.

Häufig führt der ständige Austausch zwischen Erzieherinnen und Eltern zu einem Vertrauensverhältnis, das den Eltern unter anderem den Zugang zu Beratungsstellen erleichtert. Sechs bis zwölf Monate verbringen die Kleinen durchschnittlich in der Flohkiste. Mit den Abläufen und Regeln einer Kita vertraut, fällt ihnen der Übergang dorthin leichter. Die psychische Stabilität, die die Kinder durch die persönlichen Beziehungen in der Spielgruppe erlangt haben, begleitet sie, so Monika Even, allerdings weit über die Kita-Zeit hinaus.

Herzlich willkommen im Porzer Veedel

„Besonders schön finde ich, dass Kinder aus unterschiedlichen Familien mit unterschiedlichen Hintergründen und Nationalitäten bei uns sind“, sagt Even. „Das ist es, was wir widerspiegeln wollen“, schließt sich Anne Müller an, „dass bei uns alle willkommen sind, die hier im Veedel zuhause sind.“

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