„Forum für Willkommenskultur“Kölner Netzwerk für Engagementpreis NRW nominiert

Lesezeit 3 Minuten
Die Bilder in den Medien motivieren Menschen, sich zu engagieren. Hier ein Flüchtlingslager im Libanon in diesem Winter

Die Bilder in den Medien motivieren Menschen, sich zu engagieren. Hier ein Flüchtlingslager im Libanon in diesem Winter

Köln – Das Projekt „Forum für Willkommenskultur“ ist für den Engagementpreis NRW 2022 nominiert. Das gemeinsame Projekt der Kölner Freiwilligen-Agentur und des Kölner Flüchtlingsrats entstand 2015, als eine große Anzahl geflüchteter Menschen in die Stadt kam und sich überall Willkommensinitiativen und Integrationsprojekte gründeten. „Die Hilfsbereitschaft war enorm. Viele Menschen haben sich damals sicher auch aufgrund der starken Bilder in den Medien für ein Engagement entschieden. Es gab ein weit verbreitetes Gefühl, dass man die Situation so nicht hinnehmen will“, beschreibt Gabi Klein von der Kölner Freiwilligen-Agentur die damalige Stimmungslage.

Neben den vorhandenen Unterstützungsstrukturen entstanden viele neue Anlaufstellen. Um die Arbeit der vielen Engagierten und Ehrenamtlichen besser zu bündeln, zu koordinieren und viele Fragen zentral zu beantworten, entstand das Forum. Dort kamen dann lokale Willkommensinitiativen in den Veedeln, stadtweit tätige Initiativen, Arbeitskreise und Unterstützungsangebote der Geflüchtetenarbeit zusammen. Die Freiwilligen bestimmen, worüber gesprochen wird und tauschen sich beispielsweise über Asylrecht, Behörden- und Beratungsstrukturen und Wohnungssuche aus. Das Forum beschäftigt sich auch immer wieder mit der Situation an den Außengrenzen der Europäischen Union und – verstärkt durch die Auswirkungen der Pandemie – mit (digitaler) Bildungsteilhabe von Flüchtlingskindern.

Kinder bei Übersetzungen entlasten

Auch das Projekt „Babellos“, das bereits von „wir helfen“ unterstützt wurde, ist Teil des Forums. Dort begleiten mehrsprachige Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler Geflüchtete zum Beispiel bei Behördengängen oder Arztterminen. Ein Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Chancengleichheit von Kindern, deshalb begleiten die Ehrenamtler die Eltern zum Beispiel auch bei Terminen in der Schule. Außerdem sollen Kinder, die die Sprache oft schneller lernen und dann ständig für ihre Eltern übersetzen müssen, in herausfordernden Situationen entlastet werden.

So können Sie helfen

wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird

Mit unserer Aktion „wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird“ bitten wir um Spenden für Projekte, die Kinder und Jugendliche wieder in eine Gemeinschaft aufnehmen, in der ihre Sorgen ernst genommen werden.  

Bislang sind 1.328.993,90 Euro (Stand: 27.09.2022) eingegangen. Die Spendenkonten lauten: „wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“ Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55 Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25

Mehr Informationen und Möglichkeiten zum Spenden unter www.wirhelfen-koeln.de.

Das Forum wirbt auch um Interessierte: Im Rahmen offener Vernetzungstreffen, Barcamps und Infoveranstaltungen können sie Kontakte zu Aktiven knüpfen und sich über die vielfältigen Möglichkeiten in der ehrenamtlichen Geflüchtetenarbeit informieren.

„Köln zu einem Ort zu machen, an dem sich geflüchtete Menschen willkommen fühlen“

„Wir freuen uns sehr über diese Nominierung“, sagt Gabi Klein . „Sie ist eine schöne Anerkennung für unsere Bemühungen, Menschen in Köln für die ehrenamtliche Geflüchtetenarbeit zu gewinnen und sie dabei zu unterstützen.“ Auch Jashar Erfanian, der zusammen mit Daniel Wyszecki seitens des Kölner Flüchtlingsrats für die Freiwilligenarbeit zuständig ist, sagt: „Das ist schon eine tolle Sache für uns. Es bleibt aber nach wie vor viel zu tun. Es gilt weiterhin, die Ärmel hochgekrempelt zu lassen, um Köln noch mehr zu einem Ort zu machen, an dem sich geflüchtete Menschen willkommen und zuhause fühlen.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Den Engagementpreis vergibt die Landesregierung mit der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege. Von den insgesamt 219 eingereichten Projekten wurden zwölf nominiert.

KStA abonnieren