Ab 2025Discounter Aldi wirft Billig-Fleisch aus dem Sortiment

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Abgepacktes Fleisch der Haltungsform 4 (Symbolbild)

Essen/Mülheim an der Ruhr – Der Discounter Aldi will den nächsten großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gehen und bietet ab 2030 nur noch Frischfleisch der Haltungsformen 3 und 4 in seinen Märkten an. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit. 

Ab 2030 nur Fleisch aus Haltungsform 3 und 4

In einem veröffentlichten Stufenplan skizziert der Discounter sein „Tierwohlversprechen“: Bereits ab 2025 soll vollständig auf Fleisch der Haltungsform 1 verzichtet werden. Die Haltungsform 1 steht für eine Stallhaltung, bei der die Tiere in den Ställen über wenig Platz und keinen Auslauf nach draußen verfügen. Bis 2026 soll dann bereits rund ein Drittel des Frischfleischsortiments aus den Haltungsformen 3 und 4 kommen. 

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Mi diesem Stufenplan will Aldi die Abschaffung des Billigfleischs vorantreiben.

Haltungsform 3 steht dabei für „Außenklima“, die Tiere haben in den Ställen bis zu 40 Prozent mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben, haben Zugang zu frischer Luft und Beschäftigungsmaterial. In der Haltungsform 4 „Premium“ haben die Tiere noch einmal mehr Platz als in Haltungsform 3, haben ständigen Zugang zu Auslauf oder leben in Freilandhaltung.

Haltungsformen

Eine Übersicht über die einzelnen Haltungsformen finden Verbraucherinnen und Verbraucher unter https://www.haltungsform.de/.

Sofortige Abschaffung von konventionellem Fleisch nicht möglich

„Wir geben heute ein großes Versprechen ab“, sagte Erik Döbele, Managing Director Corporate Buying bei Aldi Süd zusammen mit seinem Kollegen Tobias Heinbockel, Managing Director Category Management bei Aldi Nord. Schon 2021 würden 15 Prozent des Frischfleischangebotes aus den Haltungsformen 3 und 4 kommen. „Wir werden oft gefragt: Warum schafft ihr konventionelles Frischfleisch nicht einfach sofort ab? Ihr seid doch so ein großer Laden. Doch so einfach ist es nicht“, so Erik Döbele.

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Der Fleischmarkt sei ein globales Geschäft mit vielen komplexen Strukturen und Parteien, die sich nicht von heute auf morgen ändern können. Rund 90 Prozent der deutschen Landwirte produzieren heute auf konventionelle Art und Weise. Aldi wolle aber beweisen, dass „ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und Nachhaltigkeit sich keineswegs ausschließen“, heißt es in der Mitteilung. 

Man hoffe außerdem darauf, dass die Mitbewerber am Markt mit ähnlichen Plänen nachziehen würden. 

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