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Angst vor AltersarmutNur 17 Prozent der Deutschen blicken positiv auf die Rente

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Rentner an der Ostsee (Symbolbild).

Zwei Rentner an der Ostsee (Symbolbild).

Besonders junge Menschen glauben nicht, von der gesetzlichen Rente im Alter leben zu können. Private Altersvorsorge ist meist unumgänglich.

Beim Gedanken an ihren späteren Ruhestand herrscht bei den Deutschen aktuell wenig Hoffnung. Nur noch 17,2 Prozent der erwachsenen Bürger sind zuversichtlich, dass sie durch ihre gesetzliche Rente oder Pension im Alter abgesichert sein werden. Fast zwei Drittel (65 Prozent) hingegen sehen schwarz, wenn sie an ihre künftige Rente denken. Immerhin: 17,8 Prozent bewerten die Entwicklung als neutral.

„Die Ergebnisse sind erschreckend“

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Meinungsinstituts Civey im Auftrag des europäischen Online-Brokers XTB. Die Umfrage liegt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ exklusiv vor. Die Statistiker haben im Januar dieses Jahres 2500 volljährige Bürger (ohne Rentner) gefragt, wie sicher sie sind, dass ihre gesetzliche Rente oder Pension sie im Alter absichert. „Die Ergebnisse sind erschreckend“, so Jens Chrzanowski, Deutschlandchef bei XTB. „Eine deutliche Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger blickt negativ auf ihren Ruhestand und entwickelt konkrete Zukunftsängste. Fakt ist, kaum noch jemand hat das Gefühl, dass die gesetzliche Rente ein sorgenfreies Leben im Alter garantiert.“

Insbesondere die junge Generation zeichnet ein eher schlechtes Bild von der eigenen Rente. Acht von zehn Deutsche zwischen 18 und 29 Jahre sind nicht zuversichtlich, wenn es um den Ruhestand geht. Das ist deutlich mehr als der Durchschnitt und zeigt, wie pessimistisch Menschen sind, die gerade erst ins Arbeitsleben gestartet sind.

Der positivere Blick Älterer zeigt, dass die Rente parallel durch private Altersvorsorge aufgebessert wird
Hens Chrzanowski, Deutschlandchef beim Online-Broker XTB

Überraschenderweise steigt laut der Umfrage mit dem Alter jedoch die Zuversicht, was die finanzielle Versorgung betrifft. 50- bis 64-Jährige, also Personen, die grundsätzlich kurz vor der Rente stehen, sind mit 22,5 Prozent so zuversichtlich wie keine andere Altersgruppe. „Das ist zwar im Vergleich zum Durchschnitt kein besonders hoher Wert, zeigt aber, dass mit zunehmendem Alter positiver auf den Ruhestand geblickt wird. Es kann daran liegen, dass die Rente parallel durch private Altersvorsorge aufgebessert wird“, sagt Chrazanowski.

Fast jeder zweite Anleger spart für den Ruhestand

Denn die Umfrage zeige auch: Der wichtigste Grund fürs Sparen ist die Altersvorsorge. 44 Prozent der deutschen Sparer legen Geld allein zu diesem Zweck an. „Deshalb ist es umso wichtiger, dass junge Generationen sich frühestmöglich Gedanken um private Altersvorsorge machen“, kommentiert Chrzanowski die Umfrage.

Frauen sind in Rentensachen deutlich skeptischer als Männer. Während fast jeder fünfte Mann (18,8 Prozent) optimistisch auf den Ruhestand blickt, sind es bei Frauen nur 15,4 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Sorge um die gesetzliche Rente: 70,8 Prozent der Frauen sind besorgt um ihren Ruhestand, bei Männern hingegen sind es mit 59,2 Prozent deutlich weniger.

Wenn es um die gesetzliche Rente geht, zeigen sich zwischen Ost- und Westdeutschland einmal mehr Differenzen. Ostdeutsche blicken laut der Umfrage deutlich positiver in die Zukunft, Westdeutsche sind deutlich besorgter um die Rente: Während im Osten knapp jeder Fünfte zuversichtlich dem Ruhestand entgegenschaut, sind es im Westen nur 16,2 Prozent. Dort ist man auch besonders wenig zuversichtlich: Mehr als zwei Drittel (67,2 Prozent) der Westdeutschen machen sich Sorgen um die eigene Rente, im Osten sind es mit 57,9 Prozent deutlich weniger.