Kommentar zum Ende des Pirate SummitEin großer Verlust für die Kölner Wirtschaft

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
27.06.2019, Köln: Burning Man Zeremonie auf der Startup Konferenz Pirate Summit im Odonien Köln. Foto: Thilo Schmülgen

Mit 220 Menschen war der Pirate Summit 2011 gestartet, mehr als 1000 Menschen kamen jeweils in den Folgejahren.

Köln verliert seine bedeutendste Start-up-Konferenz. Warum das ein großer Verlust ist – und nicht nur bedauerlich, erklärt Autor Hendrik Geisler.

Das Ende des Pirate Summit bedeutet einen großen Verlust für Köln und die Kölner Wirtschaft. Die Macher der Start-up-Konferenz verstehen es, die Lust auf das große Geld mit der Lust auf eine große Party zu verbinden. Eine solche Mischung aus Business und Lebensfreude ist bei anderen Konferenzen oder Tagungen sonst nur schwer zu finden. Und das wirkt – weit über die Grenzen Kölns hinaus. Regelmäßig erzählten Besucherinnen und Besucher aus ganz Europa, dass sie in ihrer Heimat von der besonderen Atmosphäre und der hohen Güte der Teilnehmenden beim Pirate Summit gehört und sie deshalb die Reise nach Köln angetreten hätten.

Pirate Summit: In der Stadt schmückte man sich gerne damit

Mit Leidenschaft und hohem körperlichem wie finanziellem Einsatz bauten die Pirate-Summit-Gründer über Jahre einen Leuchtturm der Kölner Start-up-Szene auf. Einen, der mit Geld oder Zahlen nicht leicht zu bemessen ist. Die Stadt besitzt als Gründungsstandort auch deshalb heute international einen guten Ruf, weil der Pirate Summit die allerbeste Werbung für ein Köln mit Geschäftssinn und Fröhlichkeit gleichermaßen war. Kölner Unternehmen fanden Mitarbeitende, Geldgeber und Investitionschancen. Und in der Stadt schmückte man sich gerne mit dem Pirate Summit.

Die Bereitschaft, die Zukunft des Pirate Summit finanziell zu unterstützen, ist dennoch erschreckend gering. „Bedauerlich“ nennt der Chef der Kölner Wirtschaftsförderung das Aus. Wichtig, aber nur ein Baustein von vielen, sagt Manfred Janssen. Er verkennt, dass die Kölner Wirtschaft mit dem Pirate Summit auch an Renommee einbüßt, an Attraktivität für digitale Fachkräfte und innovative Ideenträger. Es wäre klug, die Haltung zu überdenken – und in den Pirate Summit zu investieren.

KStA abonnieren