Lieferung noch aus den NiederlandenGas-Versorgung in Köln auch in Krise sicher

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GAs

Russische Erdgas-Pipeline

Köln – In Deutschland wächst angesichts der Spannungen zwischen Russland auf der einen und der Ukraine und dem Westen auf der anderen Seite, die Sorge um die Gas-Versorgung. Viele Verbraucher fragen sich, ob es durch diese Verwerfungen zu Lieferengpässen kommen könnte. Oder anders gesagt: Ob im Zweifel die Heizung im Winter zuhause kalt bleibt. Laut dem „Statistic Review of World Energy“ des Energiekonzerns BP hat Deutschland zuletzt gut die Hälfte seiner Erdgasimporte aus Russland bezogen (51 Prozent). Die weiteren Hauptlieferanten für Erdgas sind Norwegen (27 Prozent) und die Niederlande (21 Prozent). Innerhalb der Europäischen Union ist Deutschland mit 55,6 Milliarden Kubikmetern der größte Importeur von Erdgas aus Russland.

Gas nicht als politisches Instrument eingesetzt

Noch nie habe Russland Gas oder Öl als politisches Instrument eingesetzt, um damit andere Länder zu erpressen oder Interessen durchzusetzen, sagen dem Land wohlgesonnene Energiekonzerne und Politiker. Im Streit um die Ukraine drängt sich allerdings der Eindruck auf, dass Kreml-Chef Wladimir Putin diese Strategie seiner Vorgänger über Bord geworfen hat. Tatsächlich ist der größte Gasspeicher des regierungsnahen russischen Gazprom-Konzerns in Westeuropa im niedersächsischen Rehden mit einem Füllstand von nur noch sechs Prozent praktisch leer. Andere Speicher sind gerade einmal zu 13 Prozent gefüllt – ein historischer Tiefstand mitten im Winter.

Umstellung auch in Köln läuft

Gesetzt den Fall, Russland würde das Gas drosseln, haben Gaskunden im Rheinland derzeit noch Glück. Aktuell kommt das meiste Gas in der Region aus den Niederlanden. Es ist sogenanntes L-Gas mit niedrigerem Brennwert. Allerdings stellt die Rheinische Netzgesellschaft sukzessive auf russisches und norwegisches H-Gas um. Von Dormagen bis Erftstadt, von Pulheim bis Reichshof, also in und um Köln ist die Rheinische Netzgesellschaft (eine Tochter der Rhein-Energie) der Gasnetzbetreiber.

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Die Umstellung verläuft sukzessive von Ost nach West, hat 2018 begonnen und soll erst 2030 abgeschlossen sein. Im Bergischen hat die Umstellung teilweise schon stattgefunden, im Kölner Stadtgebiet noch nicht. Erdgasnutzer in den Kölner Stadtbezirken Innenstadt, Lindenthal und Rodenkirchen sowie in Porz, Kalk und Mülheim werden als nächstes umgestellt.

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