GehaltsatlasSo unterschiedlich verdienen die Deutschen

Im Süden gibt es mehr Lohn als im Norden, im Westen mehr als im Osten – diese Faustregel zum Thema regionale Gehaltsschwankungen ist allgemein bekannt.
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Wohnort, Geschlecht und Art der Ausbildung haben einen großen Einfluss darauf, wie viel Berufstätige verdienen. Das zeigt der neue Gehaltsatlas 2014, erstellt von Compensation-Online, einer Tochter der „Personalmarkt Services“. Die Höhe der Vergütung wird aber auch durch die Größe des jeweiligen Unternehmens beeinflusst.
Die Vergütungsexperten haben auf der Grundlage von über 400.000 Datensätzen ermittelt, wo die höchsten Gehälter gezahlt werden und welche regionalen Unterschiede es zwischen Fach- und Führungskräften sowie innerhalb ausgewählter Berufsgruppen gibt.
Das sind die wichtigsten Ergebnisse aus dem „Gehaltsatlas 2014“:
Ostdeutschland ist nach wie vor Schlusslicht bei den Gehältern. Die höchsten Löhne werden - wenig überraschend - in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Bayern gezahlt, die niedrigsten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.
In diesen Bundesländern verdient man am meisten:
Die Prozentsätze in Klammern spiegeln jeweils das Verhältnis zum Bundesdurchschnitt (= 100 Prozent) wider - demnach liegt Baden-Württemberg um 10,7 Prozent über dem Gehaltsdurchschnitt, und das Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern um 22,9 Prozent darunter.
Ein hoher Bildungsabschluss lohnt sich
Allgemein kann man sagen: Je höher der Bildungsabschluss, desto geringer ist der regionale Einfluss auf die Höhe des Gehalts. Führungskräfte sind im Vergleich zu Fachkräften weniger abhängig von Gehaltsschwankungen. Die Gehälter von Akademikern weichen ebenfalls weniger und geringer vom Gesamtdurchschnitt ab als die Gehälter von Arbeitnehmern mit Berufsausbildung. Deren Gehälter sind stärker regionalen Einflüssen ausgesetzt.
Auch innerhalb der Berufsgruppen spiegelt sich ein ähnliches Bild wider: Die Gehälter von Fachkräften, wie zum Beispiel Elektroniker, schwanken stärker als etwa die Löhne von akademisch geprägten Berufsgruppen, beispielsweise Controller.
Als Gehaltstipp für Arbeitnehmer lässt sich also festhalten: So viel wie möglich weiterbilden! Auch ein Ortswechsel zahlt sich bei der Jobsuche meistens aus, am besten zieht man in den Süden.
Große Unternehmen zahlen im Vergleich in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg weniger Gehalt als beispielsweise in Sachsen oder Thüringen. Kleine und mittlere Unternehmen entlohnen ihre Arbeitnehmer dagegen in den genannten westdeutschen Regionen vergleichsweise besser als in anderen Regionen. Die höchsten Einstiegsgehälter erzielen Berufseinsteiger in den „Speckgürteln“ von Stuttgart und München sowie in Leverkusen.
Zwischen Männern und Frauen sind die Unterschiede beim Gehalt noch immer deutlich sichtbar - allerdings sind die Löhne von Frauen in Hamburg, Hessen, Berlin und Bayern verhältnismäßig höher als die Gehälter der Männer zum Männerbundesschnitt. (gs)
Unsere Bildergalerie erklärt, welche Fehler Sie in der Gehaltsverhandlung unbedingt vermeiden sollten:
