Kreisdirektor in Rhein-BergErik Werdel soll Handwerkskammer Köln leiten

Lesezeit 2 Minuten
Kreisdirektor Erik Werdel

Rhein-Berg, Bergisch Gladbach, Kreisdirektor Erik Werdel an seinem Schreibtisch im Kreishaus

Überraschung in Bergisch Gladbach. Kreisdirektor Erik Werdel soll Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Köln werden.

 Die Zeit, in der die Handwerkskammer Köln ohne Führung war, könnte bald vorbei sein. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus dem Umfeld der Kammer und aus politischen Kreisen soll Erik Werdel Nachfolger des bereits ausgeschiedenen Garrelt Duin werden. Ein Sprecher der Handwerkskammer bestätigte die Informationen am Abend.

Werdel ist seit dem 1. Juni 2008 Kreisdirektor des Rheinisch-Bergischen Kreises mit Sitz in Bergisch Gladbach. Er wurde 2016 vom Kreistag im Amt bestätigt. Nun hätte eine erneute Wiederwahl angestanden. Erik Werdel wurde am 7. April 1969 in Trier geboren. Er ist verheiratet und hat einen Sohn. Von 1988 bis 1996 hat er Rechtswissenschaften an der Universität Trier studiert und anschließend sein Referendariat absolviert. Von 1996 bis 2000 war Werdel wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht. 2001 promovierte er. Von 2000 bis 2005 war Werdel Dezernent für Jugend, Soziales und Sport bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg und von 2005 bis 2008 Erster Beigeordneter der Kreisstadt Mettmann sowie Geschäftsführer der Mettmanner Wirtschaftsförderungs-GmbH.

Werdel wird der Vollversammlung vom Vorstand einstimmig vorgeschlagen
Hans Peter Wollseifer, Kammerpräsident

Wie Handwerkskammerpräsident Hans Peter Wollseifer dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte, ist Werdel der Kandidat, der vom Kammer-Vorstand einstimmig der Vollversammlung vorgeschlagen wird. Diese muss ihn dann am 25. März wählen, was als sehr wahrscheinlich gilt.

Im Bergisch Gladbacher Kreistag hatte es im Herbst Kontroversen um Werdel gegeben. CDU und Grüne wollten den Posten des Kreisdirektors zunächst abschaffen, zogen diesen Antrag jedoch im Dezember zurück, um dann im Januar Werdels Wiederwahl zu beantragen.

Werdel könnte somit mit hoher Wahrscheinlichkeit die Nachfolge von Garrelt Duin an der Kammerspitze antreten. Duin war 2019 als Nachfolger des zurückgetretenen Ortwin Weltrich als Chef der Handwerkskammer angetreten. Der SPD-Politiker (55) ist gebürtiger Ostfriese und vor allem bekannt, weil er von 2012 bis 2017 Wirtschaftsminister von NRW im Kabinett Hannelore Kraft war. Zwischen Ministeramt und Kammer arbeitete Duin kurz bei Thyssenkrupp als Personalchef.

Im Oktober 2023 kündigte Duin überraschend seinen Rückzug von der Spitze der Kölner Handwerkskammer an. Es zieht ihn weiter, zurück in seine Wahlheimat im Ruhrgebiet. Garrelt Duin hat sich für die Position des Direktors beim Regionalverband Ruhr (RVR) beworben und ist auch vom Ruhrparlament gewählt worden. Der RVR ist für die staatliche Regionalplanung in der „Metropole Ruhr“ zuständig. Er ist außerdem Träger von Infrastrukturprojekten. Er sichert Freiflächen wie den Emscher Landschaftspark, unterhält Seen, Naturschutzgebiete und viele Einrichtungen des inzwischen eingestellten Ruhrbergbaus. Duin wurde von der SPD für das Amt vorgeschlagen.

KStA abonnieren