Das Kölner KI-Unternehmen hat sich den Zugang zu einem Supercomputer gesichert.
Künstliche Intelligenz aus KölnNeuland.ai trainiert seine Software jetzt an der RWTH Aachen

Karl-Heinz Land, der Unternehmer hinter Neuland.ai, in seinem Büro am Kölner Rheinufer.
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Damit Künstliche Intelligenz funktioniert, muss sie trainiert werden – und das braucht nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld. Umso wichtiger ist es für Entwickler, dass sie Zugang zu Hochleistungscomputern bekommen, um ihre Modelle anzulernen. Das Kölner Unternehmen Neuland.ai hat nun diesen Schritt gemacht und sich den Zugang zu einer der wichtigsten Forschungsstationen im Rheinland gesichert: zum KI-Servicezentrum West-AI.
West-AI ist eins von vier KI-Servicezentren in Deutschland und stellt Unternehmen sowie Forschern eine Infrastruktur zur Verfügung, die sonst nur Großkonzernen vorbehalten ist. Hier können „alle, die eine Idee für ein KI-Projekt haben, jedoch über keine KI-Hardware oder Erfahrung im Umgang damit verfügen“, ihre Modelle trainieren, berichtet der Direktor des IT-Centers der RWTH Aachen, Matthias Müller.
10.000 Trainingsstunden auf dem Aachener Supercomputer
Hier darf Neuland.ai sein KI-Modell nun kostenlos 10.000 Stunden lang auf hochleistungsfähigen GPU-Chips trainieren. Das stellt einen enormen technologischen Vorteil dar: Der Supercomputer verfügt über 15 Rechenknoten und jeweils vier Nvidia-Rechenmodule, die für hochintensive KI-Berechnungen optimiert wurden. Neuland.ai entwickelt hier künftig seine KI-Technologie weiter, die für deutsche Mittelständler und Unternehmen aus regulierten und wissensintensiven Bereichen gedacht ist.
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Die Software-Plattform hilft Firmen, nie mehr nach Wissen zu suchen. Ein KI-Assistent kennt alle Informationen, legt Wissenskataloge an, schreibt Angebote, macht Zusammenfassungen und das, so bewirbt es das Unternehmen, sicher, zuverlässig, vertrauenswürdig und rechtskonform. „Das Institut der deutschen Wirtschaft beispielsweise hatte 10.000 Studien aus 25 Jahren. Da wusste niemand mehr, was da überall drinsteht. Das dauert 90 Minuten, das alles einzulesen. Danach weiß die KI, wer was wann gesagt hat und kann sogar selbst Zusammenhänge herstellen“, hatte Gründer Karl-Heinz Land im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.
Der Kopf hinter Neuland.ai hat schon zahlreiche Firmen gegründet und verkauft. Im Jahr 2013 hat Land die digitale Strategieberatung Neuland gegründet, 2023 entstand das Spin-off Neuland.ai, das sich auf künstliche Intelligenz spezialisiert. Das Produkt ist seit dem ersten Quartal 2025 am Markt. „Wir haben jetzt schon 70 Kunden aus 13 Industrien, vom Institut der deutschen Wirtschaft über Mittelständler und Handwerker bis zum Erzbistum Köln. Ich schätze, dass wir Ende nächsten Jahres an die 1000 Kunden haben werden“, so Land weiter.
Im Oktober hatte Neuland.ai bekanntgegeben, dass die Firma zusammen mit dem Duisburger Binnenschifffahrtsunternehmen HGK Shipping – eine Tochter der Kölner Häfen und Güterverkehr Köln AG – eine firmeninterne KI-Plattform entwickeln will. Die Anwendung soll unter anderem den Kundenservice verbessern, die täglichen Einsätze planen und Fahrtrouten errechnen.

