Mikromanager, ChaotElf Chef-Typen, auf die wir verzichten können

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Fiese Chef-Typen gibt es viele. Die einen haben sich nicht im Griff, die anderen suchen sich gezielt einen Mitarbeiter als Hassobjekt aus.

Fiese Chef-Typen gibt es viele. Die einen haben sich nicht im Griff, die anderen suchen sich gezielt einen Mitarbeiter als Hassobjekt aus.

Chefs sind wie Schneeflocken – keiner gleicht dem anderen. Leider haben auch viele Vorgesetzte schwere Macken, und es ist nervig bis unerträglich, mit ihnen zu interagieren. Wir stellen elf dieser unangenehmen Exemplare vor und erklären, wie Sie sich als Untergebener am besten im Arbeitsalltag verhalten.

1. Der Planlose

Typische Sätze: „Was ist das, woran Sie gerade arbeiten?“ und „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht...“

Tipp für Mitarbeiter: Der Chef hat keine Ahnung vom Thema? Muss er auch nicht, man muss ihm zugestehen, dass zehn Prozent von dem, was er macht, Mist ist. Um das auszubügeln, hat er seine Mitarbeiter. Ihn auflaufen zu lassen und bloßzustellen, ist daher keine gute Idee. Denn der Boss fühlt sich natürlich blamiert, wenn ein Besserwisser ihn vor versammelter Mannschaft als Trottel dastehen lässt.

2. Herr bzw. Frau „Wir sind doch alle super Freunde“

Typischer Satz: „Machen Sie mal Pause, wir quatschen eine Runde... Wie wäre es mit einem Selfie von uns beiden, das wäre doch lustig!“

Tipp für Mitarbeiter: Karriereberater empfehlen, von Anfang an eine klare Trennung von Beruf und Freundschaft zu vereinbaren. Das heißt zwar nicht, dass man nicht auch mal privat über den Job sprechen kann und umgekehrt. Grundsätzlich sollte der Umgang am Arbeitsplatz jedoch professionell bleiben. Wenn ein Vorgesetzter sich nicht an diese Regeln hält, hat er vielleicht nicht die richtigen Führungsqualitäten.

3. Typ „Immer auf der Flucht“

Typischer Satz: „Keine Zeit. Ich muss weg. Ich habe, ähm, etwas zu erledigen. Ich muss da und dorthin, um zu... arbeiten.“

Tipp für Mitarbeiter: Manche Führungskräfte geben nur vor, sich um wichtige Fragen zu kümmern. Andere schieben ihren Vorgesetzten oder leere Kassen vor und vertrösten ihre Mitarbeiter auf später – sie spielen auf Zeit. Mitarbeiter sollten beobachten, was passiert, und gezielt nachfragen, wenn der Chef untätig bleibt. Wenn es gar nicht anders geht, stellen sie am besten selbst Forderungen, setzen eine Deadline und üben etwas Druck aus.

4. Der Uralte

Typische Sätze: „Ihr Über-Vierzigjährigen seid mir vielleicht ein verrückter Haufen...“ und „In Ihrem Alter hätte ich das mit links erledigt.“

Tipp für Mitarbeiter: An der Unternehmensspitze sitzen oft eingefleischte Alpha-Tierchen, die sich nicht gerne etwas von jüngeren Kollegen sagen lassen und eigene Verdienste in den Himmel loben. Nassforsch sollte man als junger Kollege nicht auftreten, allerdings darf man durchaus bestimmt sein. Wenn ein älterer Vorgesetzter sich etwa weigert, ein neues Computerprogramm zu lernen, hilft eine freundliche, aber entschiedene Reaktion. Man sollte die Arbeit einmal oder zweimal erklären – und dann den Älteren sich selbst überlassen.

5. Mister bzw. Misses Mikromanager

Typischer Satz: „Sie sortieren die Aktenstapel falsch. Warten Sie, ich zeige Ihnen, wie man das richtig macht.“

Tipp für Mitarbeiter: Kontern Sie, schlagen Sie mit gleichen Waffen zurück: Viele Arbeitgeber belehren ihre Untergebenen gern, aber sie hassen es, selbst bei Fehlern ertappt zu werden. Im Meeting begegnet man den Besserwissern am besten mit Schlagfertigkeit.

6. Typ Vertretungslehrer

Typischer Satz: „Arbeiten Sie überhaupt irgendwie? Nein? Kein Problem, ich finde das voll in Ordnung.“

Tipp für Mitarbeiter: Faule und nachlässige Vorgesetzte geben oft Arbeitsanweisungen und machen selber nichts – oder sie fordern keine großen Leistungen ein. Im schlimmsten Fall profitieren sie nicht nur von der Gruppenleistung, sondern bremsen das ganze Team aus. Mitarbeiter sollten sich zusammentun und den Chef um ein vertrauliches Gespräch bitten. Sammeln Sie vorher konkrete Gründe, warum es so nicht weitergehen kann. Machen Sie ihm bewusst, dass nicht sie etwas zu verlieren haben, sondern er.

Ob 24/7-Boss, Chaot oder Choleriker: Weitere unausstehliche Chef-Typen stellen wir auf der nächsten Seite vor.

7. Sich-nicht-im-Griff-Haber

Typischer Satz: „Ich habe den Kopierer kaputt geschlagen... Rufen Sie sofort jemanden an, der das repariert!“

Tipps für Mitarbeiter: Auf keinen Fall sollten Beschäftigte sich darauf einlassen, im gleichen Tonfall mit dem Chef zu reden. Das lässt die Situation nur weiter eskalieren. Auch wenn es schwerfällt: Die Arbeitnehmer müssen versuchen, ruhig und gelassen zu bleiben.

8. Typ 24/7 im Büro

Typischer Satz: „Abwesenheitsnotiz? So etwas benutzen wir nicht. Ich bin schließlich auch immer im Büro.“

Tipp für Mitarbeiter: Angestellte sind in der Regel nicht dazu verpflichtet, geschäftliche E-Mails nach Dienstschluss noch zu lesen. Erwartet der Chef die Erreichbarkeit nach Feierabend, begrenzen Mitarbeiter sie idealerweise auf einen festen Zeitraum. Und was Überstunden angeht: Ausnahmsweise sind pro Tag auch einmal zehn Stunden zulässig. Im Schnitt eines halben Jahres darf die tägliche Arbeitszeit aber nicht länger als acht Stunden sein.

9. Der Chaot

Typische Sätze: „Wir hatten darüber gesprochen? Wann?“ und „Warten Sie... Ich habe die Unterlagen hier irgendwo...“

Tipp für Mitarbeiter: Einen chaotischen Chef, der Termine übersieht, Unterlagen verlegt oder Aufgaben doppelt delegiert, könnten Angestellte beim Organisieren unterstützen. So könnten sie den Chef etwa regelmäßig an Termine erinnern. Das hat den Vorteil, dass man nicht mehr dem Chaos ausgesetzt ist.

10. Herr oder Frau „Ich hasse Sie unmissverständlich“

Typischer Satz (nicht immer laut ausgesprochen): „Bitte hören Sie auf zu reden und auch damit, hier zu arbeiten.“

Tipps für Mitarbeiter: Entscheidend für ein gutes Verhältnis ist, dass der Chef seinen Mitarbeiter mag. Doch Sympathie ist ein schwer steuerbares Gut. Entweder zwei Personen mögen sich oder nicht. Zum Glück lässt sich Sympathie zur Not auch erarbeiten. Kennen Mitarbeiter die Bedürfnisse ihres Chefs und gelingt es ihnen, diese zu erfüllen, wird er sie vielleicht sympathischer finden.

11. „Ich hätte nie gedacht, dass ich hier ende“-Typ

Typischer Satz: „Alles scheiße, scheiße, scheiße – guten Morgen, Herr Kollege – alles scheiße, scheiße, scheiße...“

Tipp für Mitarbeiter: Was kann man tun, wenn der Boss frustriert von seiner Arbeit ist? Wie wäre es mit Lob und Anerkennung für das, was er leistet? Wenn einem auffällt, dass der Chef trotz aller Widrigkeiten einen guten Job für sein Team macht, dann kann man ihm das auch sagen. So könne man den Chef etwa loben, wenn er Informationen frühzeitig kommuniziert hat. (gs, mit dpa-Material)

In der Bildergalerie: Mehr schräge Chef-Typen und wie man mit ihnen umgeht.

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