Molkerei-MilliardärMüllermilch-Chef räumt Kontakte zu AfD ein – erneutes Treffen mit Alice Weidel geplant

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Molkerei-Milliardär Theo Müller vor einem Produktionsstandort der Marke Müllermilch. (Archivbild)

Molkerei-Milliardär Theo Müller ist unter anderem Inhaber von Marken wie Müllermilch, Landliebe oder Weihenstephan. Er bestätigt nun erstmals ein Treffen mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel. (Archivbild)

Der Inhaber von Müllermilch, Landliebe und Weihenstephan bestätigte erstmals seine Kontakte zur AfD. In den sozialen Medien hagelt es Kritik.

Molkerei-Milliardär Theo Müller hat erstmals ein Treffen mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel eingeräumt. Der 83-Jährige, Inhaber von Marken wie Müllermilch, Landliebe oder Weihenstephan, bestätigte einen gemeinsamen Restaurantbesuch gegenüber dem „Handelsblatt“. Zudem hätten Weidel und Müller bereits ein weiteres gemeinsames Treffen verabredet.

„Bei den Gesprächen mit Frau Dr. Weidel galt mein Interesse dem Programm der AfD sowie ihrer persönlichen Ansicht zur aktuellen Politik“, erklärte Müller gegenüber dem „Handelsblatt“. Er habe bei Weidel „nicht den geringsten Anhaltspunkt“ gefunden, der auf eine NS-Ideologie schließen lasse. In den sozialen Medien hagelte es Kritik an Müller und seinen Unternehmen.

Müllermilch: Molkerei-Chef Theo Müller räumt AfD-Kontakte ein – Treffen mit Alice Weidel

Berichte über ein Treffen Müllers mit Weidel in einem Restaurant im französischen Cannes hatte es bereits im Oktober gegeben. Der 83-Jährige hatte damals allerdings geschwiegen und sich nicht öffentlich dazu geäußert. In seinem aktuellen Statement betont der Unternehmer, dass eine nationalsozialistische Ideologie „ein absolutes No-Go“ für ihn wäre.

Die AfD gilt nach Einschätzung von Bundes- und Landesverfassungsschutz als in Teilen verfassungsfeindlich. Die Landesverbände Thüringen und Sachsen-Anhalt gelten als gesichert rechtsextrem. Vor allem der thüringische Landesverband um den Vorsitzenden Björn Höcke sorgt immer wieder überregional für Schlagzeilen.

Müllermilch, Landliebe, Weihenstephan: Theo Müller bestreitet Spenden an AfD

Theo Müller will sich mit Alice Weidel trotz der Kritik erneut treffen, eine weitere Zusammenkunft sei für Ende des Jahres geplant. Die AfD bestätigte indessen, dass Müller die Partei weder als Privatperson noch durch sein Unternehmen mit Spenden unterstützt habe. Eine Sprecherin Alice Weidels betonte, dass die Treffen „rein privater Natur“ gewesen seien.

In den sozialen Medien hagelte es Kritik an Müllers Aussagen. Nutzerinnen und Nutzer auf X sprachen sich für einen Boykott der Produkte des Müller-Imperiums aus. Mehrere AfD-Politiker dagegen erklärten, aus Protest gegen den Boykott jetzt erst recht Müllermilch-Produkte zu kaufen.

AfD-Kontakte von Theo Müller: Empörung in den sozialen Medien – Boykott-Aufruf für Müllermilch

Die Grünen-Politikerin und Bundestagsabgeordnete Renate Künast teilte einen Beitrag zu Müllers AfD-Kontakten auf der Plattform X und schrieb dazu „Sollt ihr wissen!“ Auch das Hackernetzwerk „Anonymous Germany“ rief zum Boykott der Müller-Marken auf.

Die Unternehmensgruppe von Theo Müller ist die größte Privatmolkerei Deutschlands und erzielte im Geschäftsjahr 2021 weltweit Umsätze von sieben Milliarden Euro. Neben den Marken Müllermilch, Landliebe oder Weihenstephan produziert die Molkerei auch Milchprodukte für die Discounter Aldi, Lidl oder Kaufland. (shh)

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