Die deutsche Großbrauerei Oettinger stellt kurzfristig fünf Biersorten ein und nimmt sie aus ihrem Sortiment. Das kündigte das Unternehmen im Januar an. Das Unternehmen wolle damit sein Kernsortiment stärken. Einige Supermärkte würden zudem künftig nicht mehr von Oettinger beliefert.

Betroffen von der Neuausrichtung sind die Sorten Weißbier 12, Urtyp, Bock, Schwarzbier und Winterbier. Dadurch schrumpft das Sortiment an Oettinger-Biersorten von 20 auf 15. „Wir stärken unser Kernsortiment und trennen uns von besonderen, aber leider nur in kleinen Kreisen beliebten Biersorten“, teilte das Unternehmen via Instagram mit.

Oettinger: Beliebte Brauerei streicht fünf Biersorten aus dem Sortiment

Die Restbestände der Sorten werden derzeit noch in Supermärkten verkauft, aber nicht mehr neu gebraut. Neben den fünf Biersorten verschwinden auch einige nicht-alkoholische Getränke aus dem Oettinger-Sortiment. Betroffen davon sind die Sorten Mate Cola, Weizen-Grapefruit, Weizen & Zitrone alkoholfrei und Natur Radler alkoholfrei.

Gegenüber der Zeitschrift „Lebensmittel Praxis“ kündigte Oettinger-Geschäftsführer Peter Bock zudem eine weitere Änderung für Verbraucher an. Die Großbrauerei werde Supermärkte in den Postleitzahlgebieten 0, 1 und 2 nicht mehr beliefern, die Märkte müssten ihre Bestellungen selbst bei der Brauerei abholen.

Es gebe laut Bock bereits Großhändler, die Interesse daran hätten, das Bier aus der Brauerei in Oettingen abzuholen und anschließend in den betroffenen Postleitzahlgebieten weiterzuverkaufen. Grund für die Entscheidung seien laut Bock gestiegene Energie- und Rohstoffpreise, die das Unternehmen zu dem Schritt zwingen würden.

Oettinger streicht zahlreiche Biersorten aus Supermarkt-Sortiment – Kunden reagieren empört

Ein Großteil der Oettinger-Kunden reagierte empört auf die Entscheidung. Vor allem das Weißbier 12 sei sowieso immer schnell ausverkauft gewesen. „Wenn ihr davon nicht genug verkauft habt, lag es daran, dass man es kaum kaufen konnte“, schreibt ein enttäuschter Nutzer. Oettinger antwortete, die Lage sei „verzwickt“. „Dass man es nicht kaufen konnte, lag daran, dass die Märkte dafür keinen Platz gefunden haben“, schreibt die Brauerei weiter.

Oettinger gehört zu den größten deutschen Brauereien und hat nach eigenen Angaben mehr als 1000 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten, darunter auch Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen verkauft im Schnitt mehr als vier Millionen Hektoliter Bier im Jahr (Stand: 2019). (shh)