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Riesiger MedienrummelRené Benko erscheint stark verändert – und verweigert Aussage

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Rene Benko bei seiner Ankunft im Gerichtssaal in Innsbruck.

René Benko bei seiner Ankunft im Gerichtssaal in Innsbruck.

Nach seinem rasanten Aufstieg muss sich der Tiroler Pleite-Milliardär nun vor Gericht verantworten. Bereits am Mittwoch wird das Urteil erwartet.

In Österreich hat am Dienstag (14. Oktober) der Prozess des Jahres begonnen. Im Mittelpunkt steht dabei René Benko, der insolvente Gründer des Signa-Konzerns. Das Interesse in Innsbruck ist enorm.

Bei seinem ersten Auftritt hinterließ der Tiroler Pleite-Milliardär einen gezeichneten Eindruck. Kein Wunder, denn die neun Monate in Untersuchungshaft haben offensichtlich Spuren hinterlassen.

René Benko sieht nach neun Monaten in U-Haft schwer gezeichnet aus

In Anzug und Krawatte nahm der 48-Jährige zunächst den Platz neben seinem Verteidiger Norbert Wess ein. Er sieht gezeichnet und abgemagert aus. Laut der „Bild“-Zeitung habe er angeblich zwölf Kilogramm abgenommen. Bei einer Schuldigsprechung drohen dem Tiroler viele Jahre Haft.

Rene Benko zu Beginn des Prozesses gegen den Signa-Gründer wegen des Vorwurfs der betrügerischen Krida.

Der Angeklagte René Benko sieht anschlagen aus.

Das Medieninteresse am Landesgericht Innsbruck ist enorm. Rund 70 Journalistinnen und Journalisten aus dem In- und Ausland – unter anderem aus Deutschland, den USA und dem arabischen Raum – verfolgen den auf zwei Tage anberaumten Prozess.

Riesiges Medieninteresse zum Auftakt im Prozess gegen René Benko

Nach nur zwei Stunden wurde der erste Prozesstag gegen den österreichischen Investor beendet. Das Verfahren werde am Mittwoch wie geplant fortgesetzt, entschied die Richterin am Landgericht Innsbruck. Grund für die Entscheidung war der Umstand, dass sich Benko nicht ausführlich zu den Vorwürfen äußern wollte. Die Befragung von Zeugen war erst für Mittwoch vorgesehen.

Bei dem Prozess zwei Konkursvergehen, die dem 48-Jährigen vorgeworfen werden: Er soll während des Insolvenzverfahrens Vermögenswerte beiseitegeschafft und Geld an seine Mutter übertragen haben. Ihm drohen mehrere Jahre Haft. Vor Gericht bekannte er sich am Dienstag nicht schuldig.

In Deutschland gehörten dem Unternehmer zeitweise etwa die Warenhauskette Galeria und das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin. Benko hatte mit dem Kauf von Immobilien ein Millionen-Vermögen angehäuft. Dem rasanten Aufstieg folgte aber ein ebenso steiler Abstieg. Derzeit sitzt Benko in Untersuchungshaft, ein Urteil könnte am Mittwoch fallen.

In dem gesamten Ermittlungskomplex geht es nach Angaben der Staatsanwaltschaft um bedeutend mehr Geld. Die Behörde beziffert den Gesamtschaden auf bislang rund 300 Millionen Euro. Im Visier der Ermittler sind neben Benko rund ein Dutzend Beschuldigte sowie zwei Verbände.

Ehe gescheitert: Nathalie Benko reichte im Frühjahr 2025 die Scheidung ein

Privat musste René Benko auch schwere Rückschläge einstecken. Er war bis März 2025 verheiratet. Nathalie Benko reichte im Führjahr die Scheidung ein, was mit den wirtschaftlichen Pleiten von Signa und Benkos Inhaftierung in Untersuchungshaft zusammenhängt.

Aus der Ehe mit Nathalie gingen drei gemeinsame Kinder hervor. Zusätzlich hat er ein weiteres Kind aus einer früheren Beziehung. (mbr)