TarifstreitVerdi startet Urabstimmung über weitere Post-Streiks

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Eine Fahne mit der Aufschrift „Deutsche Post“ weht während einer Kundgebung anlässlich bundesweiter Warnstreiks bei der Deutschen Post vor einem Briefzentrum.

Bei der Deutschen Post sind rund 100 000 Beschäftigte Gewerkschaftsmitglieder. (Archivbild)

Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Deutschen Post sind gescheitert. Nun lässt Verdi über weitere Streiks abstimmen.

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post startet die Gewerkschaft Verdi an diesem Montag die Urabstimmung über flächendeckende und unbefristete Streiks.

Abstimmung über weitere Streiks – Verzögerungen bei Zustellung möglich

Bis zum 8. März können die bei der Post beschäftigten Verdi-Mitglieder darüber entscheiden. Sollten mehr als 75 Prozent der Befragten das Tarifangebot des Unternehmens ablehnen, sollen unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen eingeleitet werden. Dann könnte es zu erheblichen Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen kommen.

Am 10. Februar hatte Verdi die Tarifverhandlungen für rund 160 000 Post-Beschäftigte wie Paketboten oder Briefträger nach drei ergebnislosen Gesprächsrunden für gescheitert erklärt. Laut Verdi sind mehr als 100 000 von ihnen Mitglieder der Gewerkschaft. Es hatte bereits zeitlich befristete Warnstreiks gegeben. Der Versand von Millionen Briefen und Paketen hatte sich verzögert.

Gewerkschaft Verdi fordert 15 Prozent mehr Lohn wegen hoher Inflation

Verdi fordert einen einjährigen Vertrag mit 15 Prozent mehr Geld. Der Konzern hält dies für wirtschaftlich nicht leistbar und bietet einen zwei Jahre laufenden Tarifvertrag mit verschiedenen Finanzkomponenten an. Außerdem soll die steuerfreie Inflationsausgleichsprämie über insgesamt 3000 Euro fließen.

Aus Sicht von Verdi reicht das Angebot nicht aus. Fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten gehörten den Entgeltgruppen eins bis drei an und seien somit im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Einkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssten. (dpa)

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