Die Esprit Europe GmbH hatte 2024 Insolvenz angemeldet. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mit dem Verdacht auf strafbares Verhalten.
Ungereimtheiten in der Insolvenz?Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Esprit

Die Modemarke Esprit hat 2024 Insolvenz angemeldet und alle Läden geschlossen.
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Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt gegen die Modemarke Esprit wegen des „Anfangsverdachts strafbaren Verhaltens“. Das teilte die Behörde dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage mit. Um welche Ermittlungen es sich genau handele, könne die Staatsanwaltschaft in dieser frühen Phase nicht veröffentlichen. Einem Bericht des Manager-Magazins zufolge soll es um Insolvenzverschleppung, Steuerbetrug und Verschieben von Vermögen gehen.
Esprit will die Vorwürfe auf Anfrage nicht kommentieren, verweist aber darauf, dass die Geschäftsführung von Esprit Europe dabei sei, gemeinsam mit dem Sachwalter Lucas Flöther die Vorgänge bei Esprit aufzuarbeiten, „um möglicherweise bestehende Ansprüche geltend zu machen“.
Das Manager-Magazin berichtet, dass die Esprit Europe Services GmbH und die Esprit Europe GmbH im November und Dezember 2023 offenbar Geschäftsanteile und Markenrechte in die USA weitergereicht hätten. Zu dem Zeitpunkt sei die deutsche Gesellschaft möglicherweise bereits zahlungsunfähig gewesen. Im Frühjahr 2024, so der Bericht weiter, sollen Steuerguthaben deutscher Gesellschaften ins Ausland übertragen und eine Zahlung aus einem Rechtsstreit an Esprit umgeleitet worden sein.
Die Esprit Europa GmbH sowie sechs weitere Gruppengesellschaften des Modekonzerns hatten 2024 Insolvenz angemeldet. Die Esprit Europe GmbH ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien. Die Muttergesellschaft Esprit-Holding sitzt in Hongkong.