WachstumskursVolksbank Köln Bonn will vier Prozent Dividende ausschütten

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Volksbank-Filiale am Hohenzollernring

Köln – Für die 90 000 Kunden der früheren Kölner Bank hat sich im vergangenen Jahr einiges geändert: 200 000 Kontonummern wurden im Zuge der Fusion mit der Volksbank Bonn Rhein-Sieg ausgetauscht, während die  Bonner  ihre Nummern behielten. Auch an den neuen Banknamen müssen sich Kölner wie Bonner noch gewöhnen: Seit Herbst tritt das fusionierte Institut als  „Volksbank Köln Bonn“ auf. Ein nettes Trostpflaster gibt es für Kölner Mitglieder aber: Die Volksbank will an alle Kunden mit Genossenschaftsanteilen für das abgelaufene Jahr vier Prozent Dividende  ausschütten. Damit steigt die reguläre Dividende für die Kölner, die zuvor drei Prozent erhielten. Die Bonner, die zuvor fünf Prozent bekommen hatten, müssen sich mit weniger begnügen. 

„Die Fusion hat uns nach vorne gebracht“, sagte Vorstandsvorsitzender Jürgen Pütz bei der Bilanzvorlage in Köln. Die Vorbereitungen hätten Kraft gekostet, aber die Bank befinde sich auf „dynamischem Wachstumskurs“. Bis alle Filialen den neuen Namen tragen, wird es aber noch dauern: Die Umstellung in den 55 Filialen werde wohl erst im Herbst abgeschlossen sein, sagte Pütz. 

Jahresüberschuss erhöhte sich

Der Jahresüberschuss erhöhte sich trotz der Aufwendungen für die Fusion leicht von 9,5 auf 9,6 Millionen Euro. Fünf Millionen davon werden als Dividende ausgeschüttet. Die niedrigen Zinsen hätten insbesondere das Kreditgeschäft beflügelt. Wachstumstreiber seien Immobilienfinanzierungen gewesen, sagte Pütz. Die Bank ist zuversichtlich, das Geschäft weiter ausbauen zu können. Eine Immobilienblase sehe er im Köln-Bonner Raum nicht, sagte Pütz. Insgesamt kletterte das Volumen im Kreditgeschäft um 167 Millionen  auf 3,27 Milliarden Euro. 

Kunden der Volksbank haben sich 2017 nicht nur Geld geliehen, sie haben auch deutlich mehr angelegt: Die Einlagen erhöhten sich  um 144 Millionen Euro auf 3,9 Milliarden Euro.

Ohne weitere Partner zukunftsfähig

Die Volksbank sei offen für weitere Partner, sagte Pütz auf Nachfrage.  Es werde eine weitere Konzentration am Markt geben. Aktuell würden aber keine Gespräche geführt. „Wir forcieren das auch nicht“, so Pütz. „Wenn aber ein Institut Interesse hat und eine Fusion Sinn macht, wären wir bereit“. Man sei aber auch ohne weitere Partner zukunftsfähig. Vorstand Bruno Hollweger ergänzte: „Das Rheinland ist ein toller Markt – wir wachsen auch organisch sehr gut“. 

Im laufenden Geschäftsjahr werden erneut mindestens  9,6 Millionen Euro Überschuss erwartet. Ausbauen will das Institut die digitalen Vertriebswege – wie etwa Mobile Banking, Video-Beratung und den Vertrieb von Produkten über das Internet. Filialschließungen seien derzeit nicht geplant. Die Mitarbeiter haben eine Beschäftigungsgarantie bis 2021.

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