Möglicher „gigantischer Betrug“Milliardenschwere Unklarheiten bei Wirecard

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Wirecard

Eine Kreditkarte mit dem Wirecard-Logo

Aschheim – Der Dax-Konzern Wirecard will im Bilanzskandal Strafanzeige gegen unbekannt erstatten, wie ein Sprecher am Donnerstag in München sagte. Das Unternehmen sehe sich als mögliches Opfer eines „gigantischen Betrugs“.

Zuvor hatte der Zahlungsdienstleister bekanntgegeben, er könne wegen milliardenschwerer Unklarheiten in der Bilanz seinen Jahresabschluss erneut nicht vorlegen. Die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY habe das Unternehmen darüber informiert, dass über die Existenz von Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von 1,9 Milliarden Euro keine ausreichenden Prüfungsnachweise vorlägen.

Während der Konzern mit seinen jüngsten Geschäftszahlen beeindruckt und trotz der Corona-Krise an seinen Jahreszielen festhält, richten sich die Augen von Anlegern und Analysten auf die Frage, ob bei dem Unternehmen alles mit rechten Dingen zugeht. Beim Durchleuchten der Bücher blieben viele Fragen offen, und nun nimmt sogar die Staatsanwaltschaft das Gebaren der Vorstände unter die Lupe. Am Donnerstag will der Konzern eigentlich endlich die mehrfach verschobene Bilanz für 2019 und die kompletten Zahlen für das erste Quartal 2020 vorlegen.

Wirecard bietet Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr, das Risikomanagement und die Herausgabe und Akzeptanz von Kreditkarten an. (dpa, red)

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