Ausflüge rund um Köln7 Lieblings-Spaziergänge, die mit der Bahn gut erreichbar sind

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zwei Frauen gehen auf einem Weg zwischen Bäumen spazieren

Spaziergänge im Grünen sorgen für Erholung.

Diese Orte rund um Köln laden zum Spazieren und Entspannen ein – und sind gut mit dem ÖPNV erreichbar. 

Die Tage werden kürzer und der Sommer neigt sich allmählich dem Ende – Zeit, noch einmal ausgiebig frische Luft zu tanken, die Füße zu bewegen und vielleicht noch ein paar Sonnenstrahlen zu genießen. Zum Glück bietet die Region viele wunderschöne Orte zum Spazieren, Entdecken und Entspannen.

Wir wissen, wo die grünen Inseln zu finden sind, die wir rasch aufsuchen können, um einen Spaziergang lang abzuschalten. Und wie Sie mit der Bahn hinkommen, sagen wir Ihnen auch dazu.

Sieben schöne Ausflüge ins Grüne:

1. Wanderungen durch den Königsforst

Königsforst Roland Neumann

Rotwild im Königsforst

Dieses Naherholungsgebiet war in römischer Zeit wohl eher Kampfzone, wie die archäologischen Funde im Erdreich belegen. Und unter den deutschen Kaisern bis in preußische Zeit ein beliebtes Jagdrevier der Herrscher.

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Zur Kaisereiche

Die „Kaisereiche“, die Kaiser Wilhelm II. seinem Großvater Wilhelm I. zu Ehren pflanzen ließ, überstand den Ersten Weltkrieg nicht. Aber ein Ableger ganz in der Nähe ist längst als kulturhistorisches Denkmal eingestuft. Zu finden ist der geschichtsträchtige Baum nicht weit vom ehemaligen Bahnhof Forsbach.

Der Königsforst mit seinem alten Eichen- und Buchenwald ist ein ideales Terrain für alle Spechtarten, sogar die Waldschnepfe fühlt sich hier wohl. Typisch sind die sandigen Bachläufe, in denen Edelkrebs, Amphibien und Fische zu finden sind.

Die Lustheide-Tour führt vom Wildgehege Brück aus um den Flehbachweg/Refrath.

ÖPNV: KVB-Haltestelle Lustheide, Linie 1, Flehbachmühlenweg / Refrath | www.koenigsforst.net


2. Grüne Insel Melaten

ein Weg führt an Gräbern und grünen Bäumen vorbei zu einem Gebäude

Der Melaten-Friedhof ist der Zentralfriedhof von Köln.

Uralte Friedhöfe beherbergen ja oft bemerkenswert viel Leben: Überall sind Sträucher und Hecken, die Schutz und Nahrung bieten. Auf alten Grabsteinen und Einfassungen wachsen Moose und Flechten. Und die Bäume ringsum sind Lebensraum für Vögel und Eichhörnchen.

200 Jahre Kölner Kultur

So ist es auch auf Melaten, wo hinter Friedhofsmauern unter Ulmen, Ahorn und Platanen eine Oase entstanden ist, die den Lärm der Großstadt einfach draußen lässt. Hier können Spaziergänger nicht nur entlang der Hauptwege nach prominenten Namen aus 200 Jahren Kölner Kultur und Gesellschaft forschen, sondern auch ein urbanes Biotop erleben.

40 Vogelarten auf Melaten

Nicht weniger als 40 Vogelarten werden auf Melaten gezählt, den die Kölner Stadtväter angeblich nach dem berühmten Vorbild des Pariser Friedhofs Père Lachaise errichten ließen: Grünfink, Blaumeise, Dompfaff, Rotkehlchen, Halsbandsittich – sogar Habichte sind schon gesichtet worden. 

Melaten-Friedhof, Aachener Str. 204, 50931 Köln | ÖPNV: KVB-Haltestelle Melaten, Bahnlinie 1 und 7 | www.melatenfriedhof.de


3. Rund um die Brühler Seen

Blick auf einen See, grüner Wald auf der anderen Uferseite

Der Heider Bergsee bei Brühl.

Wo seit dem späten 18. Jahrhundert Braunkohle abgebaut wurde, zeigt sich der Naturpark Rheinland von einer seiner interessantesten Seiten. Denn nach dem Ende des Bergbaus wurde der Höhenzug der Ville rekultiviert.

40 Seen

Mehr als 40 Seen, kleinere Weiher und junge Laubwälder haben eine abwechslungsreiche Natur und Kulturlandschaft entstehen lassen – zur Erkundung ausgestattet mit einem Rad- und Wanderwegenetz vom Feinsten. Und wo sich in der wärmeren Jahreszeit seltene Exemplare von Hirschkäfer und Wasserfrosch wohlfühlen, sind auch die weltberühmten Brühler Schlösser nicht weit.

Heider Bergsee

Wer am Wasserturm in Brühl startet und den Wegweisern mit Felsblock folgt, gelangt über einen gut befestigten Waldweg nach einigem Bergauf und -ab ans Südende des Heider Bergsees sowie an den Unter- und Mittelsee. So idyllisch ist der Forst, dass nicht wenige unterwegs den Wildschweinen begegnen.

ÖPNV: Mit der KVB Linie 18 bis Brühl Mitte, Bus 705 bis Brühl West, Am Wasserturm | www.naturpark-rheinland.de


4. Rundwege durch die Wahner Heide

Blick auf einen See, der von Wald umgeben ist

Die Wahner Heide ist zu jeder Jahreszeit schön.

Erkundungstouren starten ideal an den vier offiziellen Eingangsportalen: Turmhof, Steinhaus, Burg Wissem und Gut Leidenhausen sind Infozentren für und Startpunkte in die Wahner Heide.

Altes Naturschutzgebiet

Dort gibt es auch Wegepläne für Wandertouren durch eines der ältesten Naturschutzgebiete des Rheinlandes. Wanderer sollten auf den gekennzeichneten Wegen bleiben. Ein großer Teil der Gegend ist mit Munition und Kampfmitteln belastet.

Dafür gibt es hier an die tausend Tier- und Pflanzenarten, von Orchidee bis Süßwasserqualle – viele davon stehen auf der Roten Liste.

Fliegenbergtour

Eine schöne Route ist die Fliegenbergtour von Burg Wissem in Troisdorf aus durch Eichenwald und Buschland (knapp 9 km), mit dem Kopf eines Schafsbocks markiert. Vorbei am Hirschpark, wo man das letzte Großwild dieser Gegend in Ruhe beobachten kann. Rund hundert Exemplare leben zurückgezogen in unzugänglichen Bereichen.

ÖPNV: S12/S13/S19 ab Köln Hauptbahnhof bis Troisdorf, 15 Minuten zu Fuß oder Haltestelle Römerstraße für den Bus 506 | www.wahnerheide.net


5. Naturparadies Zonser Grind

Nadelwald und eine grüne Wiese im Vordergrund, rechts ein asphaltierter Weg

Naturschutzgebiet Zonser Grind.

Am breiten Strom scheint die Zeit stillzustehen. Die Gegend am Zonser Grind vermittelt jedenfalls einen Eindruck davon, wie schön es an vielen Rheinufern ganz ohne Begradigung und Bebauung aussehen könnte. Dieser Streifen am Fluss – linksrheinisch in einer Rheinschleife nördlich des Dormagener Stadtteils Zons gelegen – hat noch wunderbar ausgedehnte Wiesenflächen hinter Pappeln und Kopfweiden.

Schleiereulen und Steinkautz

Das Wasserschutzgebiet mit seinen Röhrichten und Fischruhezonen ist teilweise eingezäunt. Hier tummeln sich mit Steinbeißer und Groppe seltene Fischarten im Flachwasser und Schleiereulen und Steinkauz jagen in diesem Naturschutzgebiet.

Mittlerer Niederrhein

Auch das Naturschutzgebiet Uedesheimer Rheinbogen, nur wenige Kilometer rheinabwärts, gilt als einer der letzten naturnahen Uferabschnitte am mittleren Niederrhein. Auenwald und Feuchtwiesen werden noch regelmäßig von Rheinhochwassern überflutet. 

ÖPNV: Vom Bahnhof Dormagen nach Stürzelbach über Zons mit der Buslinie 886/887, Vom Bahnhof Nievenheim nach Stürzelberg mit der Buslinie 886/887, Bushaltestelle Biesenbachstraße (Linie 886/887) oder Deichstraße in Zons, Nebeneingang zum Grind. | www.natur-erleben-nrw.de


6. Vulkanlauf am Rodderberg

Blick auf eine Rheinlandschaft mit Bergen im Hintergrund

Blick vom Rodderberg über Mehlem und den Rhein hinweg auf Bad Honnef-Rhöndorf und das Siebengebirge mit dem Drachenfels.

Im Süden von Bonn ist der Rodderberg nicht nur eine Anhöhe mit Aussicht – bei klarem Wetter weit in die Eifel und bis Köln –, sondern auch der nördlichste Vulkan der Region außerhalb der Eifel. Aber keine Sorge, es muss knapp 30.000 Jahre her sein, dass dieser Berg das letzte Mal brodelte.

Rolandsbogen

Einen Steinwurf entfernt vom Rodderberg verweist der Basaltkegel am Rolandsbogen auf eine deutlich frühere vulkanische Epoche. Erst wurde hier Tuffstein abgebaut, dann stellte die „Preußische Regierung zu Koblenz“ das Gebiet unter Naturschutz: Krater und Kraterhänge sind noch zu erkennen.

Schöne kurze Wanderung

Die Wanderung um den alten Krater ist nur vier Kilometer lang und startet oberhalb des Broichhofs mit Reitstall und Landgasthof. Am Heinrichsblick ist freie Sicht auf Siebengebirge und Rheintal. Grandios. 

ÖPNV: Mit der Regionalbahn (26) bis Bonn Mehlem, Bus, Fußweg oder mit der Bahn bis Bahnhof Rolandseck | www.natur-erleben-nrw.de


7. Um den Decksteiner Weiher

Mann sitzt auf einer Bank an einem Weiher

Der Decksteiner Weiher ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Ein Kölner Klassiker, der sich zu jeder Jahreszeit neu aufbereiten lässt und somit natürlich auch im Spätsommer seinen Reiz hat. Der Weiher am Rande des Stadtwaldes ruht jetzt, und wenn gerade kein Wind geht, dann ist die Oberfläche geheimnisvoll dunkel und spiegelglatt.

Haus am See

Auch die frechen Enten und Schwäne haben sich jetzt an die Uferzonen zurückgezogen. Vom Haus am See an der Bachemer Landstraße führt der Weg aus dem Wald heraus am Steingarten der alten Festungsanlage vorbei geradewegs ans Ufer des Decksteiner Weihers und durch herrliche Parklandschaft unter einer der schönsten Kastanienalleen des Rheinlandes zur Kanalbrücke Gleueler Straße.

Familienausflug

An Wochenenden erwischt man selten absolut ruhige Momente – viele Spaziergänger, Jogger und Biker sind hier unterwegs. Und doch ist dies die ideale Runde für den Familienausflug. Mit Parkmöglichkeit am Militärring, Haltestellen in der Nähe – absolut Kinderwagen- und Rollertauglich. 

ÖPNV: Mit der KVB-Linie 18 bis Klettenbergpark, Fußweg 20 Min. bis Decksteiner Weiher. | www. koelner-gruen.de

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