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„Kleine Fluchten“Ausflug in den Tierpark

Lesezeit 3 Minuten

Ein Blick auf den Geopark.

Dormagen – Mal keine Lust auf olympische Rekorde und Extremleistungen? Auf nach Dormagen-Delhoven, grüner kann man gar nicht chillen. Zum Beispiel mit „Charles“. Das breit gebaute, 16 Jahre alte rheinische Kaltblutpferd steht gutmütig im Tierpark herum und lässt sich hauptberuflich streicheln.

„Benny, der Hausesel“, der im Nachbargehege lebt, trägt auf ganz andere Art zum Vergnügen der Gäste bei: Er stellt in eindeutiger Absicht permanent seinen Frauen nach. Oder die Mäusebussarde Balthasar und Henriette, die ein scharfes Auge auf die Gäste werfen. Ziegenbock Melchior ist bei kleinen und großen Besuchern begehrt, genauso wie die Wildschweinhorde samt Nachwuchs.

Allerdings stiehlt einer allen die Schau – der Pfauenhahn. Er spaziert im Park herum und schlägt – nicht nur zum Vergnügen der Pfauenweibchen – oft ein Rad. Professionellerweise lange genug, bis man ihn fotografiert hat.

Kleine Dingen machen die Erlebniswelt familienfreundlich

Es sind die kleinen Dinge, die die Erlebniswelt Tannenbusch so familienfreundlich machen. Antworten auf die Frage, ob die weißgehörnte Schnucke „Schnucki“ immer ungeschoren davonkommt, ob das Reh die Frau vom Hirsch ist (nein, das ist die Hirschkuh) und ob das Mufflon „Hermann“ in der Lage ist, seine Widder in Schach zu halten, werden auf liebevoll gestalteten Informationstafeln beantwortet.

Eine Abwechslung bietet der in den Tierpark eingebettete, große Generationenspielplatz mit Spielwiese. Während Eltern und Großeltern die gute Luft auf den Parkbänken genießen, vergnügen sich die Kinder auf der Rutsche, im Sandkasten oder auf dem Klettergerüst.

Im Tannenbusch41540 Dormagen-DelhovenGPS-Daten: N 51°04'56.04“, E 06°47'13.23“

Tierpark (Sommerzeit): 8 bis 20 Uhr

Geopark/ Naturerlebnispfad: ganzjährig

Haus Tannenbusch/Museum: täglich 10 bis 18 Uhr

Waldgasthaus: Di. bis So., 12 bis 23 (Mo. Ruhetag

Über die A 57 bis Anschluss 25, Dormagen, dann Richtung Delhoven, kurz vor Delhoven auf der Provinzialstraße links abbiegen und dem Wegweiser Tannenbusch/Geopark folgen.

S-Bahn-Linie S 11 ab Köln bis Dormagen, dann mit Stadtbus 871 oder Linie 883, (Richtung Broich) in fünf Minuten zum Halt „Tannenbusch“, zehn Minuten Fußweg. Sonntags ruht der Busverkehr, sonst fahren die Busse stündlich.

Der Eintritt im Naherholungsgebiet ist frei, Spenden erbeten. Parkplatzgebühr am Wochenende. Infotelefon: 0 21 33/8 07 18.

Der Tierpark, der von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen betrieben wird, ist mit mehr als 130 Säugetieren und weit über 100 Wasser- und Hühnervögeln aber nur eine Facette des rund 100 Hektar großen Areals im Dormagener Stadtteil Delhoven. Auch Spaziergänger, Naturkundler und Sportler kommen mit Gewinn hierher. Es gibt ein naturkundliches Museum und einen Waldkindergarten. Und einen Geopark, der 1980 als geologischer Lehrpfad von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) angelegt wurde.

Und zum Schluss ein Eis

An dessen Eingang zeigt eine „geologische Uhr“ die wichtigsten Etappen von fünf Milliarden Jahren Erdgeschichte. Auf einem kleinen Rundweg zeigt der Geopark landschaftsprägende Gesteine. Auf Infotafeln werden die Besucher über die Entstehung und wissenschaftliche Einteilung der Gesteinsarten informiert. Das ungefähre Alter und die Zuordnung zu einem geologischen System kann auf kleinen Steckbriefen nachgelesen werden. Passend zum erdgeschichtlichen Ambiente, tummeln sich in einem kleinen Naturteich Molche und Frösche, die immer wieder die Blicke der Kinder auf sich ziehen.

Wer es eher sportlich mag, der nutzt den Fitnessparcours oder die ausgeschilderte, fünf Kilometer lange Nordic-Walking-Strecke. Nach dem Training wartet (zumindest zwischen April und Oktober) ein Eishändler aus der Umgebung mit seinem hochglanzpolierten, alten VW-Bus vor dem Eingang des Parks. Wen es zum Schluss zu Waffeln mit heißen Kirschen oder richtigen Menüs zieht, der ist im Waldgasthaus auf dem Tierparkgelände gut aufgehoben.

www.sdw-dormagen.dewww.svgd.de/Naturpark.php

www.ksta.de/Ausflug