Ausrüstung, Kleidung, Kondition„Die beste Vorbereitung fürs Wandern ist wandern“

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

So wenig wie möglich mitnehmen, ist die Devise beim Wandern. 

Köln – Wer wandern gehen möchte, braucht nicht unbedingt eine teure Ausrüstung oder wochenlange Vorbereitung. Auf ein paar Dinge sollte man aber trotzdem achten. Kalle Kubatschka, Vorsitzender des Kölner Alpenvereins, gibt Tipps für den richtigen Einstieg.

Kondition und Muskeln: Wer länger keinen Sport gemacht hat, sollte mit Tageswanderungen beginnen. Die Strecke sollte am Anfang nicht länger als 15 Kilometer sein, dann kann man sich langsam steigern oder auch mal eine Übernachtung einbauen. Wer längere Touren plant, sollte rechtzeitig vorher üben, also etwa zwei- bis dreimal pro Woche wandern gehen, denn: „Die beste Vorbereitung fürs Wandern ist wandern.“ Auch regelmäßiges Radfahren ist eine gute Vorbereitung.

Neuer Inhalt

 Kalle Kubatschka, Vorsitzender des Kölner Alpenvereins 

Schuhe und Socken: In den Mittelgebirgen reichen halbhohe Wanderschuhe oder sogenannte Zustiegsschuhe mit stabiler Sohle, Bergstiefel sind nicht unbedingt nötig. Sogar in Trekkingsandalen kann man wandern, wenn man es gewöhnt ist. Wichtig ist auf jeden Fall, die Schuhe vor der Wanderung einzulaufen und nicht mit neuen Schuhen zu starten. Als Socken eignen sich spezielle Wandersocken aus atmungsaktiver Wolle oder Synthetik. „Man muss nicht viel investieren, aber die Socken sollten dick genug sein, damit man keine Blasen bekommt“, rät Kubatschka.

Gepäck: Der Rucksack sollte so leicht wie möglich sein, sonst wird es auf die Dauer anstrengend. Für Tagestouren sollte es nicht schwerer als acht Kilo werden. Hinein gehören mindestens ein Liter Wasser, ideal ist es, wenn man die Flasche unterwegs nachfüllen kann. Wenn es heiß ist und man viel schwitzt, sind Brausetabletten mit Mineralstoffen empfehlenswert. Außerdem Sonnencreme, ein Erste-Hilfe-Set, kleine Snacks wie Obst, Gemüse, belegte Brote, Nüsse oder Müsliriegel und auf jeden Fall Blasenpflaster. Profi-Tipp von Kubatschka: „Wenn sich eine Druckstelle bemerkbar macht, sofort ein Pflaster aufkleben und nicht warten, bis die Blase da ist. Sonst wird das Gehen unerträglich.“ Wenn eine Übernachtung geplant ist, gehören außerdem Waschzeug, Zahnbürste und Zahnpasta, ein leichtes Outdoor-Handtuch und bei Bedarf ein leichter Schlafsack aus Nylon oder Seide und evtl. ein Zelt ins Gepäck.

Mehr Information rund um das Wandern

Weitere hilfreiche Tipps zum Wandern, zur richtigen Vorbereitung, Ausrüstung und Tourenplanung finden Sie auf der Seite des Deutschen AlpenvereinsInformationen für Köln und Umgebung finden Sie beim Deutschen Alpenverein Sektion Rheinland-Köln e.V.

Kleidung: Im Sommer ist eine Kopfbedeckung zum Schutz gegen Sonnenstich sinnvoll. Bei einer Tour mit Übernachtung empfehlen sich zwei T-Shirts, ein Pullover, eine lange und eine kurze Hose, eine Regenjacke sowie Socken und Unterwäsche zum Wechseln.

Wanderstöcke: Unterstützende Berg- oder Wanderstöcke eignen sich besonders für Menschen mit Knieproblemen, da sie beim Gehen entlasten, weil das Gewicht besser verteilt wird. „Oft sind sie aber im Weg und man muss sich ein bisschen an das Gehen mit ihnen gewöhnen“, sagt Kubatschka.

Das könnte Sie auch interessieren:

Was kann man Kindern zumuten? Gehzeit und Schwierigkeit des Weges müssen dem Alter und dem Leistungsvermögen der Kinder entsprechen. Planen Sie auf jeden Fall mehrere Pausen ein und nehmen Sie genug Proviant mit. Da Kinder meist viel am Wegesrand entdecken, sollten Sie für die Tour auch mehr Zeit einplanen. Denken Sie auch an Sonnenschutz und die richtige Kleidung, vor allem an einen warmen Pullover, falls es kalt wird. Kleine Kinder können in Kraxen auf dem Rücken getragen werden, wenn sie frei sitzen können und eine gute Kopfkontrolle haben. Dabei auf Kälte, Wind, Wärme und Sonne achten. Wer ein Kind trägt, muss den Schwierigkeiten des Weges gewachsen sein. Eventuell sind Stöcke zum seitlichen Abstützen von Vorteil.

Kann man Hunde mitnehmen? Auch der Hund muss für eine längere Wanderung erst Kondition aufbauen. Die ersten Touren sollten auf jeden Fall flach sein und sich nicht zu weit von Unterkunft, Parkplatz oder Bahnhof entfernen. Achten Sie unbedingt auf die Signale des Hundes, wann es ihm zu anstrengend wird und nehmen Sie auf jeden Fall genug Wasser und Futter mit. Da Hunde oft kreuz und quer laufen, legen sie noch mehr Strecke zurück als Menschen. Um Wildtiere zu schützen, achten Sie darauf, dass der Hund nicht unbeobachtet ins Unterholz läuft.

KStA abonnieren