Köln – Bei Temperaturen von rund 30 Grad lässt es sich doch am besten am Wasser aushalten. Und dafür brauchen Sie gar nicht weit fahren. Auch in NRW gibt es schöne Seen, Flüsse und Naturbäder, die zum Schwimmen, Paddeln und zum Erkunden zu Fuß oder auf dem Fahrrad einladen. Damit Sie wissen, welcher See oder Fluss sich besonders lohnt, haben wir uns das Buch „52 kleine & große Eskapaden in Deutschland – Wochenenden am Wasser“ angeschaut und beschreiben sechs Orte daraus. Fünf der sechs Gewässer-Touren sind zudem sehr gut mit Bus und Bahn erreichbar.

1) Strandtag mit sanften Beats in der Freizeitanlage Höxter-Godelheim

In der Freizeitanlage Höxter-Godelheim treffen die verschiedensten Menschen aufeinander. Am Morgen trifft man Frühschwimmer und Lesefreunde auf dem Steg, die zwischendurch ihren Blick über den See schweifen lassen. Am Nachmittag füllen sich Strand und Grünflächen mit Sonnenanbetern, Großfamilien und kleinen Gruppen von Studierenden. Die zahlreichen Zugänge ins Wasser laden zum Schwimmern und Planschen ein.

Wer seinen Picknickkorb vergessen hat oder einfach außerhalb des Wassers den See genießen will, sollte in die Beachbar „Strandgut“ gehen. Dort gibt es neben sanften Beats auch Essen und Getränke. Wer noch mehr Zeit hat, kann mit dem Kanu über die Weser paddeln und das Paderborner Land entdecken.

ÖPNV: Ab Paderborn Hauptbahnhof mit der NWB bis Höxter-Godeheim Beachbar „Strandgut“: www.strandgut-hoexter.com Kanuverleih und Übernachtung: Wesercamping Höxter, www.wesercamping-hoexter.de

2) Zwei Stauseen für Vogelfreunde und Wasserratten in Haltern

In Haltern gibt es gleich doppelten Badespaß: Denn neben dem bekannten Halterner Stausee liegt sein kleiner Bruder, der Hullerner Stausee. Dieser steht komplett unter Naturschutz und am frühen Morgen können Vogelfreunde dort mit dem Fernglas Eisvögel entdecken. Sobald es wärmer wird, verlegt sich der Trubel auf und um den großen Bruder.

Wer fit zu Fuß oder auf dem Rad ist, sollte den Halterner Stausee umrunden, die Strecke ist neun Kilometer lang. Bei Familie Niehues können dafür Fahrräder ausgeliehen werden. Auch für Spaß auf dem Wasser ist der Verleih eine gute Anlaufstelle. Es gibt Kajaks, Kanadier, Ruderboote und natürlich Tretboote. Am Strandbad bietet sich die beste und legalste Gelegenheit, im Wasser zu schwimmen.

ÖPNV: Mit Bus und Bahn bis Haltern am See Bootshaus Niehaus: Aalweg 11, Haltern-Hullern, www.bootsverleih-niehues.de Seebad Haltern: www.seebad-haltern.de Übernachtung: DJH Jugendherberge Haltern am See

3. Ruhrpott-Idylle beim Camping im Bauwagen

Wer Ruhe und Idylle mitten im Ruhrpott sucht, sollte das Camping im Bauwagen an der Ruhr in Essen ausprobieren. Hier gibt es viel Natur und wenige Menschen. Und wenn man doch mal jemanden trifft, will der auch gar nicht so viel Reden. Jeder genießt den Fluss für sich, ganz entspannt vom Ufer aus.

Wer dann doch einen Bewegungsdrang verspürt, kann im Kanu den Fluss entlang rudern oder auf dem Fahrrad den Ruhrtal-Radweg entlang fahren. Ziel kann das kleine Freibad Steele sein. Halligalli sollte man hier aber auch nicht erwarten. Dort ziehen die Schwimmer genüsslich ihre Bahnen. Auch das Denkmal bei Schloss Horst ist ein Ausflug wert.

ÖPNV: Mit der S-Bahn bis Essen-Horst, von dort 10 Minuten bergab zur Ruhr Freibad Steele: Westfalenstraße 210a, Essen-Steele Übernachtung: Ruhrcamping, www.ruhrcamping.de

4) Von der Nord- zur Südsee in Xanten

Wer nach einem Kurzurlaub auf einem Hausboot sucht, muss nicht unbedingt nach Holland fahren. Auch auf der Xantener Nordsee liegen die Boote, von dessen Deck man den Tag mit den Füßen im Wasser begrüßen kann. Danach lohnt sich eine Fahrt mit dem SUP über die Nordsee. Wanderfreunde sollten sich einen Tag Zeit für den 14 Kilometer langen Wanderweg nehmen. Natürlich kann man auch mit dem Fahrrad fahren.

Der erste Stopp ist die Xantener Südsee. Hier kommen Wassersportler auf ihre Kosten. Auch das Strandbad ist einen Besuch wert. Vorbei an Römermuseum, Hafentempel und der historischen Innenstadt von Xanten sollte das Naturschutzgebiet Bislicher Insel das nächste Hauptziel sein. Der Landschaftsraum ist insgesamt 1200 Hektar groß und das Zuhause vieler einzigartiger Tier- und Pflanzenarten. Auch ein Abstecher mit der Fähre auf die andere Rheinseite in die Rheinauen lohnt sich.

ÖPNV: Vom Bahnhof Xanten mit der Linie SL42 zur Haltestelle Dahmenhofweg Wanderausrüstung und Fahrradverleih: www.rvr.ruhr Übernachtung: Hausboote an der Xantener Nordsee, www.xanten-ferienhaus.de

Das könnte Sie auch interessieren:

Einkaufen und Essen wie im Urlaub

12 mediterrane Supermärkte mit Bistro in Köln

Von

Larissa Rehbock

Merken

5) Lange Stege und schmale Sandbänke an den Krickebecker Seen

Bei Nettetal gibt es gleich vier einladende Seen: der Schrolik und der Poelvenn See sowie die Hinsbecker und die Glabbacher Bucht. Zusammengefasst werden sie als die Krickebecker Seen am Niederrhein. Bei Ankunft sollte man aber gar nicht ans Ufer fahren, sondern auf den Wanderparkplatz, denn von dort aus startet die elf Kilometer lange Wanderung um die Seen.

Das erste Ziel ist der Damm zwischen den beiden Buchten. Breite Stufen führen hinunter zur Hinsbecker Bucht, dort kann man die Weite des Sees genießen. Ein Stück weiter lassen sich von kleinen Stegen und schmalen Sandbänken aus die westlichen Seen erkunden. Von hier aus kann man den Wanderweg weitergehen oder umdrehen und zum 28 Meter hohen Aussichtssturm Taubenberg fahren und die Seenlandschaft von oben bewundern.

Anfahrt: Am besten mit dem Auto zum Wanderparkplatz Hinsbeck fahren, Krickebecker Allee, Ecke Schloßstraße Naturpark Schwalm-Nette: www.npsn.de/wb Übernachtung: Ferienhäuser am Wankumer Heidesee, www.blauelagune.de

6) Badespaß im Gemündener Maar in der Eifel

Zu einem erfrischenden Sommertag am Badesee lädt das Gemündener Maar in der Eifel ein. Der See ist der kleinste der drei „Eifelaugen“ bei Daun, kreisrund und smaragdgrün. Anlaufstelle kann der Badestrand des Naturfreibades sein. Neben einer schwimmenden Insel und einem Nichtschwimmerbecken für die kleinen Sommerfreunde, gibt es dort auch eine große Liegewiese zum Entspannen. Besonders Mutige können von dem hohen Sprungturm aus direkt ins Maar hineinspringen.

Wer Hunger bekommt und keine selbst geschmierten Brote dabei hat, kann sich etwas am Kiosk im Bad kaufen oder spaziert zum Restaurant Kulimaarik gegenüber vom Freibad. Von dort aus bietet sich die Möglichkeit, auf den Spuren des Eifelsteigs bis zum Kraterrand hinaufzusteigen. Die Aussicht von oben lohnt sich.

ÖPNV: Mit der Regio Line 3000 bis Haltestelle Maarstraße Naturfreibad Gemündener Maar: www.eifel.info Restaurant Kulimaarik: www.kulimaarik.de Übernachtung: Landhotel Müller, www.landhotelmueller.de

Buch-Tipp „52 kleine & große Eskapaden in Deutschland – Wochenenden am Wasser“, Dumont Reiseverlag, 240 Seiten, 20,00 Euro www.dumontreise.de