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Lauschige Sommerplätze in KölnDas Café Kogi ist ein Paradies in der City

Lesezeit 2 Minuten
Die Terrasse des Café Kogi in der Innenstadt

Die Terrasse des Café Kogi in der Innenstadt

  • Bewirtete Hinterhöfe, Restaurant-Tische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln viel mehr als man denkt.
  • In unserer PLUS-Sommerserie „Lauschige Plätze“ stellen wir jeden Tag ein solches Lokal vor.
  • In der ersten Folge geht es um das Café Kogi in der Kölner Innenstadt.

Köln – Früchte im Paradies sind eine heikle Sache. Das weiß man, seitdem Eva vom verbotenen Baum genascht hat. In einem Kölner Paradies lauert die Versuchung zwar nicht in Form eines Apfels, und das plötzliche Auftreten von teuflischen Kriechtieren steht dort ebenfalls kaum zu erwarten. Für eine Vertreibung könnte indes der große Kirschbaum sorgen, der gerne mal die ein oder andere besonders saftige Frucht abwirft. Stammgäste im Café Kogi scheinen diese Gefahr jedoch beharrlich zu ignorieren.

Was entweder für die besondere Qualität des Kaffees spricht und/oder für eine Idylle, wie man sie am Rande einer hochfrequentierten Einkaufsmeile wahrlich nicht vermuten würde. Wo sonst kann man sich mit wenigen Schritten dem Kommerz entziehen und zwischen Ginster, Magnolien, Hibiskus, Lavendel oder Rosen sitzen? Zusätzlichen Charme erhält die Terrasse durch ihre Unterteilung in eine tiefere und höhere Ebene und die hochkant gestellten bepflanzten Holzpaletten als Begrenzung.

Man könnte vermuten, dass der Betreiber des Cafés lange nach solch einem Kleinod suchen musste. Tatsächlich hatte Oliver Driver nie vor, ein Café zu eröffnen. Vor gut zwei Jahren schaute er sich lediglich nach geeigneten Geschäftsräumen um, die sich sowohl als Verkaufsstätte für seine Kaffeeprodukte als auch als Büro und Versandstelle eigneten.

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Als der 55-Jährige ehemalige Bauingenieur die Räumlichkeiten entdeckte, die ganz früher mal eine Eisdiele beherbergten, konnte er sich der gastronomischen Herausforderung nicht entziehen und eröffnete ein Café mit circa 40 Innenplätzen und der schönen, wenn auch pflegeintensiven Terrasse. Hier gedeiht nicht nur ein beachtlicher Gummibaum, sondern auch Rosmarin, Waldmeister, Thymian und der als Heil- und Unkraut bekannte Giersch, „den wir für unsere Smoothies verwenden“.

Driver bezieht seinen Kaffee von den kolumbianischen Kogis, „dem letzten Volk, das noch so lebt wie vor 500 Jahren, als Kolumbus dort war“. Die Kogi-Indianer, erläutert Driver, „sehen sich als Hüter der Erde und wollen aus dem Erlös des Kaffeeverkaufs Land zurückkaufen.“ Dabei unterstützt sie der Kölner, dafür kosten die Kaffeegetränke aber auch etwas mehr als im Durchschnitt anderswo – der Cappuccino zum Beispiel 3,70 Euro.

Neben diversen heißen und eiskalten Kaffee-Spezialitäten bekommt man im Café unterschiedliche Frühstücke (ab 6,50 Euro), Quiche mit Salat (8,90 Euro) Ciabatta (5,40), Tagessuppen oder Salate (um 6,50 Euro).

Café Kogi, Auf dem Berlich 7. Telefon: 0221/16876792. Öffnungszeiten: täglich von 9.30 bis 18 Uhr, sonntags erst ab 10 Uhr.

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