Lieblingsort in SülzDas El Habab ist ein Liebling der Nachbarschaft

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El Habab Sülz Lieblingsort Julia

Der Lieblingsort an Karneval – das kann ja was werden. Die Recherche gestaltete sich äußerst zäh. Alles in Innenstadtnähe fällt  aufgrund karnevalistischer Unzumutbarkeit von vorneherein raus. Viele Gastronomen nutzen die Woche für den Betriebsurlaub, weil sie sich von der kostümierten Horde nicht den Laden zerlegen lassen möchten. Und in welchem Zustand befindet sich die Leserschaft an diesem Wochenende? Verkatert, in Feier-Vorfreude, genervt oder im Sauerland? Ein Potpourri der Emotionen.

Da kam der Tipp „Fahr mal nach Sülz. Da gibt’s ganz tolle arabische Küche“, genau richtig. Egal ob Katerfrühstück, Feier-Grundlage, Mittagspause oder Abendessen – Falafel gehen immer.     

Marinade ist Firmengeheimnis

Der kleine Imbiss auf der Luxemburger Straße ist von außen eher unscheinbar. Drinnen zieht’s ein bisschen, neben der Theke stapeln sich die Getränkekisten und vor mir wartet der Fahrradkurier neben seinem Thermorucksack. Hinterm Tresen steht Khadim Elmusawy und lächelt von einem Ohr zum anderen. Der Gastronom aus dem Irak lebt seit 15 Jahren in Deutschland. In seiner Heimat hatte er bereits ein Restaurant, genau wie sein Vater.

El Habab Lieblingsort Speise

Mit entsprechendem kulinarischen Ehrgeiz  wird im El Habab gekocht. Khadim legt das Fleisch für die Schawarma-Spieße selbst ein, verrät das Rezept für die Marinade aber grob: „Zitrone, Zwiebel, Knoblauch, Joghurt, Essig, bisschen scharf und arabische Gewürze. Firmengeheimnis.“ Er lacht wieder. Nach einer Nacht im Sud, wird das Fleisch aufgespießt und langsam gegrillt. Es ist zart und saftig. Ein Hauch Zimt, eine Prise Kreuzkümmel, möglicherweise Koriander, die Zitronensäure sticht dezent hervor.

„Kommt bitte zurück“

Das El Habab ist ein Liebling der Nachbarschaft. Die Vorgänger-Variante, eine kleine Falafel-Bude am Gottesweg, musste schließen. Die Anwohner schrieben Briefe und hängten Zettel an die Tür:  „Kommt bitte zurück.“ Das tat Khadim und eröffnete im September 2017. „Wir haben  so viele Blumen bekommen. Das war unglaublich,“ erzählt er sichtlich gerührt.

Die Falafel sind immer noch der Verkaufsschlager. Die knusprigen Kichererbsenbällchen werden portionsweise frisch gemacht und haben die perfekte Konsistenz.  Die Gewürzmischung bleibt geheim. „El Habab heißt ’ein netter Mann’,“ erklärt Khadim. Mir würde kein bessere Name für diesen Lieblingsort einfallen.

El Habab – Falafel & Shawarma, Luxemburger Str. 246, 50937 Köln, 0221/16865756, Öffnungszeiten: täglich 11-23 Uhr

Julias Auswahl

  • El Habab-Teller mit Falafel, Schawarma, Hummus, Taboulé, Salat und Sesamsauce // 8,90 Euro
  • Katja-Teller mit Hummus, Foul, Baba Ghanoush, Taboulé, Falafel, Pommes, Salat und Sesamsauce // 6,90 Euro
  • (auf dem Foto ohne Pommes, stattdessen mit Halloumi)
  • Schawarma im Brot mit Halloumi, Salat und Sesamsauce //
  • 3,90 Euro
  • Baklava mit Pistazien // 1 Euro
  • Linsensuppe // 2,50 Euro
  • Zimttee

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