Sommer-Cocktail-Rezepte aus KölnBombay Saphire oder Hendrick's? Warum wir Gin lieben

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Die Farbe des Drinks entscheidet darüber, wie gut er sich verkauft, hat das Team der Spiritsbar festgestellt. Da dürfte nichts schief gehen.

Die Farbe des Drinks entscheidet darüber, wie gut er sich verkauft, hat das Team der Spiritsbar festgestellt. Da dürfte nichts schief gehen.

Der Gin Basil Smash ist der Traum jedes Barkeepers. Er ist bekannt und eindeutig auf seinen Erfinder Jörg Meyer von der Bar „Le Lion“ in Hamburg zurückzuführen. Besser geht es nicht. „Jeder will einen Drink erfinden, der in die Welt geht und für seinen Namen steht“, sagt Dominique Simon, Inhaber der Kölner Spiritsbar auf der Engelbertstraße. Vor acht Jahren mixte Meyer den erfrischenden Cocktail aus Gin, Zitrone und Basilikum zum ersten Mal. Mittlerweile ist der grüne Drink eine feste Größe in den meisten Bars – vor allem jetzt im Sommer.

Kräuter sind schon länger ein Thema in der Cocktailküche, man denke nur an den Klassiker Minze. Um den Gin Basil Smash richtig grün zu kriegen, werden die Basilikumblätter vorher mit einem glatten Stößel angedrückt. In den vergangenen Jahren habe man in der Barszene viele Techniken übernommen, die eigentlich zum Essen gehören, sagt Simon. Damit wolle man der Leidenschaft und Professionalität der Köche Respekt zollen.

Farbe und Name sind entscheidend

„Im Discozeitalter der 1980er- und 90er-Jahre ging es nicht mehr um Können, da mussten die Drinks vor allem groß und bunt sein“, erinnert sich Simon. Jetzt finde man wieder mehr klassische Sachlichkeit in den Bars. Neuerfindungen gebe es deshalb natürlich trotzdem.

Dominique Simon und sein Barchef Dominik Mohr haben außerdem festgestellt, dass Farbe und Name des Cocktails darüber entscheiden, wie gut er sich verkauft: „Drinks mit Namen, die sich am enthaltenen Alkohol orientieren, laufen nicht. Das gleiche Getränk mit einem peppigen Namen verkauft sich dagegen super.“ Dann gebe es noch klassische Cocktails, die nie verschwinden werden, insbesondere Mojito und Gin Tonic.

Das war nicht immer so. „Gin hatte früher ein schlechtes Image als Alkoholikerspirituose“, sagt Simon. Der Bombay Saphire Gin in der blauen Flasche machte Im Jahr 2000 den Anfang, dann folgte Hendrick’s mit frischeren Interpretationen. „Als dann auch das Tonic Water immer ausgefeilter wurde, gab es kein Halten mehr. Seit 2010 geht Gin durch die Decke und es gibt immer mehr Brennereien“, erzählt Simon.

Sie wollen Ihren Gin am liebsten zuhause trinken? Wir haben drei ausgefallene Gin-Rezepte, darunter auch der Gin Basil Smash, zum Selbermachen für Sie herausgesucht. 

Gin Basil Smash

Gin Basil Smash

Gin Basil Smash

Seit Anfang der 2000er-Jahre liegen Cocktails mit Gin im Trend. Wir zeigen drei kreative Rezepte, mit denen jeder als Barkeeper glänzen kann.

Glas: Tumbler Dekoration: Basilikumblatt

Zutaten für ein Glas:

5cl Gin 2 cl frischer Zitronensaft 2 cl Zuckersirup 6-8 Basilikumblätter, mit einem Stößel angestampft Eiswürfel

Zubereitung:

Alle Zutaten in einen Shaker geben und kräftig schütteln. Zweimal absieben, um Stückchen der Basilikumblätter zu entfernen, dann in das mit Eiswürfeln gefüllte Glas geben und dekorieren.

Bitterino

Bitterino

Bitterino

Glas: Double Old Fashion Dekoration: Himbeeren

Zutaten für ein Glas :

4 cl Shiso Infused Gin (Rezept siehe unten) 2 cl Lillet Blanc (Weinapéritif) 2cl frischer Zitronensaft 2 cl Zuckersirup 3 Himbeeren, Eiswürfel Bitterino (erhältlich z.B. im italienischen Supermarkt)

Zubereitung:

Shiso-Gin: Sieben bis acht Shiso-Blätter (japanische Schwarznesselart, aus dem Asialaden) in ein verschließbares Glas geben und mit einem halben Liter Gin auffüllen. Nach eigenem Geschmack entnehmen, spätestens aber nach 24 Stunden.

Cocktail: Alle Zutaten außer dem Bitterino in einen Shaker geben und kräftig schütteln. In das mit Eiswürfeln gefüllte Glas geben.

Mit Bitterino auffüllen und garnieren.

Very Blueberry

Very Blueberry

Very Blueberry

Eine Eigenkreation der Spiritsbar, angelehnt an Tom Collins.

Der Gin wird dazu mit frischen Blaubeeren und Thymian eingelegt (infusioniert). Wie das geht, steht unten.

Glas: Longdrinkglas Dekoration: Blaubeeren, Thymianzweig

Zutaten für ein Glas:

4 cl Blaubeer-Thymian-Gin (Rezept unten) 2 cl frischer Zitronensaft 2 cl Zuckersirup Sodawasser Eiswürfel

Zubereitung:

Blaubeer-Thymian-Gin: etwa 250 g Blaubeeren anstampfen und in ein verschließbares Gefäß geben. Drei bis vier Zweige Thymian dazugeben und mit einem Liter Gin auffüllen. Das Glas verschließen und bei Zimmertemperatur eine Woche stehen lassen. Achtung: Der Thymianzweig muss schon nach einem Tag entfernt werden.

Cocktail: Alle Zutaten außer Soda in ein Longdrinkglas geben und mit Eiswürfeln füllen. Mit Soda auffüllen und dekorieren.

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*Dieser Artikel ist aus unserem Archiv.*

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