• Die Trends der neuen BBQ-Saison sind vielseitig, nachhaltig und digital.
• Interesse an Outdoor-Küchen steigt, das sind die neuen Trends.
• Was man braucht für nachhaltiges Grillen - vom Gasgrill bis zum Pelletgrilll.

Köln – Zu Beginn des Frühjahrs haben wir die Grillexperten bei Santos, dem weltgrößten Grill-Fachhandel, in Mülheim besucht. Mitinhaber Daniel Schellhoss hat uns erklärt, was die Trends sind und was Männern in der Grillsaison 2019 an ihrem neuen Statussymbol wichtig ist.

Ungebrochen: Der Trend zum Gasgrill

Der Trend für die Masse bleibt der Gasgrill. „Gasgrills haben den unschlagbaren Vorteil, dass man sie schneller als Kohlegrills benutzen kann“, sagt Schellhoss. Kein Warten auf die Glut, die Hitze ist gleich da. Und geschmacklich gebe es eh keinen  Unterschied – das zumindest habe ein Test ergeben, den Fernsehkoch Björn Freitag  bei Santos für seine Sendung „Der Vorkoster“ durchgeführt habe. Selbst der hochmoderne Elektrogrill (Preis: 700 bis 800 Euro) schnitt im Test geschmacklich gut ab.

Der Trend geht zum hochwertigen Zweitgrill

Auch diesen Trend hat Daniel Schellhoss ausgemacht: „Die Kunden fragen nach einem  Grill sozusagen für jeden Tag und das Steak auf die Schnelle und einen weiteren Grill zum Zelebrieren.“ Und fürs Zelebrieren hat der einfache Gasgrill mit zwei Flammen zunehmend ausgedient. „Mit nur zwei Flammen erreicht man nie eine komplett gleichmäßige Hitzeverteilung“, weiß der Fachmann. Die sei aber vor allem für das indirekte Grillen – schonend neben der Flamme –  unerlässlich. Der Trend gehe so eindeutig zu Gasgrills mit vier oder sogar fünf Brennern.

Moderne Grills hätten zudem zusätzlich einen Heckbrenner, der dafür sorgt, dass Fleisch oder Fisch auf dem Drehspieß perfekt garen können. Sozusagen die Rolls Royce unter den Gasgrills verfügen zudem an der Seite über Infrarotbrenner, die bis zu 800 Grad heiß werden. „Darauf lassen sich zum Beispiel Steaks wunderbar angrillen oder aber finalisieren und mit einer schönen Kruste versehen,  wenn sie zuvor indirekt gegart wurden“, erklärt Daniel Schellhoss .

Grillen wird smarter

Garen mit niedrigen Temperaturen ist ein Riesentrend. Wo der Kochprofi den Daumentest  macht, helfen dem Hobby-Grillmeister zunehmend technische Gadgets wie digitale Funkthermometer, auf denen je nach Fleischsorte die  gewünschte Kerntemperatur eingegeben werden kann oder aber auch Thermometer, die über eine Handy-App gesteuert werden können.

Mehr Vielfalt – mehr Zubehör

Die Zeiten, in denen nur Würstchen und Bauchspeck auf dem Grill landeten, sind längst vorbei. Grillfans legen zunehmend Wert auf hochwertigen Fleischgenuss und schätzen zudem die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die ihnen die modernen Hightech-Grills bieten.  Multifunktionalität lautet hier die Devise. Immer mehr Zubehör ermöglicht vielfältiges Grillvergnügen:  mit Spezialeinsätzen lassen sich etwa Kuchen backen oder aber auch Pizzen und Flammkuchen, die auf speziellen, wahlweise auch rechteckigen Pizzasteinen garen.

Auch manches „Problem“ der Grillfans scheint mit dem modernen Zubehör gelöst zu werden. Dass Gambas durch den Rost rutschen oder aber die Burger-Patties  auf selbigem kleben bleiben,  muss nicht mehr sein. Neu auf dem Markt ist nämlich eine versenkbare Einsatzwanne aus Edelstahl. „Da die Einsatzpfanne vier Zentimeter tief  ist, kann kein Fett überlaufen und den Terrassenboden verschmutzen“, beschreibt Daniel Schellhoss einen der Vorzüge. Mal abgesehen davon, dass sich der Einsatz auch für die die Zubereitung von Gratins oder aber auch-  umfunktioniert zur Ölpfanne – hervorragend zum Rievkooche backen nutzen lasse.

Neben Edelstahl sei Zubehör aus Gusseisen ein Riesenthema, weiß der Santos-Mitinhaber. „Der Vorteil von Gusseisen ist, dass es sehr  heiß wird und die Hitze extrem gut speichert“, so Schellhoss. Gefragt seien nach wie vor Gusseisentöpfe (sogenannte „Dutch Oven“), in denen sich Schichtfleisch, Schmorgerichte oder auch Chili con carne  zubereiten lassen.

Außerdem steige die Nachfrage nach motorgetriebenen Drehspießen für den Gasgrill. „Damit können neben Hähnchen oder selbstgemachtem Gyros mit den entsprechenden Drehspießkörben auch Pommes und Popcorn  gegrillt werden. Oder mit dem Rondell-Spieß Aufsatz ein richtiges Rodizio für die Freunde veranstaltet werden“, erklärt Daniel Schellhoss.

Grillen wird nachhaltig

„Vor allem in den USA sind derzeit  Pelletgrills im Trend“, sagt Daniel  Schellhoss. Damit werde dem Wunsch vieler Grillfans nach mehr  Nachhaltigkeit vor allem beim langen Garen Rechnung getragen. „Diese Grills ziehen nur so viele Pellets in den Brennofen wie sie für das Halten der voreingestellte Temperatur brauchen“.

Outdoorküchen boomen

Der Trend das Leben nach draußen zu verlagern ist ungebremst. Zudem scheint es so, als hätten vor allem Männer über das Grillen eine neue Leidenschaft fürs Kochen entdeckt. Und dafür reicht offensichtlich zunehmend selbst der Hightech-Grill alleine nicht mehr aus. Jedenfalls wächst das Interesse an Outdoorküchen – wetterfesten Küchenzeilen mit eingebauten Grills - , die individuell aus einzelnen Modulen zusammenstellt werden können.