Beliebtes Café in EhrenfeldDas „Helmholtz” schafft den Spagat zwischen Café und Bar

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Helmholtz

Im Helmholtz mischen sich die Stile.

Köln-Ehrenfeld – Als Ehrenfeld noch ein reines Arbeiterviertel war, waren Kölschkneipen die Orte des sozialen Austausches. Am Abend kamen die Ehrenfelder am Tresen zusammen, tranken nach dem Tagewerk ihr Bier und erzählten sich, was im Veedel so passierte.

Ein solcher Ort war – und ist inzwischen wieder – auch das Ecklokal am Helmholtzplatz. Seit den 50er-Jahren hat die Gaststätte an der Ecke zur Hospeltstraße viel gesehen, beherbergte wechselnde Gastronomien und war immer wieder auch vom Leerstand gezeichnet: „Ältere Gäste erzählen mir häufig, wie es hier früher ausgehen hat”, sagt Silke Feldewerth, die das Ecklokal 2016 bezog. Seitdem betreibt die 52-Jährige hier das „Helmholtz”, eine Mischung aus Café und Bar.

Charme der Vergangenheit im Helmholtz in Ehrenfeld

Den urigen Charme der ehemaligen Arbeiterkneipe hat sie dabei in Teilen erhalten. Etwa die Buntglasscheiben und den Backsteinboden im Tresenbereich. Auch die Theke selbst legt noch ein Zeugnis vom ehemaligen Schankbetrieb ab. Im stimmigen Kontrast dazu ist der Gastraum gehalten. Hier laden Sofas mit Kissen, Bücherregale, Beleuchtung und Pastellfarben zum Kaffeetrinken ein: „Bei uns fühlen sich ganz unterschiedliche Menschen wohl, ob jung oder schon älter”, erklärt Silke Feldewerth, die gerne selbst hinter der Theke steht: „Es kommen sowohl Familien als auch Stammtische und Studenten her, Urkölner genauso wie solche, die gerade erst hergezogen sind.”

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Feldewerth ist Modedesignerin, hat aber schon in der Vergangenheit immer wieder in der Gastronomie gearbeitet: „Da habe ich mir gedacht: Was die können, kann ich auch.” 

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Das Helmholtz ist eine beliebte Eckkneipe.

Also begab sich die Ehrenfelderin auf die Suche nach einem passenden Ladenlokal und wurde am Helmholtzplatz fündig – Ecklokale fand sie schließlich schon immer gut, von ihnen gehe ein besonderer Charme aus: „Für viele Menschen im Veedel ist das Helmholtz ihre Stammkneipe, sie fühlen sich hier heimisch.”

Im Helmholtz in Köln gibt's den „Vierer-Kuchen-Pasch”

Durch den Spagat zwischen Café und Bar fällt auch die Karte entsprechend vielfältig aus: Neben verschiedenen Kaffee- und Teevariationen finden sich auf dieser auch Weine, Spirituosen und natürlich Kölsch sowie andere Biere. Für den Hunger gibt es am Wochenende Frühstück, einen täglichen Mittagstisch und Snacks für zwischendurch. Neben überbackenen Broten und Sandwiches sind hier vor allem die Kuchenkreationen zu erwähnen, allen voran der sogenannte „Vierer-Pasch”. Dabei handelt es sich um einen Dessertteller mit vier kleinen Kuchenstücken: „So kann man verschiedene Kuchen probieren, ohne sich festlegen zu müssen”, erklärt Inhaberin Silke Feldewerth.

Geboren ist die 52-Jährige in Bergisch-Gladbach, ging in Köln zur Schule und verbrachte hier große Teile ihrer Kindheit und Jugend. Zwischenzeitlich hat sie drei Jahre lang in Berlin gelebt, dann zog es sie zurück in die Heimat: „Die Leute hier sind so kommunikativ und offen, das kann man schon vermissen,” sagt sie, „und das wollte ich auch mit dem Laden schaffen: Einen Ort der Kommunikation, an dem man sich wohlfühlen kann.”

Ein Café Crema sowie Espresso kosten 2 Euro, ein Latte Macchiato 3,50 Euro. Ein Kölsch oder Bitburger vom Fass gibt es für 1,70 Euro, Weizenbier kann man sich für 4,20 Euro schmecken lassen. Ein „Vierer-Pasch” mit verschiedenen Kuchen kostet 4,80 Euro, ein Stück Apfel-Mandel-Kirsch kostet 3,50 Euro.

www.cafe-helmholtz.de

Helmholtz Café/Bar, Helmholtzplatz 1, dienstags bis freitags von 12 bis 24 Uhr, samstags 16 bis 24 Uhr und sonntags von 10 bis 20 Uhr. Im Sommer öffnet das Helmholtz samstags bereits um 10 Uhr. 

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