Restaurants mit AußenbereichWo man in Köln auch im Winter draußen sitzen kann

Lesezeit 3 Minuten

Köln  – Torsten Liske schaltet die Heizstrahler unter den großen, beleuchteten Schirmen an. Eine Mitarbeiterin verteilt Decken auf die Stühle und die kleinen Weihnachtssterne und Kerzen auf die Tische. Auf der Winterkarte steht Fondue und Glühwein. Das Wetter ist ungemütlich, aber draußen sitzen wollen viele Gäste noch immer. „Viele fragen explizit danach, ob man draußen sitzen kann, weil sie sich in Innenräumen doch nicht so wohl fühlen“, sagt Liske, Geschäftsführer von „Wilma Wunder“ am Friesenplatz. Und hier können sie es.

150 Außenplätze hat „Wilma Wunder“ im Winter zu bieten, im Sommer sind es sogar 250. „Die Tische und Stühle lassen wir den ganzen Winter draußen stehen, das ist unser Plan“, sagt Liske. „Wir haben von vorneherein gesagt, dass wir höchstens zu Karneval abbauen. Aber das fällt ja nun auch weg.“

Lockdown im letzten Winter

Der große Außenbereich gehört zum Geschäftsmodell des im Oktober 2019 eröffneten Lokals, das ganztägig vom Frühstück bis zum Barbetrieb geöffnet ist. Das „Tischbild“, wie Liske es nennt, hübscht den Platz auf, der etwas unter dem langen Leerstand des ehemaligen Strauss-Innovation-Gebäudes gegenüber leidet.

Wie das Angebot angenommen wird, bleibt abzuwarten, denn Erfahrungen konnte man noch nicht sammeln. „In unserem ersten Winter 2019 saßen die Leute eher drinnen, weil sie das Ambiente toll fanden“, sagt Liske. Und im zweiten Winter war Lockdown. Also wird sich nun erweisen, ob die Menschen auch bei Schnee auf dem Friesenplatz sitzen.

Im „St. Louis The Breakfast Company“ an der Meister-Gerhard-Straße hat man sich ebenfalls auf einen Ganzjahres-Draußenbetrieb eingestellt. Aus der Terrasse ist ein Wintergarten geworden. Schirme und Heizpilze gab es schon letzten Winter, nun sind auch noch Seitenwände aus durchsichtigem Plastik dazugekommen, damit der Wind nicht mehr hineinfegt, aber es noch genügend Frischluft gibt.

Gemütlichkeit im Wintergarten

Der Wintergarten mit 50 Plätzen ist mit Felldecken und Bildern gestylt und wirkt ein wenig wie eine Après-Ski-Hütte. „Cosy“ nennt Geschäftsführer Sascha Bayer die Atmosphäre. Auch hier fragen Gäste oft gezielt nach Außenplätzen. Manche finden es bei den derzeitigen Außentemperaturen sogar noch zu warm unter den Heizstrahlern, andere behalten ihre Jacken an. „Wie das bei Minusgraden sein wird, müssen wir dann sehen“, sagt Bayer. Die Außenplätze seien keinesfalls eine Notlösung. „Wir haben in der Pandemie viele neue Ansätze gefunden, die uns dauerhaft weiterhelfen“, sagt er.

Mit Jacke in der Winter-Bar

Auch die Winter-Bar vom „Zum scheuen Reh“ am Hans-Böckler-Platz soll nach der Vorstellung von Betreiber Philipp Treudt den ganzen Winter über offen sein. Glühwein wolle allerdings jetzt niemand mehr, ist seine Erfahrung, stattdessen wurden neue Drinks wie Hot Aperol und Hot Moscow Mule kreiert. „Wir merken wegen der Omikron-Welle derzeit wieder einen deutlichen Rückgang an Gästen. Die Leute wollen an die frische Luft“, sagt er. Deshalb werde die Bar gut angenommen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Hier wärmen zwar Heizstrahler, „aber die Leute sind inzwischen daran gewöhnt, auch in der Winterjacke zu feiern“. Es gibt einige Sitzplätze, aber vor allem wird hier gestanden. Wie lange die Bar tatsächlich offen bleibt, wird sich zeigen. Treudt geht es aber auch darum, mit neuen Ideen immer weiter zu machen. Für die Gäste und auch für die Mitarbeiter.

Auch in den Außenbereichen gilt bei den Betrieben die 2G-Regel. Auf der „Wilma Wunder“-Terrasse eröffnet demnächst außerdem ein Mini-Testzentrum. Und die Gastronomen hoffen, dass ihr Elan nicht von den anstehenden Änderungen der Coronaschutzverordnung gestoppt wird. Damit all die Mühe nicht umsonst war – zumindest für diesen Winter.  

KStA abonnieren