Neueröffnung in KölnDas „Okili“ bietet Afro-Streetfood über dem Club Zimmermanns

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Rodrigue Ndelo vom Afro-Streetfood-Restaurant Okili in Köln

Köln – Rodrigue Ndelo hat es nicht mehr eingesehen, an einen anderen Ort zu fahren, um westafrikanische Gerichte zu essen. Er vermisste ein Stück kulinarische Heimat in Köln. Zum Beispiel frittierte Kochbananen. Mit äthiopischen und eritreischen Restaurants sei die ostafrikanische Küche hier gut abgedeckt; auch Nord- und Südafrikaner finde man. Doch Westafrika sei in Köln unterrepräsentiert. Ndelo und sein Geschäftspartner wollen das mit ihrem neuen Schnellrestaurant „Okili“ an der Venloer Straße, gegenüber vom Stadtgarten, ändern.

Afro-Streetfood im Okili in Köln: Kulinarische Reise durch Westafrika

„Die Idee war, die Vielfalt des afrikanischen Kontinents zu präsentieren“, sagt Ndelo. Das Konzept basiert auf Streetfood, also einfachen, kleinen Gerichten. Die bewusst überschaubar gehaltene Karte sei eine Reise quer durch die westafrikanische Küste. Ndelo selbst stammt aus dem Land Gabun, das zentral gelegen ist und an die Westküste grenzt. Er sei in einem multikulturellen Klima aufgewachsen, so Ndelo. Einwanderer aus anderen afrikanischen Ländern haben auch ihre Gerichte mitgebracht. „Zum Beispiel servieren wir unsere Hähnchen-Spieße mit der Yassa-Sauce, einer Zwiebel-Senf-Sauce, die typisch für Senegal ist“, erklärt Ndelo. Das Gericht gibt es für 8,50 Euro. 

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Die Außenansicht des Okili: Vorher war hier der Burgerladen Zimmermanns.

Der Maniok-Couscous mit Avocado und Paprika (5,50 Euro), der sogenannte Attieke-Salat, sei hingegen typisch für die Elfenbeinküste. „Alloco“ – die frittierten Kochbananen – finde man hingegen in allen Ländern. Es ist Ndelos Premiere in der Gastronomie: Eigentlich ist er in der Automobilindustrie voll berufstätig. „Es ist viel Arbeit, ich bekomme wenig Schlaf, aber die Leidenschaft ist da.“ Ndelo ist 2004 nach Deutschland gezogen. Er hat in Aachen und Bielefeld Kommunikationswissenschaft und Soziologie studiert.

Junges, familiäres Publikum aus dem Belgischen Viertel

Das „Okili“ ist seit Ende Oktober geöffnet. Positiv überrascht hat ihn bisher die Vielfalt der Gäste: Von jungen Künstlern aus dem Belgischen Vierteln bis Familien und internationalen Gästen sei alles dabei gewesen. „Das motiviert uns.“ In der ansonsten so belebten Venloer Straße geht es derzeit dennoch ruhig zu; Clubveranstaltungen fallen aus, Konzerte häufig auch. Dabei wolle man eigentlich von der Verbindung zum Club Zimmermans profitieren: Der Imbiss befindet sich genau darüber, um in den Club zu gelangen, muss man das Lokal passieren. Hier war bis 2020 noch der Burgerladen „Zimmermanns“ beheimatet. Ndelo hat Visionen: „Im hinteren Loungebereich wollen wir lokalen Künstler eine Bühne bieten, um ihre mit Afrika in Verbindung stehende Kunstwerke auszustellen. Wir wollen so die Kultur mitgestalten“, so Ndelo.

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Auch ein Hinterhof steht zur Verfügung. Dort werde man, wenn das Geschäft nach sechs Monaten gut laufe, auch an der frischen Luft sitzen können. Vielleicht bei einer hausgemachten Limonade mit Hibiskus-Blüte und Minze oder Ingwer-Ananas, die in Westafrika gern als Erfrischungsgetränk an heißen Tagen getrunken wird.

Das „Okili“, Venloer Straße 39, ist dienstags bis sonntags geöffnet. Dienstag und Mittwoch von 18 bis 22 Uhr, donnerstags und freitags von 11.30 bis 14.30 und 18 bis 22 Uhr sowie samstags von 13 bis 22 Uhr.

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