Restaurants des JahresDas ist Carsten Henns beste Neueröffnung in Köln im Jahr 2022

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Mann mit Brille schaut in eine Speisekarte

Gastrokritiker Carsten Henn.

Unser Gastrokritiker Carsten Henn hat die besten Kölner Restaurants des Jahres 2022 gekürt. Dieser Woche stellen jeden Tag eine seiner Top-Adressen vor.

Die Wahl der „Neueröffnung des Jahres“ fiel 2022 sehr leicht. Das „Pvls“ ist mit Abstand das ungewöhnlichste Restaurant, das seine Pforten in Köln öffnete. Ungewöhnlich ist zum einen die Lage: im neu eröffneten Legend-Hotel, direkt an Rathaus und Alter Markt. Nicht nur auf dem Fundament der römischen Stadtmauer errichtet, sondern gleichzeitig auch über einer U-Bahn-Haltestelle (wovon man aber nichts merkt).

Carsten Henn

Carsten Henn

Carsten Henn, geboren 1973 in Köln, besitzt einen Weinberg an der Terrassen-Mosel, hält Hühner und Bienen und teilt sein Leben mit Katzen. Er arbeitete nach seinem Studium (unter anderem Weinbau) als ...

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Neueröffnung des Jahres: Das Restaurant „Pvls“

Es gibt zwei sogenannte „Seatings“. Eines von 17.30/17.45-19.45 Uhr, und eines von 20.00/20.15 Uhr bis „open end“. Am späteren Abend ist das „Pvls“ dann kein Restaurant mehr, sondern eine Bar mit kleinen Snacks. Der junge Barchef Kaan Gilmour, ein Londoner mit guyanischen Wurzeln, bietet in Sachen Cocktails sowohl Klassiker wie Eigenkreationen.

Theke mit Barstühlen in einem Restaurant

Im „Pvls“ sitzt man an der modernen Theke oder an Zweiertischen.

Kulinarisch wird modern-globale Tapas-Küche mit einigen römischen Akzenten geboten. Damit ist allerdings nicht das heutige Rom gemeint, sondern das antike! Solch ein erklärungsbedürftiges Gesamtkonzept könnte leicht vor die Wand fahren, aber hinter dem „Pvls“ stehen 2-Sterne-Koch Daniel Gottschlich vom „Ox & Klee“ und sein – um im Römersprech zu bleiben – Statthalter, der in Bergisch Gladbach geborene Johannes Langenstück.

Alles zum Thema Gehobene Restaurants

Letzterer hat sich nicht nur bei Gottschlich, sondern auch in anderen guten Häusern seine Sporen verdient. Langenstück arbeitet akribisch und voller Energie, dazu gesellt sich bei ihm große kulinarische Intelligenz. Der Bluefin Thunfisch findet sich in einer halbierten Amalfi-Zitrone mit Buttermilchschaum und Blütenblättern – ein enorm erfrischendes Vergnügen (9 €).

hohe Tische mit Barstühlen in einem hellen Raum

Der Innenraum vom „Pvls" ist lichtdurchflutet.

Der Mini Caesar-Burger vom Freilandhuhn bietet herrlich knuspriges und gleichzeitig saftiges Fleisch (11 €). Ein absolutes Must-Eat für Freunde schlotziger Gerichte ist die Carbonara mit hausgemachter Weizengrieß-Pasta, Eigelbsud, San Daniele-Schinken und frittiertem Liebstöckel (18 €). Jede Gabel pure Wonne!

Auch die vegetarischen Speisen und Desserts sind famos. Charmant ist, dass man auch nur ein paar Kleinigkeiten essen und ein Glas trinken kann. Einziger Wermutstropfen: viele Plätze gibt es im „Pvls“ nicht, im Sommer allerdings auch einige draußen an der Rathaustreppe – wunderbar zum Lück luure!

goldenes Dessert auf einem Teller

Das Dessert „Caesars Gold“ von Ox-&-Klee-Patissier Hannes Radeck gibt es auch im „Pvls".

PVLS Bürgerstraße 2 50667 Köln www.pulsrestobar.com

Im zweiten Teil unserer Serie lesen Sie, welches Restaurant unser Gastrokritiker zur Weltküche des Jahres gekürt hat.

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