Henns Restaurantkritik„Pvls“ in der Altstadt – sehr gute Bistroküche vom Sternekoch

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pvls restaurant bar

Im Innenraum des „Pvls“ sitzt man an der schicken, illuminierten Theke oder an Zweiertischen.

Köln – Es passiert nicht alle Tage, dass ein Kölner Zwei-Sterne-Koch ein weiteres Restaurant eröffnet. Noch dazu in einem neuen Boutique-Hotel in der Altstadt, die sich kulinarisch in den letzten Jahren – dank MaiBeck, Prunier und FeinFein – gemacht hat.

„Legend“ heißt das Hotel, direkt an der Rathaustreppe gelegen, „Pvls“ das Restaurant, das „Ox & Klee-Mastermind Daniel Gottschlich zusammen mit seinem Küchenchef Johannes Langenstück ausgeheckt hat. Da es sich mitten auf der römischen Stadtmauer befindet, ist der Name einem berühmten Eintopf der alten Römer entlehnt. Ausgesprochen wird er „Puls“, was deutlich moderner klingt und besser zu der Resto-Bar passt. Römische Akzente sind nur in Spurenelementen zu finden, stattdessen ist der Ansatz urban und kulinarisch international.

Ganzes Menü oder Kleinigkeiten im „Pvls“ in der Altstadt

Ein hipper, kleiner Laden, den man so auch in London finden könnte, und in den man für ein ganzes Menü oder auch für ein, zwei sehr schön angerichtete Kleinigkeiten reinschneien kann. Entweder sitzt man im Innenraum, unter anderem an der raumbeherrschenden, illuminierten Theke, oder draußen an einem der Zweiertische mit Blick auf die faszinierende Rathaus-Fassade.

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Wer bei „Resto-Bar“ auf die Idee kommt, das „Pvls“ sei ein Wiedergänger von Gottschlichs geschlossenem Zweitrestaurant „Bayleaf“, dem entgegnet dieser, dass es dort um Cocktail-Food-Pairing ging, wohingegen Cocktails und Speisen im neuen Restaurant nicht eng verbunden sind. Der junge Barchef Kaan Gilmour, ein Londoner mit guyanischen Wurzeln, bietet sowohl Klassiker wie Eigenkreationen. Zu vielen Speisen passen allerdings die Weine der Karte besser.

Viele Highlights auf der Karte im Köln „Pvls“ 

Die Speisen sind allesamt köstlich. Oder um es passend international zu sagen: fingerlicking good. Die Arancini gelingen gleichermaßen heiß wie knusprig. Der Bluefin-Thunfisch findet sich in einer halbierten Amalfi-Zitrone mit Buttermilchschaum und Blütenblättern – ein enorm erfrischendes Vergnügen. Der Mini-Caesar-Burger vom Freilandhuhn bietet herrlich knuspriges und gleichzeitig saftiges Fleisch. Man spürt an vielen Details wie intensiv hier an den Rezeptierungen gearbeitet wird und wie exakt die Zubereitung ist. Ein absolutes Muss für Freunde schlotziger Gerichte ist die Carbonara mit hausgemachter Weizengrieß-Pasta, Eigelbsud, San-Daniele-Schinken und frittiertem Liebstöckel.

Die wenigen kulinarischen Anklänge an das „Ox & Klee“ sind Gottschlichs Markenzeichen – das „Maggi-Ei“ mit Liebstöckelsud, Eigelbcreme und Graubrot-Croûtons – wie auch das Dessert „Caesars Gold“ von Ox-&-Klee-Patissier Hannes Radeck, in Form einer großen, goldenen, römischen Münze. Gefüllt ist sie mit Haselnuss-Nougat, Brombeere und Basilikum. Ein weiteres Highlight einer an Höhepunkten reichen Karte. 

Fazit: Kreative Spitzenküche, optisch überzeugend, in lässiger Atmosphäre Bewertung: Sechs von sechs Sternen

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Probiertes im „Pvls“

Bluefin Tuna / Amalfi Zitrone // 9 €

Carbonara // 16 € (zum Teilen // 23 €)

Mini Caesar Burger // 11 €

Kartoffel-Parmesan Espuma 6 // €

Ceasars Gold //14 €

www.pulsrestobar.com

Bürgerstrasse 2, 50667 Köln Tel. 0163-8528455 Öffnungszeiten: Di-Sa 17.30 - 1 Uhr (Küche bis 22.30 Uhr)

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