Schmeckt's Frau Floß?Im „Noodle Fan“ gibt es handgezogene Biang-Biang-Nudeln

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Koch im Kölner Restaurant Noodle Fan zieht Weizenmehlteig auseinander, um Nudeln herzustellen.

Der Weizenmehlteig von Biang-Biang-Nudeln wird mit einer speziellen Technik in die Länge gezogen.

Das „Noodle Fan“ in der Komödienstraße serviert handgezogene Biang-Biang-Nudeln wie in China. Unsere Gastrokritikerin Julia Floß hat verschiedene Gerichte von der Karte probiert.

Biang-Biang-Nudeln kommen aus dem Nordwesten Chinas. Der Weizenmehlteig wird mit einer speziellen Technik in die Länge gezogen. Das Ergebnis sind überdimensionierte Bandnudeln, die mit geschmortem Fleisch, mariniertem Tofu, knackigem Gemüse, Essig und einem speziellen Chiliöl serviert werden. Breite, sehr lange Nudeln, reichlich Sauce und Stäbchen sind eine Herausforderung für Gesicht und Oberbekleidung, aber die Flecken wert.

In Foodie-Kreisen ist die Nudel längst bekannt. In Berlin steht man für einen Tisch im bekanntesten Biang-Biang-Lokal locker ein bis zwei Stündchen in der Warteschlange. Köln ist da noch nicht ganz so weit, vielleicht ändert sich das mit dem Imbiss „Noodle Fan“.

Holztische in einem Restaurant, links im Vordergrund hängt eine Schaukel von der Decke

Der Innenraum vom „Noodle Fan".

Das Lokal sieht aus wie ein Franchise-Unternehmen: auf der einen Seite Bubble Tea, auf der anderen handgezogene Nudeln. Der Traum von der Restaurant-Kette ist zwar da, aber Köln ist bisher der einzige Standort. Die Touristen-Busse halten direkt vor der Tür, also sind alle Gerichte auf Englisch angeschlagen. Zusammenfassung: Es gibt Biang-Biang-Nudeln, die milde Variante heißt „Fan Noodle“. Der Aufbau ist identisch, nur der Schärfegrad variiert.

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Außenansicht „Noodle Fan“ in der Komödienstraße 13

„Noodle Fan“ in der Komödienstraße

Vier Toppings stehen jeweils zur Auswahl: Tofu mit Shiitake-Pilzen, geschmortes Rindfleisch, Hühnchen und Garnelen. Kleine Krokodilsträne: Auf der Website steht noch die ursprüngliche Menükarte. Leider wurde das Lamm mit Kreuzkümmel durch gefälligere Zutaten wie Hühnchen und Shrimps ersetzt. Genauso ist die Ramen-Erweiterung zu erklären. In der Suppenversion sind die Nudeln etwas dünner und das Gericht wird mit Brühe und Miso serviert. Schade, ich mochte das reduzierte Konzept sehr. Faustregel: Ein Restaurant mit drei Gerichten auf der Karte ist immer besser, als eins mit 50.

Julia Floß

Julia Floß

Julia Floß ist ausgebildete Köchin und Patissière und hat viele Jahre in verschiedenen von Gault-Millau und Guide Michelin ausgezeichneten Küchen gearbeitet, bevor sie Journalismus und Medienkommunika...

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Mein Favorit sind Nudeln mit Rindfleisch und die mit Tofu und Shiitake-Pilzen. Die Nudeln haben Biss und nehmen das kräftige Aroma der Sauce wunderbar auf. Der marinierte Tofu kommt in dicken Stücken und ist zusammen mit den Pilzen ein sehr gutes Umami-Topping. Das Rindfleisch ist zart. Der knackige Pak Choi bringt Frische in dieses würzige, dichte Gericht. Obacht: Den schwarzen Reisessig nicht mit Sojasauce verwechseln. Die Säure passt gut zu den sämigen Nudeln.

Beilagen brauche ich nicht – weder Algensalat, noch Kimchi. Die Gurken waren beim ersten Besuch viel zu sauer, da ist der Essig ausgerutscht. Ich bleibe bei den Nudeln und probiere beim nächsten Mal die Version mit Tomaten-Rührei.

Fazit: Biang-Biang-Nudel-Imbiss, Küche vor Interieur Bewertung: 4 von 6 Spitzen Noodle Fan Komödienstraße 13 50667 Köln Öffnungszeiten: täglich 11.30 – 21.30 Uhrwww.noodlefan.de

Probiertes

Nudelgericht auf einem Teller

Biang Biang Tofu und Shiitake.

Biang Biang Beef // Handgezogene Nudeln mit geschmortem Rindfleisch, Pak Choi, Sichuan-Sauce, Knoblauch, Chili, Koriander und Frühlingszwiebeln // 12,90 Euro Biang Biang Tofu und Shiitake // Handgezogene Nudeln mit Tofu, Shiitake-Pilzen, Pak Choi, Sichuan-Sauce, Knoblauch, Chili, Koriander und Frühlingszwiebeln // 12,90 Euro

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