Schmeckt's, Frau Floß?„Jamas“ in Nippes – Mini-Urlaub mit leckeren griechischen Tapas

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jamas von aussen

Im „Jamas“ in Nippes bestellt man Mezedes, also mehrere Kleinigkeiten. 

Köln – Das „Jamas“ in Nippes fühlt sich so an, als wenn es schon immer dagewesen wäre. Das griechische Ecklokal mit den leuchtend blauen Tischen vor der Tür passt einfach in dieses Viertel. Nippes ist urig, charmant und familiär, genau wie das „Jamas“.

Am Nebentisch sitzen alte Freunde zusammen. Stammkunden, die mit dem Chef Evangelos Agathangelidis (Rufname Vangelis) ein Schwätzchen halten. Ab und zu läuft jemand aus der Nachbarschaft vorbei und wird lautstark begrüßt. Wenig später werden Stühle und Tische gerückt. Man setzt sich dazu, bestellt Wein und freut sich über die spontane Zusammenkunft.

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Am nächsten Tisch sitzt ein junges Paar. Sie bestellen zögerlich ein bisschen Brot und ein paar Oliven. Getränke weiß man noch nicht. Morgen ist ja wieder Arbeit. Der Wecker. Man kennt das Problem. Eine knappe Stunde später ist die Weinflasche auf besagtem Tisch halb leer. Der Tisch dafür umso voller. Die zwei löffeln eifrig, tunken Brot in Schafskäsecreme und grinsen von einem Ohr zum anderen.

Gigantes sind Überraschungs-Favorit im Jamas

Die Essenz einer griechischen Taverne: Geselligkeit, den Alltag mal kurz anhalten, ein bisschen über die Stränge schlagen und jede Menge Knoblauch. Nein, Köchin Eva dosiert ihre Gewürze sehr geflissentlich. Der Rote-Bete-Salat mit Feta und Pistazien schmeckt fruchtig, erdig, nussig, köstlich. Oregano und Schafskäse sind eine fantastische griechische Einheit, die man niemals trennen sollte. Der gegrillte Oktopus ist genau wie er sein sollte: außen karamellig-knusprig, innen herrlich zart. Überraschungs-Favorit sind ausgerechnet die Gigantes, die dicken Bohnen in Tomatensauce. Die Tomatensauce ist super würzig und die Bohnen haben sich richtig schön vollgesogen. Staudensellerie, Möhren, Lorbeerblätter – Mutter Naturs Umami-Kiste.

jamas innen

Schlichtes Ambiente im Veedel: Das „Jamas“ in Köln-Nippes.

Chorta steht auf vielen griechischen Karten und bezeichnet saisonales, grünes Gemüse, ursprünglich grünes Wildgemüse. Im Jamas gibt es blanchierten Spitzkohl mit Olivenöl, Salz und Zitrone. Ein schöner, purer Teller. Mir war’s ein wenig zu sauer. Da hilft nur weiteressen: Schafskäsecreme mit Chilis, eingelegte Sardinen, gegrillte grüne Paprika, Oliven, Lammkoteletts.

Im „Jamas“ bestellt man viele Kleinigkeiten

Das „Jamas“ ist eine Mezedes-Bar, die griechische Tapas-Version. Man bestellt viele Kleinigkeiten, probiert von allem, spricht darüber, tunkt das Brot nochmal in die Sauce und überlegt, ob nicht vielleicht doch noch ein Schälchen Platz hat.

jamas essen

In dem griechischen Restaurant in Nippes gibt es gegrillten Oktopus mit Kartoffelsalat.

Diese Kurzurlaubsvergleiche sind immer furchtbar klebrig. Der Kölner Norden ist keine griechische Insel. Es duftet nicht nach Orangen und Thymian, und die Neusser Straße wird auch nicht von einer Schar Bergziegen lahmgelegt. So sehr ich mir das auch wünschen würde. Aber manchmal reicht ein leuchtend blauer Tisch voll duftender Schälchen für ein wenig Unbeschwertheit – und das kann das „Jamas“ richtig gut.

Fazit: Griechischer Mini-Urlaub. Gesellig, herzlich, lecker Bewertung: Fünf von sechs Spitzen

Probiertes im „Jamas“ 

Chtipiti // Schafskäsepaste mit Chili // 4,90 Euro

Chorta simatista // Blanchiertes Gemüse der Saison // 6 Euro

Tiganites Patates // Selbstgemachte Pommes //4,80 Euro

Gigantes // Dicke Bohnen mit Gemüse in Tomaten-sauce // 6,70 Euro

Oktapodaki Skaras // Gegrillter Oktopus mit mediterranem Kartoffelsalat // 13,90 Euro

www.jamas-restaurant.de Sechzigstraße 1, 50733 Köln Öffnungszeiten:  So 17.30-22.30 Uhr, Mo+Mi+Do 17.30-23.30 Uhr, Fr+Sa 17-24 Uhr  

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