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Schmeckt's, Frau Floß?Wer authentisch indisch essen will, muss ins „Saravanaa Bhavan"

Lesezeit 3 Minuten
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Das indische Restaurant Saravanaa Bhavan

Köln – Saravanaa Bhavan kommt nach Köln! Diesen Satz hörte ich zum ersten Mal vor knapp zwei Jahren. Fortan pilgerte mein Partner regelmäßig zum Heumarkt, um zu überprüfen, ob das Schild noch im Fenster hängt. Kurze Erklärung für Menschen, die nicht besessen von indischem Essen sind: Saravanaa Bhavan ist die bekannteste indische Restaurantkette. Es gibt sie überall auf der Welt. Konzept, sowie Menükarte sind immer identisch. Serviert werden hauptsächlich südindische Speisen, ausschließlich vegetarisch und vegan und der Verkaufsschlager ist der Reis-Linsen-Crepe, der Dosa.

Kette gilt als Familienrestaurant

Am 8. Februar war es dann endlich soweit. Stellt sich raus: Mein Freund war bei weitem nicht der einzige, der andächtig um das „Coming soon“-Schild scharwenzelt war. Die Schlange vor dem Eingang war lang und trotzdem ging alles ganz fix. Zehn Personen ohne Anmeldung mit zwei kleinen Kindern?

Kein Problem. Die Kette gilt als Familienrestaurant. Die Bewirtung von großen Gruppen ist quasi die geheime Superkraft der vielen Mitarbeiter. Die Küche arbeitet so schnell, dass der Getränkeservice manchmal nicht hinterher kommt. Es ist laut, es ist trubelig, man ist als Mitteleuropäer, der „Bitte nicht so scharf“ bestellt, eindeutig in der Unterzahl, die Küchenglocke plingt in einer Tour und ständig fliegen Tabletts mit imposanten Dosa an einem vorbei. Zumindest während der Stoßzeiten.

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Zugegeben die Karte überfordert erstmal. Mein ultimativer Liebling, sowohl kulinarisch, als auch strategisch, um nicht zwischen 300 Gerichten entscheiden zu müssen: Das Saravanaa Spezial Menü. Serviert wird ein Thali, ein Tablett mit zehn kleinen Schälchen. In der Mitte eine Schale Reis, darauf zwei ballonartige Brote (Poori) und ein flaches, sehr knuspriges (Appalam). In den Schälchen verbergen sich unterschiedliche Aromen: in dem einen steht die Okraschote im Vordergrund, im nächsten die Linse, das eine ist eher cremig mild, das nächste leicht scharf und tomatig. Eine Süßspeise ist dabei. In meinem Fall das Payasam of the day: eine süße Milchsuppe mit Nudeln, Tapioka, Nüssen und einer saftigen Kardamom-Note.

Natürlich gibt’s auch Tellergerichte: das Mixed vegetable Parotta gehört zu meinen Favoriten. Ein würziges Pfannengericht aus gebratenem Fladenbrot und Gemüse. Das absolute Must-Eat im Saravanaa Bhavan ist selbstverständlich der Reis-Linsen-Crepe, der Dosa. Dieses riesige, knusprige Backwerk wird mit dreierlei Chutney (Kokos, Kokos-Minze, Tomate) und Sambar, einem würzigen Linsensud gereicht. Außerdem kann man zwischen unzähligen Füllungen wählen. Eigentlich möchte man dieses goldbraune Meisterwerk nicht zerstören, aber dafür wurde es ja schließlich gebacken. Also reißt man immer ein Stück ab, tunkt und löffelt drauf los und ist einigermaßen traurig, wenn alle Pöttchen leer sind.

Fazit: Dosa-Hotspot von Köln. Schneller, sympathischer Service. Keine Reservierung

Bewertung: Fünf von sechs Spitzen

Julias Auswahl:

Saravanaa Spezial Menü // 17 Euro

Masala Dosa // Reis-Linsen Crepe gefüllt mit würzigen Kartoffeln // 8,90 Euro

Mixed vegetable Parotta // in Stücke geschnittene Parotta mit indischen Gewürzen und Gemüse, dazu Raita // 8,50 Euro

Gulab Jamun // Gebackene Quarkbällchen in Zuckersirup // 4,50 Euro

Tomato and Peas Uthappam // Reis-Linsen-Pfannkuchen// 8,90 €

Saravanaa Bhavan, Heumarkt 65, 50667 Köln, Öffnungszeiten: täglich 11-22.30 Uhr 

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