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Julia Floß' LieblingsortDas „Goodchild Café“ ist das Kölner Mekka der Croissant-Fans

Lesezeit 3 Minuten
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Wie gemalt: Pain au chocolat. 

Köln – In Deutschland unterscheidet man in Bäcker und Konditor. Der eine macht Brot und der andere Torten. In Frankreich unterscheidet man zusätzlich verschiedene Arten von Bäckereien und Konditoreien. Der eine ist auf Schokolade spezialisiert, der andere auf Mousse-Törtchen und Macarons. Meine allerliebste Kategorie ist eine Mischform: die „Wiener Bäckerei“, die sogenannte Viennoiserie. Darunter fallen Croissants, Pain au chocolat, Rosinenschnecken, Brioche, eben typisches Frühstücksgebäck aus Blätter-, Plunder - und Hefeteig.

Die junge Konditormeisterin Linda Nguyen hat sich auf die Viennoiserie spezialisiert und gemeinsam mit ihrem Partner Marvin Lausberg das Goodchild Café am Sudermanplatz eröffnet. Das Kölner Mekka der Croissant-Fans.

Hübsches Lokal mit hellen Farben, Terrazzo und rosa Neon-Schriftzug

Linda hat in Köln Ausbildung und Meisterschule absolviert. In Kalifornien besuchte sie zusätzlich eine Patisserie-Schule. Marvin und sie sind weit gereist und haben unter anderem in Australien einen längeren Halt eingelegt. Die Pandemie unterbrach alle weiteren Pläne. „Eigentlich war ich noch gar nicht bereit für einen eigenen Laden“, erzählt Linda lächelnd. „Bis meine Mutter sagte: Mach’s einfach. Du wirst dich nie bereit fühlen.“

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Zum Glück hat sie sich an die Worte ihrer Mutter gehalten. Wenn jemand bereit für einen eigenen Laden ist, dann Linda und Marvin. Gemeinsam renovierten sie das hübsche Lokal. Helle Farben, Terrazzo, rosa Neon-Schriftzug – das edel-moderne Interieur passt hervorragend zur noch edleren Gebäckauslage.

Die Pains au chocolat sind zartblättrige Meisterwerke

Die Pains au chocolat sehen aus wie gemalt und schmecken sogar noch besser. Zartblättrige Meisterwerke. Daneben liegen fein abgepuderte Mandelcroissants mit marzipaniger Füllung, glänzende Rosinenschnecken, Plunderteilchen mit Apfelfächer und natürlich die Mutter aller Viennoiserie-Backwerke: das Croissant. „Das wichtigste ist die Butter. Französische Butter schmeckt einfach besser.“ Wenn Menschen mit Leidenschaft und leuchtenden Augen über Butter sprechen, wird mein Herzchen weich und ich fühle mich verstanden.

Im Goodchild Café gibt es „Cruffins“: Croissants in Muffinform

Die Qualität der Zutaten ist eine Sache, die Präzision des Handwerks die andere. Linda ist Perfektionistin, das sieht man ihrer strahlend weißen Kochjacke und vor allem ihrem Gebäck an. Die Käse-Schinken-Croissants sind ebenso köstlich wie die mit Halloumi, Aubergine und Walnuss. Am Wochenende wird das Sortiment um Cruffins erweitert, Croissants in Muffinform. Ich durfte die Version mit Pistaziencreme und weißer Schokolade probieren – was soll ich sagen? Es war einfach fantastisch. Knusprig, fluffig, buttrig, genau die richtige Menge Pistaziencreme. Besser geht’s nicht.

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Die zusätzliche Frühstückskarte liegt aktuell leider auf Eis. Wie so viele andere Gastronomen kämpft auch das Goodchild Café gerade mit Krankheitsausfällen und zu wenig Personal. Linda und Marvin versorgen uns weiterhin tapfer mit feinstem Wiener Gebäck und dafür bin ich dankbar.

Julias Auswahl

Croissant // 1,80 Euro Pain au chocolat // 2 Euro Rosinenschnecke // 2,50 Euro Danish // Apfel, Streusel // 2,50 Euro Mandelcroissant // 2,50 Euro Cruffin (am Wochenende) // 4,50 Euro

Goodchild Café, Sudermanstr. 12, 50670 Köln, instagram.com/goodchild.cafe Öffnungszeiten: Di-So 9-16 Uhr, Tel: 0221/42313510 

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