Im Rückblick auf das Gastro-Jahr 2025 kürt Carsten Henn das The Dutch zur Weltküche des Jahres.
Henns Welt-Küche des JahresIm The Dutch in Köln trifft niederländische auf asiatische Küche

Die Bitterballen entpuppen sich als herausragende, knusprige Exemplare des Klassikers.
Copyright: Carsten Henn
Nach dieser kulinarischen Kombo hat nun wirklich niemand gerufen: asiatische (vor allem japanische) und niederländische Küche! Und trotzdem – oder gerade deswegen – ist The Dutch einer der spannendsten Neuzugänge in der Kölner Gastro. Aber wer schafft es bitte dermaßen unterschiedliche kulinarische Bälle in der Luft zu halten? Es ist der 37-jährige Joschua Tepner, der zuvor die herausfordernde Aufgabe im Excelsior Hotel Ernst meisterte, nicht nur die Hanse Stube glänzen zu lassen, sondern darüber hinaus auch Hotelgäste und Feiernde zu verköstigen.
In seinem neuen Fine-Dining-Restaurant gibt es nun tatsächlich den Frituur-Klassiker Frikandel (aber als Luxus-Variante vom Perlhuhn mit Gänseleber und Trüffelcrème), holländische Austern, Stroopwaffel, Vla (beides ebenfalls modernisiert), holländischen Käse, aber vor allem eben Japanisches wie Sushi, Tataki oder Gyoza. Ein paar Gerichte aus anderer Herren Länder sind ebenfalls mit dabei. Der Name des Restaurants rührt deshalb weniger von den Speisen her als vielmehr vom niederländischen Besitzer.
Die Menükarte ist überdimensional groß, in Leder eingefasst, und versammelt etliche Edelzutaten wie Austern, Kaviar oder Hummer. Für alle Neu-Einsteiger lohnt das „We pick you share“ Angebot (45 € für zwei Personen), bei dem Tepner sechs Vorspeisen auswählt. Ebenso außergewöhnlich ist das Interieur, das sich deutlich von den ultra-schlichten Einrichtungen anderer moderner Restaurants unterscheidet. The Dutch wurde aufwendig edel gestaltet, wirkt clubbig, und obwohl der Restaurantraum groß ist, weist es viele gemütliche Ecken auf.

Carsten Henn kürt das The Dutch zur Weltküche 2025. Joschua Tepner vereint niederländische und japanische Küche kreativ.
Copyright: Martina Goyert
Tepner geht es um kulinarischen Rock’n‘Roll, nicht um Harfensolos. Das zeigt sich aufs Beste bei den Bitterballen aus geschmorten Beef Short Ribs mit Senfcrème, die sich als herausragende, knusprige Exemplare des Klassikers herausstellen. Stark auch die Seezunge mit einer Sake Beurre Blanc. Die dazu bestellten Pommes sind kross, mutig gesalzen, und stilecht mit holländischer Sauce. Die kleine Weinkarte bietet ein paar schöne Tropfen, vor allem aus Deutschland (sowie Österreich, Frankreich, Italien), auch Buddeln unter 40 €.
The Dutch, Birkenallee 32, 50858 Köln | Öffnungszeiten: Mo, Mi – So 12-15 Uhr; Mo, Mi, Do, So 18-22 Uhr, Fr & Sa 18-23 Uhr | thedutch.de


