Neues Restaurant KölnIm „Chapman's Green Beach“ kann die Einrichtung gekauft werden

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

Inhaber Daniel Schumacher, Koch Jwel und Geschäftsführerin Stephanie Leuwer (v.l.).

Köln – Wer auf Google Maps die Lindenstraße 75 sucht, zwischen Rathenau- und Komponistenviertel, dem wird ein altes Street-View-Bild angezeigt. Vor der weiß geklinkerten Fassade steht eine Gruppe Schülerinnen und Schüler des gegenüberliegenden Berufskollegs, dahinter verbirgt sich ein schmuckloses Stehcafé. Mittlerweile ist ein frischer, man könnte auch sagen ein grüner Wind hinter die geklinkerte Wand eingezogen. Mit dem „Chapman's Green Beach“ hat sich ein weiteres, liebevoll gestaltetes Restaurant auf der Lindenstraße angesiedelt. 

Von der Cocktailbar am Friesenwall zum Restaurant

„Ich bin super nervös“, sagt Inhaber Daniel Schumacher und lacht. Fünf Monate lang hat er das Ladenlokal kernsaniert, eine Theke gebaut, gleichzeitig an neuen Cocktails und Gerichten gefeilt. Und doch geht es erst so richtig los, sobald die ersten Gäste ihren Weg ins Restaurant finden. Dabei ist der 34-jährige Schumacher kein Neuling in der Kölner Gastronomie- und Barszene. Mit dem „Chapman's“ betrieb Schumacher seit 2015 eine Cocktailbar am Friesenwall, in den vergangenen Jahren startete er dort bereits peu á peu mit Speisen. Das alte „Chapman's“ schloss im Frühsommer, der ehemalige Barchef Sebastian Immer eröffnet dort Ende des Monats eine neue Cocktailbar

Neuer Inhalt

Grüner Wind hinter weiß geklinkerter Fassade - das neue Restaurant an der Lindenstraße.

Daniel Schumacher konzentriert sich hingegen nun ganz auf sein neues Restaurant. „Zu Beginn war es schon ein komisches Gefühl, ich hatte sieben geile Jahre im alten Chapman's“, sagt er. „Im Lockdown habe ich aber gemerkt, dass die Leute eher ins Restaurant gehen, essen und verweilen wollen. In einer Cocktailbar so einen Ort zu schaffen, ist aber schwierig. An diesem Laden hier war ich schon seit zwei Jahren dran.“ Den Namen, den Schumacher sich sogar auf den Unterarm tätowiert hat, wollte er aber mitnehmen. Genauso wie das entspannte Surf- und Beachflair, das schon die Bar auszeichnete. 

Beachflair und zum Verkauf stehende Einrichtung

Im Restaurant zeigt sich das nicht nur an dem prominent über der Theke aufgehängten Surfboard. Das „Green“ ist Programm, im Laden stehen und ranken sich zahlreiche Pflanzen, auf eine große Tafel sind Wellen, Palmen und Surfer gemalt. In die Gestaltung des Restaurants haben Schumacher und seine Geschäftsführerin Stephanie Leuwer viel Zeit gesteckt. „Hier hat alles eine klare Linie“, sagt Leuwer. Praktisch, für alle, die den Einrichtungsstil gern kopieren wollen: „Man kann im Prinzip alles, was man hier sieht, auch kaufen“, erklärt Daniel Schumacher. 

Neuer Inhalt

Grün und geschmackvoll ist es im Chapman's.

An Pflanzen, Vasen und Dekorationen hängen kleine Preisschilder, selbst das Geschirr, das Besteck und die Gläser, aus denen gegessen und getrunken wird, können geordert werden. „Aus südeuropäischen Ländern wie Portugal kennt man das schon lange. Neben dem alten Chapman's hatte ich einen Concept Store, in dem wir die Sachen verkauft haben. Nun wollten wir beides im Restaurant miteinander verbinden“, so der 34-Jährige. 

Neuer Inhalt

Im Vordergrund die Theke, im Hintergrund die Tafel mit Strandszenen.

Was auf den Tellern im „Chapman's Green Beach“ landet, will ist laut Schumacher aber „Freestyle“. „Wir sind weder französisch, deutsch noch italienisch. Ich probiere gern Dinge aus. Bei uns gibt es sowohl eine Spinatpasta, wie auch Steak und Forelle. Ein Tapas-System ist es nicht wirklich, aber zu zweit kann man gut und gerne vier Gerichte bestellen.“ Auf der Tageskarte stehen Salate oder Sandwiches mit selbstgebackenem Brot, für die Schüler und die Angestellten der umliegenden Büros. Abends werden sowohl kalte als auch warme Speisen angeboten. 

Regionale Produkte und ausgefeilte Cocktails

Darunter besagtes Lachsforellen-Filet mit Apfel, Pilzen, Gemüse und Fenchel (10,50 Euro), die Spinatpasta (8,50 Euro) oder Steakstrips in Honig-Kräuter-Kruste (9,50 Euro). Seine Produkte bezieht Schumacher regional, die Forelle kommt aus einer Zucht aus der Eifel, Rind und Hähnchen vom Bergheimer Milianshof. Die Karte ist klein, aber stimmig, regelmäßig soll das Angebot wechseln. 

Neuer Inhalt

Im Hinterhof gibt es auch einige Plätze.

Auch bei den Spirituosen kauft Schumacher regional ein, wie zum Beispiel beim Gin, Sirupsorten werden selbst eingekocht. Cocktails spielen auch im Restaurant noch eine große Rolle. Zehn Kreationen haben es auf die Karte geschafft, mit Namen, die Urlaub versprechen: „Salty Hair“ (mit Gin, Limette, Meersalz, Schaumwein und Maracuja Espuma) oder „Frozen Summer“ (mit der brasilianischen Spirituose Cachaca und diversen Früchten) kosten je zehn Euro. 

Das könnte Sie auch interessieren:

Am Dienstag, 13. September, startet der reguläre Betrieb im Chapmann's. Schumacher ist auf der Lindenstraße schon gut angekommen: „Ich liebe die Gegend und die Nachbarschaft. Ich bewege mich hier schon kaum mehr weg“, sagt er und lacht. Müssen also nur noch die Gäste den Weg zu ihm finden. 

„Chapman's Green Beach“, Lindenstraße 75, 50674 Köln. Di-Sa 12-15 Uhr und 18-24 Uhr. 

KStA abonnieren