Henns Restaurantkritik„Pure White“ – Kölns beste Adresse in Sachen Steaks und Seafood

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Das „Zweigestirn“ im „Pure White“: Koch Sebastian Jahns (r.) und Chef Cristian Rienzner.

Köln – Bei Fans des „Pure White“ war leichte Unruhe zu spüren. Denn zum einen ist das Restaurant vom Belgischen Viertel nach Rodenkirchen gezogen. Und zum anderen gibt es in der Küche jetzt ein Zweigestirn, neben Cristiano Rienzner ist Sebastian Jahns mit an Bord, der vorher im legendären Restaurant „Frantzén“ (Stockholm) tätig war. Also alles neu?

Kulinarisch hat sich eigentlich nicht viel verändert. Weiterhin ist das „Pure White“ Kölns beste Adresse in Sachen Steaks und im Bereich Meeresfrüchte-Platte eine Referenz. Viele Gäste kommen wegen eines in der Region einzigartigen Steak-Tastings, in dem es vier seltene, herausragende Stücke zu genießen gibt (Ribeye vom Hoflieferanten der Queen, Wagyu aus Deutschland und den USA, Filet aus Australien) für 110 Euro. Bald soll auch ein vergleichbares Fisch-Tasting angeboten werden. Das Preisniveau ist hoch, aufgrund der exquisiten Warenqualität aber verständlich.

Drei Pluspunkte an der neuen Location in Rodenkirchen

Die größte Veränderung betrifft das Interieur: Fort ist der hippe Charme, im neuen Domizil wirkt vieles noch zusammengewürfelt. Dafür gibt es drei Pluspunkte: Kein Grillgeruch mehr „to go“ in der Kleidung, Plätze im Außenbereich, und durch die Größe des Gastraums ist die Chance, kurzfristig einen Platz zu bekommen, enorm gestiegen.

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Durch die Größe des neuen Gastraums ist die Chance auf einen kurzfristigen Platz gestiegen.

Neben Steak und Seafood gibt es weiterhin einige kreative Gänge, in denen gerne mit Elementen wie Sponge (eine Art essbarer Schwamm), Eisnocken oder Früchten gearbeitet wird. „Ocean Forest“ nennt sich zum Beispiel ein Gericht, das einen gerösteten Carabiñero, Spargel, Buttermilch und Bärlauch kombiniert, wobei die frischen Aromen den feinen Geschmack der Riesengarnele elegant akzentuieren. „Sotto le Stelle“ bringt Beef-Tartar, Barbecue-Sauce, und gepuffte Schweinehaut als würzige Elemente mit fermentierter Mango, eingelegter Ananas und Ananas-Sorbet zusammen. Umami sowie feine Schärfe ergänzen sich dabei großartig mit der fruchtigen Süße.

Innovative Desserts im Restaurant in Rodenkirchen

Nicht so überzeugend sind die zu festen Seeteufel-Bäckchen im Gang „Cheek to Cheek“ mit Brandade (Püree aus Fisch, Kartoffeln oder Gemüse), Gurke und Kimchi. Aber auch hier geht das Spiel mit unterschiedlichen Texturen, mit scharfen und säuerlichen Akzenten gut auf.

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Das „Pure White“ befindet sich jetzt auf der Weisser Straße in Rodenkirchen.

Seit Jahren sind die Nachspeisen im „Pure White“ eine Bank in Sachen Innovation. Das abgefahrenste Dessert kombiniert aktuell Basilikum, Blattsalat und Blumenkohl auf eine überraschend süße Weise – eher etwas für diejenigen, die meinen, schon alles zu kennen. Mehr Seelenstreicheln bietet die „Compositione Candyshop“, die unter anderem Marshmallows an einem kleinen Bäumchen beinhaltet, ein goldenes Ei mit Walderdbeer-Mousse und eine Himbeer-Koralle. Der Clou ist eine luftige Parmesan-Waffel, die einen herrlichen Kontrast zu all der Süße bildet.

Fazit: Neue Location, aber weiterhin Messlatte in Sachen Steak und Meeresfrüchte Bewertung: Fünf von sechs Sternen

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Probiertes im „Pure White“

Essen im Pure White Tartar

„Sotto le Stelle“ – Beef-Tartar, Barbecue Sauce, Mango, Ananas.

Seeteufel-Bäckchen//49 Euro

Beef-Tartar // 32 Euro

Gerösteter Carabiñero //32 Euro

Dessert Basilikum, Blumenkohl, Kopfsalat // 19 Euro

Compositione Candyshop // 32 Euro 

pure-white-food.de Pure White, Weisser Straße 71, 50996 Köln, Tel.: 0178-669 7667 oder 0221-82821660, Öffnungszeiten: Di-Sa 18-23 Uhr

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