Restaurant „Augustin“Kölner Sternekoch eröffnet zweites Lokal im Kunibertsviertel

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Graue Tische und Stühle in einem Raum mit dunklen Wänden und vielen Kronleuchtern an der Decke.

Restaurant „Augustin“ in der Dagobertstraße.

Köln – Jeder, der diesen Innenhof in der Dagobertstraße kennt, kann in der jüngeren Vergangenheit nur zu einem Urteil gekommen sein: Jammerschade, dass solch ein lauschiger Platz brach liegt. Doch nun hat dort jemand die Dinge in die Hand genommen und sowohl diese besondere Terrasse als auch die dazugehörige Lokalität aus ihrem Dornröschenschlaf geholt.

Der Retter ist kein x-beliebiger Gastronom, sondern jemand, der sich in Sachen Geschmack bestens auskennt und diesen sowohl bei der Küchenleistung als auch beim Interieur beweist: Eric Werner, Inhaber des Sterne-Restaurants „Astrein“.

„Augustin Restaurant“ in Köln ist eröffnet

Am 1. November hat er gegenüber der Hochschule für Musik und Tanz im ehemaligen Hotel Hopper das „Augustin Restaurant“ eröffnet und in mehrfacher Hinsicht erkennt man  seine Handschrift. Dabei sei seine Frau Karin eigentlich „die treibende Kraft gewesen“, erzählt der 36-Jährige.

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Sie habe sich sofort in diesen Innenhof verliebt und dessen Potenzial erkannt. Und da sie auf der Krefelder Straße keine Außengastronomie anbieten könnten und er schon länger mit dem Gedanken spielte, neben einem Restaurant „für besonderen Anlässe“ eine Küche zu haben, die für jeden Tag geeignet ist, entschied Werner sich für diese fast 120 Jahre alte Location im Kunibertviertel und begann vor dreieinhalb Monaten mit der Renovierung.

Der denkmalgeschützte Gastraum mit den Holzvertäfelungen erhielt einen sehr besonderen dunklen Blauton und wirkt somit komplett anders als zu Zeiten, als Ingo Fertig hier noch wirkte. Die augenfälligste Veränderung ist jedoch die Decke, an der nun circa hundert unterschiedliche Kronleuchter hängen. „Es hat etwas Edles, ein bisschen was Royales“, findet Werner, „ist aber trotzdem zurückhaltend“.

Bei seinem Konzept war es dem Gastronomen wichtig, etwas Besonderes zu schaffen, aber den Eindruck von Protzigkeit zu vermeiden. Ihm schwebte eher vor, die Idee des romantischen Gartens aus dem 18. Jahrhundert an die Decke zu bringen und gewissermaßen „einen Lampengarten“ zu schaffen.

Augustin Restaurant: Kleine Karte und Mittagstisch

Das an sich ist schon sehr außergewöhnlich – wie im Übrigen das gesamte Konzept; denn Werner macht in vielerlei Hinsicht das Gegenteil dessen, was gerade Trend ist: Er möchte seinen Gästen kein Menü aufzwingen, sondern offeriert eine Karte „wie früher im Gasthaus“ mit zwei Suppen, fünf Vorspeisen (sechs bis 21 Euro), einem Zwischengang, vier Hauptgerichten (24 bis 35 Euro) und drei Desserts.

Er bietet einen Mittagstisch an, macht keine zwei Ruhetage, sondern nur einen und hat die entsprechende Mannschaft dafür am Start; allen voran Küchenchef André Mazanke, der mit sieben weiteren Kolleginnen und Kollegen in der brandneuen Küche wirken wird. Eric Werner ist Inhaber des Restaurants, wird künftig aber vor allem in seinem Astrein anzutreffen sein, was er sein Zuhause nennt.

„Hochwertige Zutaten, aber keine Luxusprodukte“

In der Dagobertstraße können sich die künftigen Gäste unter anderem auf gebackene Kalbskopfterrine mit Linsensalat und eingelegten Gemüsen freuen, auf Roulade von der Seezunge, auf Bergische Forelle mit Schmorgurken oder geschmorten Butternut-Kürbis mit Sonnenblumenkernrisotto und gebackenem Ziegenkäse. 

Eric Werner bezeichnet seine Richtung als Viktualienküche – „hochwertige Zutaten, aber keine Luxusprodukte“, der Hintergrund sei gut-bürgerlich, der Schwerpunkt deutsch, was aber keine Klassiker der französischen Küche ausschließt wie etwa ein Kalbsblankett mit Tonkabohnen und Vanille, Riesenchampions und Salzkartoffeln. Es gibt eine großzügige Weinkarte unter anderem mit unkonventionellen Pet Nat Weinen. Auch das Kölsch vom Fass ist ein besonderes, nämlich von der Schreckenskammer.

Augustin Restaurant, Dagobertstraße 32, Kunibertviertel. Tel.: 0221/95313354

Öffnungszeiten: Dienstags von 18 bis 22 Uhr, mittwochs bis samstags von 12 bis 14 Uhr und von 18 bis 22 Uhr sowie sonntags von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Reservierungen nimmt das Restaurant-Team unter 0221 - 95 31 33 54 entgegen. Eine Online-Reservierung ist ebenfalls möglich.

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