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100 Ideen für Köln„Wir sollten alle etwas für die gute Stimmung tun“

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Beim „Tag der Kölner Dächer“ könnten Menschen in Kontakt zueinanderkommen

Beim „Tag der Kölner Dächer“ könnten Menschen in Kontakt zueinander kommen.

Moderatorin Bettina Böttinger wünscht sich, dass sich in Köln künftig Balkone und Dachterrassen öffnen, um mehr Verbindung zu schaffen.

Was ist meine konkrete Idee für Köln?

Von weitem betrachtet und von oben gesehen, ist Köln eine schöne Stadt. Dann sieht man nämlich die vielen kleinen Schandflecken nicht so. Ich will aber mit meiner Idee gerade nicht in das allgemeine Lamento einstimmen, sondern ihm etwas Positives entgegensetzen: einen „Tag der Kölner Dächer“, an dem öffentliche Einrichtungen, Firmen und Privatleute ihre Balkone und Dachterrassen öffnen.

Warum wäre meine Idee gut für Köln?

Ein „Tag der Kölner Dächer“ könnte ein Gegenmittel zur weit verbreiteten Verdrießlichkeit und der organisierten schlechten Laune sein, die es nicht nur in Köln gibt. Wir sollten alle etwas für gute Stimmung tun – angesichts der vielen Probleme, die wir haben und die berechtigten Anlass zur Kritik geben.

Meine Idee wäre ein Beitrag, Menschen miteinander in Verbindung zu bringen, ein Stück Lebensfreude zu vermitteln und natürlich auch bürgerschaftliche Kultur. Ich glaube, ein solches Event würde Gemeinschaftsgeist und Bürgersinn stärken. „Liebe deine Stadt“ ganz praktisch. Abgesehen davon gibt es von den Dächern Kölns aus bestimmt unzählige ungewohnte, spektakuläre Blicke auf die Stadt und ihre Baudenkmäler. Oder auf den Rhein, das Siebengebirge, die Ausläufer des Bergischen Lands. Das erhebt – im wahrsten Sinn des Wortes.

Beim „Tag der Kölner Dächer“ könnten Menschen in Kontakt zueinander kommen und einander begegnen, auch wenn sie sich vorher nicht kannten. Man könnte das ganz zwanglos verbinden mit einem musikalischen Angebot, kleinen kulinarischen Überraschungen, einem Kölsch, einem Glas Wein oder Cola.

Wie könnte die Umsetzung gelingen?

Andere Städte wie Frankfurt oder Rotterdam haben es mit sogenannten Roof Top Days schon vorgemacht. An deren Erfahrungen könnte man anknüpfen und sich Tipps für die praktische Umsetzung holen.

Mit den Festivals „Musik in den Häusern der Stadt“ oder „Kunst in den Häusern der Stadt“ gibt es weitere Vorbilder, an denen man Maß nehmen kann.

Ich bin überzeugt und konnte es selbst schon so oft erfahren, dass die Kölnerinnen und Kölner gute Gastgeber sind – offener und herzlicher als in … sagen wir … anderen Regionen Deutschlands. An einem „Tag der Dächer“ könnten sie das wieder einmal unter Beweis stellen.

Welche Beteiligten oder Ressourcen braucht es dafür?

Das Wichtigste sind die Personen und Organisationen, die ihre Häuser öffnen und es zulassen, dass ihnen die Menschen aufs Dach steigen. Gut wäre natürlich, wenn bekannte Gebäude mit Dachterrasse zugänglich wären. Der Dom kommt ja eher nicht infrage. Aber andere Bauten schon – einige davon ganz in der Nähe des Doms. Mal in die nähere Zukunft gedacht: Wenn das Dom-Hotel wiedereröffnet ist – wie großartig wäre es, wenn es an einem Tag im Jahr allen Interessierten den hauseigenen Blick auf den Dom bieten würde.

Ich würde empfehlen, das Ganze für den Anfang gar nicht so hoch zu hängen, keinen riesigen finanziellen und organisatorischen Aufwand zu betreiben. Man muss Angebot und Nachfrage zusammenbringen. Das ließe sich über eine Liste im Internet leicht erreichen, in die man sich eintragen kann. Das Portal „Rausgegangen“ wäre dafür aus meiner Sicht ideal. Und ich stelle mir natürlich vor, dass der „Kölner Stadt-Anzeiger“ ordentlich Werbung macht und auch berichtet. Aber das muss ich einer alerten Lokalredaktion ja nicht eigens sagen.

Aufgezeichnet von Joachim Frank