„Ein Desaster“Festkomitee-Präsident Kuckelkorn kritisiert Stadt Köln nach 11.11. scharf

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Der Präsident des Festkomitees, Christoph Kuckelkorn, trägt während einer Veranstaltung eine Karnevalsmütze.

Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees

Menschenmassen feierten den 11.11. im ganzen Kölner Stadtgebiet, viel Müll blieb liegen, das Sicherheitskonzept griff nur bedingt. Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn kritisiert die Stadt deutlich.

Nach dem Massenansturm zum Sessionsauftakt in Köln am vergangenen Freitag steht die Stadt wegen des Sicherheitskonzepts in der Kritik. „Für die Anwohner der Zülpicher Straße und für den inneren Grüngürtel war der Tag leider wieder einmal ein Desaster“, sagt Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitee Kölner Karneval, auf Anfrage.

„Wenn Sperren durchbrochen und Wiesen als Partymeile missbraucht werden, dann zeigt das, dass einfach zu viele Menschen vor Ort sind“, so Kuckelkorn weiter. „Es wird Zeit, dass die Stadt ihrer Verantwortung im öffentlichen Raum gerecht wird, um das Treiben in der Altstadt und auf den Rheinbrücken erfolgreich zu kanalisieren“, sagt Kuckelkorn.

Deutzer Werft eine mögliche Alternative als Ausweichfläche

Seit Monaten habe er und das Festkomitee darauf hingewiesen, dass der 11.11. in diesem Jahr auf einen Freitag falle und damit ein besonders anziehender Tag sei. Für Kuckelkorn bedeute die Erfahrung aus diesem Jahr auch, man müsse für die Zukunft eine Ausweichfläche suchen, die für junge Feiernde eine ernsthafte Alternative zum Viertel rund um die Zülpicher Straße sei. „Die Deutzer Werft wäre möglicherweise eine solche Location“, sagt Kuckelkorn.

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„Wir können dabei als ehrenamtlich agierende gemeinnützige Organisation kein Veranstalter sein. Wenn wir aber helfen können, einen alternativen Ort zu suchen und mit einem karnevalistischen Partyformat attraktiv für junge Menschen zu machen, bringen wir unser Know-how gerne ein“, sagt Kuckelkorn weiter.

Die Stadt Köln reagierte auf die Kritik zunächst vage. Stadtdirektorin Andrea Blome kündigte an, dass man das Sicherheitskonzept mit vielen Absperrungen und dem zentralen Einlass am Südbahnhof analysieren und im Anschluss darüber beraten werde, „was gut und was weniger gut funktioniert hat, damit wir für den Straßenkarneval gegebenenfalls Anpassungen vornehmen können“.

Das Thema drängt laut Kuckelkorn, denn: „2023 fällt der 11.11. auf einen Samstag, da werden noch mehr Menschen Plätze zum Feiern suchen.“ (red)

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