Metal aus FinnlandAmorphis bringt die Kölner Essigfabrik zum Kochen

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Sänger Tomi Joutsen

Köln – Es gibt wohl kaum eine Musikrichtung, die in derart viele Subgenres aufgesplittet ist, wie Heavy Metal. Um ein Alleinstellungsmerkmal zu generieren, kreieren neue Gruppen oft aberwitzige neue Sparten. Da gibt es Viking Metal, Nu Metalcore oder Teutonic Thrash Metal, um nur an der Oberfläche zu kratzen. Wohl dem, der da noch die Übersicht behält.

Manche Bands erleben in ihrer Geschichte eine Metamorphose. Die Genregrenzen sind für einige Künstlern zu eng. Dazu zählt die als Death-Metal-Band gegründete finnische Formation Amorphis. Mit Einflüssen finnischer und sogar arabischer Musik entwickelten sich die Amorphis stets weiter. Progressive Elemente erweiterten die Death-Metal-Wurzeln. Diese Mischung machte Amorphis zu einer der erfolgreichsten finnischen Gruppen, die in ihrer Heimat mit fast jedem Album in den Top Ten landet.

Nach dem bereits Nailed To Obscurity aus Ostfriedsland, Jinjer aus der Ukraine und Soilwork aus Schweden das Publikum in der ausverkauften Essigfabrik auf Betriebstemperatur gebracht hatten, erhöhten Amorphis am späten Samstagabend noch einmal die Euphorie ihres Anhangs.

„Zuviel Headbangen, zu viele Reisen“ 

Frontmann Tomi Joutsen verlor sich nicht in langen Ansagen und die Finnen spielten Song an Song. Lediglich bei der Ankündigung von „Bad Blood“ gab es einen Moment der Verwirrung. Joutsen hatte vergessen, auf welchem Album das Stück veröffentlicht wurde. Auch seine Bandkollegen waren einen Augenblick ratlos. Der Sänger entschuldigte sich grinsend mit den Worten: „Zuviel Headbangen, zu viele Reisen.“ Schließlich hatte Gitarrist Esa Holopainen die rettende Eingebung: „Under The Red Cloud“ aus dem Jahr 2015 war die richtige Auflösung.

Genau wie für Co-Headliner Soilwork war für Amorphis nach gut eineinviertel Stunden das Tagewerk verrichtet. Natürlich nicht ohne Zugabeblock, in dem „Death Of A King“ und „House Of Sleep“ noch einmal alles von den Musikern und ihren Fans forderte.

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