Stadt wollte Mittel kürzenZukunft von queerem Kölner Jugendzentrum Anyway geklärt

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Das Team des anyway_2019_Credit_Danny Frede

Das Anyway in Köln bietet queeren Jugendlichen Beratungen an.

Köln – Nach großen Protesten in der Stadtgesellschaft und der queeren Community bleibt die finanzielle Unterstützung für das Jugendzentrum Anyway nun doch erhalten – und wird sogar aufgestockt.

Anfang September fürchtete das Jugendzentrum, das sowohl ein Café in der Nähe des Stadtgartens als auch eine Anlaufstelle in Mülheim betreibt, noch um seine Zukunft. Im Entwurf für den Haushaltsplan 2023/2024 war eine geringere finanzielle Unterstützung der Stadt für das Jugendzentrum vorgesehen. Die Jugendberatungsstelle mit dem Schwerpunkt auf geschlechtliche Identität und Transjugendliche wäre dann in Schwierigkeiten geraten.

Mittel nun sogar aufgestockt

Dabei steigt der Beratungsbedarf bei queeren Jugendlichen kontinuierlich: Allein von Januar bis August dieses Jahres habe es im Anyway 600 Beratungskontakte gegeben, so Mitarbeiter Falk Steinborn. Das Anyway startete eine Petition, die rund 5000 Menschen unterschrieben, um für den Erhalt des Jugendzentrums zu protestieren. Mit Erfolg: Der Finanzausschuss des Stadtrats hat nun eine Stärkung des Anyway ab 2023 beschlossen. Die Beratungsstelle wird nicht nur fortgeführt, sondern bekommt sogar zusätzliche finanzielle Mittel von insgesamt 118 000 Euro.

Damit sei der Großteil der vom Anyway für ihre Projekte benötigten 143 000 Euro abgedeckt. „Der Zuspruch bei unserer Petition, Demo und den Protestschreiben an die Stadt hat uns gezeigt, dass die Hilfe für LSBTIQ-Jugendliche den Menschen in Köln ein wichtiges Anliegen ist. Wir danken allen für ihre Unterstützung“, sagt Jürgen Piger, Leiter des Anyway.  

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